Wenn ein Früchtchen zum Rudel kommt

Ihr habt es wahrscheinlich schon mitbekommen: Unser Rudel hat sich vergrößert und diesmal nicht um ein weiteres Hütehundmädchen, sondern um ein Früchtchen namens Kiwi. Kiwi ist natürlich nicht der echte Name unserer Tochter, sondern entstand als Spitzname – noch bevor wir das Geschlecht unseres Kindes kannten. Aber weil er uns so gut gefällt, nutzen wir ihn weiterhin, wenn wir hier über das Menschenmädchen schreiben.

Kiwi also. Kiwi wurde am 21.07.2021 geboren und bereichert unser kunterbuntes Rudel damit nun seit über einem Monat. Und weil ich weiß, dass es viele interessiert, wie es mit den Vieren so klappt und ob wir uns das alles so vorgestellt haben, mag ich Euch davon auch gerne erzählen. Ich hole aber etwas aus und erzähle zunächst von den Vorbereitungen, denn das hatte auch viele interessiert und hängt ja damit zusammen, wie sich unser Alltag jetzt gestaltet.

Vorbereitung auf Kiwi

Oft wurden wir gefragt, ob und falls ja wie wir die drei Hütehundmädchen auf den Familienzuwachs vorbereiten. Ich glaube, dass das wohl nicht für jeden Hund unbedingt notwendig ist, schaden kann ein bisschen Vorbereitung aber auf keinen Fall. 

So haben wir beispielsweise schon recht früh Babybett, Wickelkommode und Laufstall gekauft und aufgestellt. Denn dadurch wurden andere Möbel verstellt und wir haben die Anzahl der Hundebetten reduziert und neue Plätze eingeführt.

Einen Laufstall hätten wir vermutlich ohne Hunde nicht angeschafft, so aber haben wir einen sicheren Platz. Da kann Kiwi auch mal drin liegen, wenn der Postbote klingelt und sie mit den Hütehundmädchen unbeaufsichtigt ist. Andere Babys würde man dann vielleicht auf die Krabbeldecke oder so legen, aber das kommt hier – auf jeden Fall für die Anfangszeit – nicht in Frage.

Auch zog hier schon diverses Spielzeug für Kiwi ein, welches seitdem auf seinen Einsatz wartet. Da es in kleinen Kisten in Bodennähe im Wohnzimmer steht, hätte es durchaus sein können, dass wir noch klären müssen, dass dieses Spielzeug tabu ist. Das war aber interessanterweise nicht notwendig (obwohl die Mädels ihr Spielzeug ja ebenfalls in einem Korb im Wohnzimmer stehen haben)

Regeln frühzeitig anpassen

Außerdem haben wir überlegt, welche Regeln wir brauchen, damit wir ein möglichst entspanntes Zusammenleben haben. Bis dahin hatten die Hunde zum Beispiel nachts die Wahl selbst zu entscheiden, wo sie schlafen möchten. Da wir ja nicht im Vorfeld genau wussten, wie sich die Schlafsituation mit Kiwi gestalten würde, haben wir auch mal das Bett tabuisiert bzw. sie auch mal aus dem Schlafzimmer ausgeschlossen. Dafür ist ein Gitter an die Schlafzimmertür angebracht worden, so das die Mädels zumindestens nicht ganz ohne uns sein müssen (das mag eine sehr menschliche Sichtweise sein 😉 )

Ich hatte mir vorgestellt, dass die Drei nachts erstmal gucken können, wie so die Abläufe mit Stillen und Wickeln sind, ohne dass sie mir dann ständig aufgeregt dazwischen funken. Anfangs war es natürlich ungewohnt für uns Alle plötzlich nachts getrennt zu sein und Hazel hat auch ein paar Mal demonstriert, wie leichtpfotig sie über das Gitter springen kann, wenn sie mal wieder die Furcht vor Luftzug überkommt (Hazel hat phasenweise Angst, wenn die Fenster geöffnet sind und sich dadurch zum Beispiel die Rollos bewegen – dann hilft ihrer Meinung nach nur eins: In Frauchen hinein kriechen. Frauchen meint aber, da hilft nur Fenster zu machen..).

Außerdem haben wir uns gegen ein Beistellbett entschieden, damit das Bett von Kiwi nicht von unserem Bett so einfach zugänglich ist – also ohne sichtbare „Grenze“. 

Aber nicht nur das Schlafzimmer war häufiger tabu, auch unser Sofa, welches bisher ebenfalls immer zu freien Verfügung stand – es sei denn wir essen dort. Auch hier haben wir die Mädels vorbereitend auf Kiwi immer mal wieder „grundlos“ das Sofa verboten, bzw. herunter geschickt.

