Doch zunächst einmal die Transportbestimmungen der deutschen Bahn für Hunde:
(Quelle:http://www.bahn.com/i/view/CHE/de/services/overview/reisenmithund.shtml)
Solltet ihr Umsteigen müssen, plant ein wenig mehr Zeit ein, um vielleicht nochmal außerhalb des Bahnhofes eine kleine grüne Stelle aufsuchen zu können. Außerdem ist es gerade bei langen Zugfahren angenehm, sich mal die Füße und Pfoten vertreten zu können. Für manch einen ist nämlich das ruhig Liegen besonders anstrengend.
Ohne Sitzplatzreservierung seid ihr frei in der Auswahl. Über den Sitzen befinden sich die Sitznummern sowie eine elektronische Anzeige, aus der ihr entnehmen könnt, ob diese reserviert sind. Denn wenn beide Sitze frei sind, bleibt man in der Regel alleine und euer Hund hat genügend Platz und kann nach Lust und Laune haaren.
Nachts oder Tagsüber?
Ich finde das Fahren in der Nacht sehr angenehm. Man hat selten laute und zum Teil betrunkenen Reisegruppen im Abteil, es kommt weniger häufig zu Verspätungen (gut, wir hatten halt mal wieder Pech) und Emmely erwartet keine Bespaßung, weil eh Schlafenszeit ist.
Trinken & Fressen
Natürlich solltet ihr zwischendurch eurem Hund etwas zu Trinken anbieten. Ich habe immer eine Flasche Wasser für uns Beide und einen faltbaren Reisenapf dabei, aber es gibt auch spezielle Trinkflaschen für Hunde (Zum Beispiel von K9, über welche auch Dalmatiner Lilly schon mal berichtet hatte *klick* ). Die Fütterung mache ich immer abhängig von der Reisedauer und der Tageszeit, zu der wir fahren. Fahren wir ziemlich lange tagsüber (zum Beispiel 8 Stunden), füttere ich Emmely etwa nach der Hälfte Fahrzeit im Zug, da sie sich dann erst am Zielort lösen muss. Würde ich sie kurz vor Reiseantritt füttern, könnte es nämlich passieren, dass sie sich dann beim Umsteigen lösen will und dafür ist manchmal weder die Zeit noch ein geeigneter Ort auf die Schnelle zu finden. Wenn wir nachts fahren, habe ich nur ein bisschen Futter zur Belohnung dabei — ansonsten soll das Indianermädchen ja wie gewohnt schlafen.
Da sie ihr Trockenfutter eh über den Tag verteilt bekommt und es keine festen Fütterungszeiten gibt, ist das für Emmely überhaupt keine Umstellung. Schwieriger ist das natürlich im Zug mit Feuchtfutter 🙂 – ebenso wenn eure Hunde feste Futterzeiten haben und dann vielleicht unruhig werden, weil es noch nichts gibt.
Natürlich kann man seinem Vierbeiner die Fahrt mit der ein oder anderen Leckerei die Zeit vertreiben – denkt aber bitte daran, dass sich manche Kauartikel weniger gut eignen. Zum Einen wenn sie stark riechen, zum Anderen wenn sie zum Beispiel sehr fettig sind und dementsprechend durstig machen.
Gut eignen tun sich da meiner Erfahung nach Möhren, Kauwurzel und Hirschgeweih. Ich habe Emmely aber auch schon mal einen gefrorenen Kong im Zug gegeben.
Leinenlänge
Jetzt fragt ihr euch sicher, warum denn die Leinenlänge eine Rolle beim Zugfahren spielt. Ich bevorzuge zur Zeit 1m Leinen – und zwar inklusive der Handschlaufe – also eine recht kurze Leine.
