Reisetipps (1)

Inzwischen sind Emmely und ich ja richtige Profis, was das Reisen mit Bus & Bahn angeht.
Deshalb möchten wir unsere Erfahrungen mit euch teilen, falls ihr in naher Zukunft vielleicht zum ersten Mal mit dem Zug verreisen wollt.
Heute soll es erstmal ganz Allgemein darum gehen, worauf man achten sollte, wenn man mit seinem Vierbeiner eine längere Zugfahrt plant.
Im zweiten Teil möchten wir euch dann vor den Tücken des Ticketkaufes bewahren.

Doch zunächst einmal die Transportbestimmungen der deutschen Bahn für Hunde:

„Kleine Hunde (bis zur Grösse einer Hauskatze) können im Transportbehälter unentgeltlich mitgenommen werden. Für Hunde, die nicht im Transportbehälter als Handgepäck transportiert werden können, zahlen Sie den halben Fahrpreis. Diese Regelung gilt sowohl für den Normalpreis als auch für die Sparpreise im Fernverkehr. Bei den Länder-Tickets und dem Schönes-Wochenende-Ticket sind entgeltpflichtige Hunde als Person/ Erwachsener zu berücksichtigen.“
(Quelle:http://www.bahn.com/i/view/CHE/de/services/overview/reisenmithund.shtml)
Hunde, die nicht in einer Transportbox befördert werden können, müssen einen Maulkorb tragen und an der Leine bleiben.
Nachdem ihr euch also eine Hauskatze in gängiger Größe besorgt und diese zum Größenvergleich neben euren Hund gestellt habt (anschließend bitte die Katze im Ganzen wieder zurück bringen), wisst ihr, ob euer Hund noch in einer Box transportiert werden darf oder einen Maulkorb tragen muss.
Maulkorb- / Boxentraining 
Sollte euer Vierbeiner zuvor noch nie über einen längeren Zeitraum in einer Transportbox gewesen sein oder einen Maulkorb getragen haben, ist die wichtigste Vorbereitung auf eine längere Zugreise eben die Gewöhnung daran. Andernfalls kann das für einen Hund sehr stressig sein und das wollen wir ja  vermeiden. Am Ende des Posts findet ihr einige Links zum Maulkorbtraining.
Ans Zugfahren vorab gewöhnen
Bevor ihr eine Zugreise über mehrere Stunden anstrebt, solltet ihr schon mal kurze Zugfahrten gemacht haben. So kann sich euer Hund sowohl an das laute Treiben am Bahnhof gewöhnen,  als auch an die Geräusche im Zug.
Pausen zum Lösen einplanen 

Solltet ihr Umsteigen müssen, plant ein wenig mehr Zeit ein, um vielleicht nochmal außerhalb des Bahnhofes eine kleine grüne Stelle aufsuchen zu können. Außerdem ist es gerade bei langen Zugfahren angenehm, sich mal die Füße und Pfoten vertreten zu können. Für manch einen ist nämlich das ruhig Liegen besonders anstrengend.

Auswahl des Sitzplatzes 
Da ihr für euren Vierbeiner leider keinen Sitzplatz reservieren könnt, hat er eigentlich nur Anspruch auf den Platz zwischen euren Füßen. Selbst bei Emmely’s Größe ist das schon ziemlich wenig. Wenn ihr für euch einen Platz reserviert, besteht durchaus die Chance, dass ihr einen Sitzpartner habt, der ebenfalls reserviert hat und während der gesamten Fahrt neben euch sitzen bleibt. Im besten Fall ist das ein gestresster Anzugträger, der ungern seine Füße in den Flur stellt, weil sich ein 1/2 Hund in seinem Anteil des Fußraumes gebettet hat und dazu noch seine Haare großzügig verteilt.

Ohne Sitzplatzreservierung seid ihr frei in der Auswahl. Über den Sitzen befinden sich die Sitznummern sowie eine elektronische Anzeige, aus der ihr entnehmen könnt, ob diese reserviert sind. Denn wenn beide Sitze frei sind, bleibt man in der Regel alleine und euer Hund hat genügend Platz und kann nach Lust und Laune haaren.

