Im letzten Monat durfte ich mir Dank des KOSMOS Verlages aus den Neuerscheinung Bücher aussuchen, die mich interessieren, um sie Euch anschließend genauer vorzustellen. Viele der Bücher klangen interessant, aber eines sprach mich besonders an: „Hundesenioren – mit Martin Rütter. Zusammenleben mit grauen Schnauzen„*
Emmely hatte erst letzten Monat Geburtstag. Wenn man den Angaben glauben kann, wie alt Hunde mit ihrer Größe im Durchschnitt etwa werden können, dann ist sie mit ihren jetzt sieben Jahren vielleicht gerade mal bei der Halbzeit angekommen. Und trotzdem sagte die Tierärztin letztens zu mir, dass sie ja nun so langsam in Richtung Senior gehen würde… Und das damit die Wahrscheinlichkeit steige, dass bestimmte Turmore auftreten können.
Uff – da habe ich erstmal geschluckt. Die Tieräztin wollte mich sicherlich nur für das Thema sensibilisieren, aber trotzdem war ich erstmal etwas überrumpelt.
Zuhause kann man eigentlich nicht sagen, wer von den drei Hütehundmädchen das Jüngste ist. Emmely tobt jedenfalls noch sehr ausdauern mit und ohne die Anderen. Und einem Welpen steht sie in Bezug auf die Albernheit sicherlich in Nichts nach.
Bei den Spaziergängen hat sich ihr Verhalten jedoch in den letzten Jahren immer mehr verändert: Insgesamt wirkt sie ruhiger.
Sie schnüffelt und markiert sehr viel und aus eigenem Impuls rennt sie eigentlich nur sehr selten mit Hazel oder Colani über die Wiese.
Auch ins Auto springt sie manchmal nicht mehr so leichtfüßig, weshalb ich sie oft lieber einfach hineinhebe. Körperlich ist sie aber noch topfit und jederzeit zu Allem bereit.
Wie gesagt, sie ist halt auch erst sieben Jahre. Trotzdem: Emmely ist mein erster Hund und natürlich habe ich schon bei Bekannten und Freunden alternde Hunde mitbekommen, aber es ist eben nochmal was anderes , wenn es der eigene Hund ist.
Hundesenioren – mit Martin Rütter
Das Buch „Hundesenioren“ wurde von Martin Rütter in Zusammenarbeit mit Andrea Buismann geschrieben. Mit 150 Seiten ist es vollgepackt mit Informationen, aber auch vielen liebevoll erzählten Erfahrungsberichten von verschiedenen HundehalterInnen. Diese beschreiben, wie sie ihre Zeit mit einem Hundesenior erleben/ erlebt haben.
Ehrlich gesagt, habe ich früher gar nicht daran denken wollen, dass Emmely ja auch mal alt wird und ich hatte auch ein wenig Sorge, dass mich das Buch aufgrund der Thematik herunterziehen und sehr traurig machen würde. Entgegen meiner Erwartungen ist es jedoch sehr positiv formuliert.
Selbstverständlich finden dort auch Themen wie „häufige Alterserkrankungen“ und „Abschied nehmen“ ihren Platz, schließlich gehören sie dazu. Doch ganz bewusst endet das Buch nicht dort, sondern befasst sich im nächsten Schritt damit, wie man den gemeinsamen Alltag schön und altersgerecht gestalten kann.
In dem Buch geht es auch viel um Vorbereitung: Was kann einem Hund im Alter schwer fallen? Welche Probleme können sich ergeben und wie kann man seinen Hund dann unterstützen?
Ein Beispiel ist die nachlassende Sehfähigkeit: Da wird im Buch beispielsweise empfohlen, dass Näpfe und Liegeplätze möglichst immer am gleichen Ort bleiben sollten.
Und dass man beim Spaziergang eventuell mit akkustischen Signalen arbeiten könnte (sofern die Hörleistung nicht zu sehr eingeschränkt ist), um auf sich aufmerksam zu machen.
Auch sollte man seinen Hund vor plötzlichen Kontakten schützen, weil man mit eingeschränkter Sehkraft vielleicht auch einen Moment länger braucht, um eine Situation richtig einzuschätzen.