Begrüßungsrituale 

Was ich mir eigentlich außerdem gewünscht hätte, aber leider aufgrund von Corona nicht so möglich war, war ihr Verhalten bei Besuch. Zum einen ist die Begrüßung immer stürmisch und sehr aufgeregt, zum Anderen ist Hazel immer sehr angespannt und benötigt hier besonders viel Management.  Aber immerhin können wir selbst nun nach Hause kommen und die Mädels auf ihren Platz schicken, ohne direkt bedrängt oder angesprungen zu werden. Auch nicht unwichtig, wenn man eine kostbare Frucht auf dem Arm trägt. 

Da Emmely, Hazel und Colani zwar Kinder, aber keine Babys kennen, haben wir die Drei bei Besuchen von Freunden mit Babys immer mal wieder mit eingebunden, so dass alle mal am Kinderwagen gelaufen sind und ein bisschen Geräuschkulisse schnuppern durften. Für die geräuschempfindliche Colani habe ich sogar ab und zu Babygeschrei über die Playlist abgespielt, damit sie sich dran gewöhnen kann, aber erstaunlicherweise war sie davon insgesamt unbeeindruckt.

Spaziergang mit Hund(en) und Kiwi

Wie geht man mit drei Hunden und einer Kiwi spazieren? Auch hierzu haben wir uns im Vorfeld Gedanken gemacht, denn gerade mit Hazel sind Spaziergänge nicht immer easypeasy. Eine Trage schien uns da das Passende zu sein, auch weil man da die Hände frei hat (das Prinzip Trage hat uns aber auch unabhängig von den Hunden zugesagt). Die Trage ist hier daher noch vor dem Kinderwagen einzogen, bei dem wir im Übrigen auch besonderen Wert auf Geländegängigkeit und eine gute Federung gelegt haben. Einen Kinderwagen haben wir aber natürlich trotzdem, allerdings ist er eher für später gedacht.

Im Hinblick auf die erste Zeit mit Baby finde ich wichtig, dass man daran denkt, dass man wahrscheinlich erstmal weniger Zeit für die Hunde hat. Und entweder hat man Hunde, die damit gut zurecht kommen, dass es auch mal weniger Action gibt oder aber sorgt dafür, dass eventuell ein Dritter für die entsprechende Action sorgt. In unserem Fall ist eigentlich so, dass die Mädels schon Action gewöhnt sind, aber auch mal zwei Tage ohne auskommen und damit zufrieden sind. Zum Ende der Schwangerschaft hin wurden die actionreiche Tage deutlich weniger, einfach weil ich es körperlich nicht mehr so geschafft habe. Daher hatten wir keinen harten Cut, sondern einen weichen Übergang, was sich im Nachhinein durchaus als hilfreich herausstellte. 

So viel also zu unseren Vorbereitungen. Im nächsten Blogbeitrag erzähle ich Euch dann mal auch etwas ausführlicher, welche Schwierigkeiten es anfangs gab und was super gut gelaufen ist und wie so der aktuelle Stand ist. Gerne könnt ihr auch in den Kommentaren erzählen, welche Themen Euch da besonders interessieren.

Immer für eine Überraschung gut

Zum Schluss möchte ich noch erzählen, wann mich Hazel am Meisten in der Schwangerschaft überrascht hat: Wie ihr ja vielleicht mitbekommen habt, haben die beiden Aussies meine Schwangerschaft schon sehr früh bemerkt und sich ein wenig anders verhalten. Hazel war deutlich angespannter und bellte viel mehr, selbst Emmely schnappte mal nach einem Besuchshund, was sie wirklich noch nie gemacht hatte. Insgesamt waren alle Drei aber recht anhänglich und haben viel gekuschelt. Aus Erzählungen weiß ich, dass einige Hunde die anstehende Geburt ebenfalls spürten und sich auch dann anders verhielten. Von einer Freundin habe ich beispielsweise gehört, dass ihre Hündin völlig durch den Wind war und sogar ins Haus gepinkelt hat.

Ich war also extrem gespannt, ob zumindestens einer der Drei die bevorstehende Geburt anzeigen würde und hatte da fest mit Hazel gerechnet, weil sie allgemein sehr sensibel auf meine Gefühle reagiert. Also vielleicht habe ich die Anzeichen übersehen, aber ich kann Euch sagen, die 19 Stunden, die ich zuhause in den Wehen verbracht habe (und das waren die meiste Zeit schon heftige Wehen, die ich veratmen musste), hat keinen der Drei in Aufregung versetzt. Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet – während ich recht aufgeregt war, weil es endlich los ging, schliefen die Hütehundmädchen seelenruhig. 

Macht es gut ♥

 

 

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