Beim Ein- und Aussteigen ist das allerdings ziemlich ungünstig, da der Abstand zwischen Bahnsteig und Treppen manchmal recht groß ist, so dass Emmely eben springen muss. Wenn man nicht gleich hinter her springen will, empfiehlt sich also eine etwas längere Leine 🙂
Gepäck
Zu guter Letzt kann ich euch nur empfehlen mit Backpacker Rucksack zu reisen, denn so habt ihr beim gerade beim Ein- & Aussteigen die Hände für die Leine frei. Auch stelle ich mir das Umsteigen mit einem Trolli oder einer großen Reisetasche und einem vielleicht etwas aufgeregten Hund am trubeligen Bahnhof nicht ganz einfach vor.
Da einige Dogblogger sich bereits mit dem Maulkorbtraining befasst haben, gibt es nun noch eine kleine Linksammlung dazu.
Maulkorbtraining mit Genki, Wilma, Lilly, Lana & Maila & Allie
Wer von euch ist denn schon mal mit dem Zug verreist? Und handhabt ihr das ähnlich wie wir?
Wir sind gespannt, was ihr zu berichten habt!
6 Gedanken zu “Reisetipps (1)”
Toller Artikel! Genau wegen des Maulkorbs habe ich bisher mit Moe aufs Bahnfahren verzichtet. Aber ich denke, wir werden ums Maulkorb-Training nicht herum kommen, denn in manchen Städten besteht die Maulkorbpflicht sogar beim Busfahren.
Liebe Grüße
Nicole & Moe
Hallo Lizzy,
deine Tipps sind echt sehr hilfreich! Besonders der mit dem Rucksack, denn das hatte ich gar nicht auf dem Schirm. Bisher sind wir immer nur kurze Strecken mit der Bahn gefahren und haben Ringo kostenfrei (Eurobahn sei dank) mitgenommen. 🙂 Den Maulkorb habe ich öfters mal vergessen aber ich hatte zum Glück immer nette Schaffner, die keinen verlangt haben. Aber jetzt ist er natürlich auch immer in der Handtasche für den Fall der Fälle. 😀 Eine Reise zu dritt mit der DB lohnt sich für uns wahrscheinlich finanziell nicht. Da nehmen wir lieber das Auto, wenn es passt.
LG Ann-Christin & Ringo
Hahaha, wenn die wüssten, was ich schon für Hauskatzen gesehen habe… lach
Ich persönlich habe Bahn-, Bus- und Flugreisen nicht wirklich in angenehmer Erinnerung und bin deshalb wirklich froh, ein Auto zu besitzen. Außerdem fahre ich für mein Leben gern. Aber Deine Tipps sind trotzdem spitze. Man weiß ja nie…
LG Andrea mit Linda
Hallo Lizzy,
sehr spannend, Eure Erfahrungen in der Bahn zu lesen! Ich fahre mit meiner Hündin Alfa alle paar Wochen mit dem ICE, aber immer nur ca. 1,5 Stunden (Berlin-Leipzig) und habe dazu auch schon mal einen Artikel auf meinem Blog geschrieben. Für uns war es bisher immer sehr entspannt, die Zugbegleiter sehen meinen Hund meistens gar nicht und sind dann immer ganz überrascht, wenn ich ihnen das Hundeticket hinhalte. Einen Maulkorb haben wir noch nie gebraucht, ich habe ihn aber immer dabei. Am wichtigsten finde ich, dass man Uhrzeiten wählt, wo es relativ leer ist, dann ist es mit dem Platz auch kein Problem.
Da Alfa aus den IC's immer direkt von oben rausgesprungen ist und auch das Einsteigen aufgrund des großen Abstandes zur Bahnsteigkante schwierig ist, wähle ich jetzt immer einen ICE, der natürlich nochmal teurer ist… Rucksack finde ich einen super Tipp, mach ich genauso!
Liebe Grüße
Miriam
Und in manchen Ländern sogar auf öffentlichen Plätzen — Maulkorbtraining ist also wirklich nicht verkehrt – man weiß ja nie 😉
Hallo Miriam, wir haben meistens auch Glück mit den Zugbegleitern– nur selten erinnern sie uns an den Maulkorb und erst dann machen wir ihn auch drauf 🙂