Bei den Lösungsvorschlägen gefällt mir gut, dass sie in der Regel eben als genau das beschrieben werden: Vorschläge, wie man mit etwas umgehen kann, wenn es für Hund und Halter passt. Oftmals werden auch Alternativen genannt und Vor- und Nachteile erwähnt.
Scheren von bestimmt Felltypen ist ja ein Thema, wo es oft nur schwarz-weiß Meinungen gibt. Auch hier finde ich die Annäherung an das Thema sehr gelungen und eben nicht schwarz-weiß.
Es kann bei einige Hunden durchaus Sinn machen, dass Fell zu scheren – insbesondere dann, wenn es aus gesundheitlichen Gründen geschieht.
Ganz deutlich ist dort aber eben auch formuliert, dass eine Schur aus Gründen der Bequemlichkeit des Hundehalters nicht erfolgen sollte, weil man sich unter Umständen ansonsten noch intensiver mit der Fellpflege auseinander setzen muss.
Das Buch „Hundesenioren – mit Martin Rütter“ ist in vier Kapiteln –
„Leben mit Hundesenioren“,
„Gesundheit“,
„Alltag“
und „Beschäftigung und Training“ unterteilt und hat bei mir wirklich keine Fragen offen gelassen.
Mehr noch: Es hat sogar Antworten geliefert, wo ich zum jetzigen Zeitpunkt noch gar nicht so dran gedacht hätte, dass bestimmte Aspekte auch mal eine Rolle spielen könnten.
Fazit:
Das Buch richtet sich an Halter von Hundesenioren, Halter, die sich mit dem Gedanken beschäftigen einem Hundesenior ein neues Zuhause geben zu wollen und an Hundehalter wie uns, die sich schon mal mit dem Altwerden des eigenen Vierbeiners beschäftigen wollen.
Es ist ein leicht verständliches Buch, welches auch aufgrund der Strukturierung gut zu lesen ist. Es beinhaltet eine Vielzahl von Bildern, die Hundesenioren in den verschiedensten Alltagssituationen zeigen und vorallem eins vermitteln: Das gemeinsame Abenteuer endet natürlich nicht mit einem älterwerdenden Hund, sondern es ergeben sich einfach neue Umstände und Aufgaben, die gemeinsam gelöst werden können. Und nur weil manche Dinge vielleicht nicht mehr so klappen wie früher, ist das nicht gleich das Ende der Welt.
Ihr habt es sicherlich schon herausgelesen: Ich kann Euch das Buch auf jeden Fall empfehlen, wenn ihr Euch mit dem Älterwerdens eines Hundes auseinandersetzen wollt oder vielleicht auch müsst.
Und es macht auf jeden Fall Sinn, sich damit rechtzeitig zu beschäftigen, weil man im Vorfeld schon einige Vorkehrungen treffen kann ( wie zum Beispiel das Einführen von Sichtzeichen, wenn der Hund das bislang noch nicht kennt und dann langsam seine Hörfähigkeit verliert), um das Zusammenleben möglichst einfach und unkompliziert und vorallem besonders lange schön zu machen.
Es wird hoffentlich noch ganz lange dauern, bis wir uns von Emmely verabschieden müssen und bis dahin werden wir jeden Tag genießen – egal ob sie wild und albern werden oder ruhig und verlangsamt.
Das Buch „Hundesenioren mit Martin Rütter“ ist 2020 im KOSMOS erschienen und kostet 22,00 Euro.
[** Sponsored Post: Der mit * versehene Artikel ist ein PR-Sample und wurden mir kosten- und bedingungslos zur Verfügung gestellt]
Ein Gedanke zu “Buchvorstellung: Hundesenioren [Werbung mit KOSMOS Verlag]”
Unser Hund ist mittlerweile auch schon 8 Jahre alt. Er ist noch fit und agil aber man merkt ihm sein Alter schon an. Er will weniger toben weniger rennen, mehr schmusen und beim Gassi gehen mehr Beifuß laufen. Das er älter wird haben wir bis jetzt auch verdrängt, aber das gelingt natürlich nicht auf Dauer. Daher müssen wir uns auf kurz oder lang Infos aneignen über das Thema. Da kommt so ein Buch gerade recht für die Vorbereitung ins hohe Hundealter.