Nachts oder Tagsüber?

Ich finde das Fahren in der Nacht sehr angenehm. Man hat selten laute und zum Teil betrunkenen Reisegruppen im Abteil, es kommt weniger häufig zu Verspätungen (gut, wir hatten halt mal wieder Pech) und Emmely erwartet keine Bespaßung, weil eh Schlafenszeit ist.

Trinken & Fressen
Natürlich solltet ihr zwischendurch eurem Hund etwas zu Trinken anbieten. Ich habe immer eine Flasche Wasser für uns Beide und einen faltbaren Reisenapf dabei, aber es gibt auch spezielle Trinkflaschen für Hunde (Zum Beispiel von K9, über welche auch Dalmatiner Lilly schon mal berichtet hatte *klick* ). Die Fütterung mache ich immer abhängig von der Reisedauer und der Tageszeit, zu der wir fahren. Fahren wir ziemlich lange tagsüber (zum Beispiel 8 Stunden), füttere ich Emmely etwa nach der Hälfte Fahrzeit im Zug, da sie sich dann erst am Zielort lösen muss. Würde ich sie kurz vor Reiseantritt füttern, könnte es nämlich passieren, dass sie sich dann beim Umsteigen lösen will und dafür ist manchmal weder die Zeit noch ein geeigneter Ort auf die Schnelle zu finden. Wenn wir nachts fahren, habe ich nur ein bisschen Futter zur Belohnung dabei — ansonsten soll das Indianermädchen ja wie gewohnt schlafen. 
Da sie ihr Trockenfutter eh über den Tag verteilt bekommt und es keine festen Fütterungszeiten gibt, ist das für Emmely überhaupt keine Umstellung. Schwieriger ist das natürlich im Zug mit Feuchtfutter 🙂  – ebenso wenn eure Hunde feste Futterzeiten haben und dann vielleicht unruhig werden, weil es noch nichts gibt.
Natürlich kann man seinem Vierbeiner die Fahrt mit der ein oder anderen Leckerei die Zeit vertreiben – denkt aber bitte daran, dass sich manche Kauartikel weniger gut eignen. Zum Einen wenn sie stark riechen, zum Anderen wenn sie zum Beispiel sehr fettig sind und dementsprechend durstig machen.
Gut eignen tun sich da meiner Erfahung nach Möhren, Kauwurzel und Hirschgeweih. Ich habe Emmely aber auch schon mal einen gefrorenen Kong im Zug gegeben.

Leinenlänge
Jetzt fragt ihr euch sicher, warum denn die Leinenlänge eine Rolle beim Zugfahren spielt. Ich bevorzuge zur Zeit 1m Leinen – und zwar inklusive der Handschlaufe – also eine recht kurze Leine.
Beim Ein- und Aussteigen ist das allerdings ziemlich ungünstig, da der Abstand zwischen Bahnsteig und Treppen manchmal recht groß ist, so dass Emmely eben springen muss. Wenn man nicht gleich hinter her springen will, empfiehlt sich also eine etwas längere Leine 🙂

Gepäck
Zu guter Letzt kann ich euch nur empfehlen mit Backpacker Rucksack zu reisen, denn so habt ihr beim gerade beim Ein- & Aussteigen die Hände für die Leine frei. Auch stelle ich mir das Umsteigen mit einem Trolli oder einer großen Reisetasche und einem vielleicht etwas aufgeregten Hund am trubeligen Bahnhof nicht ganz einfach vor. 

Da einige Dogblogger sich bereits mit dem Maulkorbtraining befasst haben, gibt es nun noch eine kleine Linksammlung dazu.
Maulkorbtraining mit Genki, Wilma, Lilly, Lana & Maila & Allie

Wer von euch ist denn schon mal mit dem Zug verreist? Und handhabt ihr das ähnlich wie wir?
Wir sind gespannt, was ihr zu berichten habt!

 

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