Wenn schon Abenteuer, dann richtig..

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Inzwischen liegt unsere Camp Canis Abenteuer schon ein paar Tage zurück, aber Dank der Fotos von den großartigen Fotografen vor Ort und unserer GoPro Videos kommt das Abenteuerfeeling ganz schnell zurück und vielleicht schaffe ich es ja, Euch davon auch ein wenig abzugeben.

Planänderung

Bis einige Tage vor dem Event schien alles nach Plan zu laufen. Also zu mindestens fast, denn laufen konnte ich im Vorfeld nicht, da ich einige Wochen meine Knöchelverletzung auskurieren musste. Aber das trübte meine Freude nicht. Aber dann kam die traurige Nachricht, dass ein Teammitglied nicht mit uns starten kann. Charlie von Sandra hatte sich am Auge verletzt und der Tierarzt hatte Sandra empfohlen lieber nicht beim Camp Canis mitzumachen.
Nun waren wir um zwei Teammitglieder ärmer und die Beiden hatten noch ein Ticket und ein Hotelzimmer zu viel.

Nun ist es aber so, dass die Aussiemädchen ja komplett für den Zughundesport ausgestattet sind und nicht nur das: Wir haben auch zwei Bauchgurte und der Lieblingszweibeiner besitzt sogar ein Paar Trailschuhe.
In meinem Kopf formte sich also ein Gedanke und ich fragte das Team Schlammrabauken, ob sie wohl mit männlicher Verstärkung einverstanden wären. Alle waren einverstanden und ich hoffe, für Sandra war es wenigstens ein kleiner Trost, dass sie nicht auf den Kosten für das Ticket sitzen bleiben musste.

Jetzt musste ich nur noch den Lieblingszweibeiner überzeugen… Zwar hatten wir sowieso geplant, dass wir das Wochenende gemeinsam mit allen Hunden vor Ort verbringen, aber Eriks Ausdauer ist schon etwas ausbaufähig und überhaupt war er noch nie mit Hund im Zug gelaufen.
Ja, ich gebe zu, meine Idee ihn zu fragen, ob er nicht Lust hätte mit einem Haufen Weiber und ihren Hunden 5km über Hindernisse zu kraxeln und durch Gewässer zu waten, gezogen von einer verrückten Emmely, die findet, dass Laufen und Langsam nicht zusammengehören, war sicherlich nicht besonders gut durchdacht.

Aber ich bin halt auch nicht gerade für meine ausgeklügelten Gedankengänge bekannt, sondern eher für meine sprudelnde Ideen, die aus meinem Bauchgefühl entstehen. Und glücklicherweise habe ich einen Mann, der viele dieser Ideen mitmacht und so sagte er tatsächlich JA.Ich gebe zu, die 5km Strecke bereitete mir überhaupt keine Sorgen, obwohl wir ja in der Regel nur die 2km auf Wettkämpfen laufen, aber aufgrund der Hindernisse und des fehlenden Zeitdruckes schienen mir 5km ein Kinderspiel zu werden. Dass ich mit dieser Meinung wohl alleine in unserer Familie war, merkte ich daran, dass mein Mann mich anrief, während er sich noch ein Paar Handschuhe für das bevorstehende Abenteuer kaufte. Ob er denn noch einen Rucksack kaufen sollte, indem wir das Wasser für die Hunde verstauen könnten.

Ich bin ehrlich: Ich musste ein bisschen kichern, weil die Idee ja sehr liebevoll und bedacht war, aber wir hatten Mitte September mit entsprechenden Temperaturen und in meiner Vorstellung würde unser Abenteuer eher einem Spaziergang gleichen (ich hatte meine Teammitglieder eindeutig unterschätzt – dass kann ich Euch sagen). Also kein Rucksack und kein Wasser für Unterwegs.
Als der Lieblingszweibeiner nach Hause kam, hatte er zwar keinen Rucksack gekauft, aber eine Menge Vitamine, Proteinriegel, gelartige Flüssigkeiten und so weiter – für vor, während und nach dem Lauf.
Dafür liebe ich ihn ja: Wir sind immer in jedem Abenteuer bestens ausgestattet für alle Eventualitäten.

Ich kann die Abenteuerluft schon riechen

Das Wochenende Camp Canis stand bevor und für mich und die Hütehundmädchen ging es am Freitag in Richtung Wingst.
Dort wollten wir abends auch auf den Rest der Teammitglieder treffen, auch überlegte ich den Early Check In zu nutzen, in der Hoffnung es Hazel etwas leichter zu machen.

Achso, ich hatte es bisher ja gar nicht erwähnt: Da ja nun der Lieblingszweibeiner mit Emmely starten würde, würde Hazel nun doch in den Genuss des Abenteuers kommen. Colani war ja noch nie im Zug gelaufen und Emmely läuft vielleicht auch nicht mit jedem aber mit Erik auf jeden Fall. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass Hazel nicht mit jedem läuft – Madame mag es halt gerne etwas komplizierter.
Als wir am späten Nachmittag am Hotel ankamen, hing Marion mit Momo noch in einem ellenlangen Stau zwischen LKW und Möhren fest und der Lieblingszweibeiner konnte noch lange kein Feierabend machen. Um meine Nervosität zu lindern, schloss ich mich Stephie und Enki an und fuhr mit Emmely und Hazel zum Early Check In.
Dort sollte der Sitz der Laufgeschirre und die Gesundheit beurteilt sowie die letzten Formalitäten geklärt werden. Ins erste Fettnäpfchen trat ich schon, als ich eiskalt Nora und Kalle übersah und mir erst nach wenigen Minuten ein Licht aufging, dass ich einfach ohne Begrüßung an den beiden Teammitgliedern vorbei gegangen war.

Zu meiner Entschuldigung bringe ich hervor, dass ich zwei Aussiemädchen an der Leine führte, die bereits ihre Zuggeschirre anhatten und daher bereits vom Lauffieber infiziert waren. Zusätzlich war ich doch ziemlich nervös, weil ich da noch nicht wusste, wieviele andere Hunde denn zum Check In kommen würden und wie viel Abstand ich mit Hazel halten konnte. Denn ich wollte mir nicht gleich einen Namen machen also die kleine Blonde mit zwei bekloppten Aussies, die sich nicht benehmen können.

Aber, zu meiner Beruhigung, waren die meisten anderen Hunde während dem Schlange stehen ziemlich entspannt und Emmely und Hazel ließen sich mit reichlich Futter bestechen und so konnten wir weitestgehend den Anschein wahren, dass die Aussiemädchen sich zu benehmen wissen. Den Check In überstanden wir also ganz passabel.

Den restlichen Abend blieben die Hütehundmädchen schlafend in unserem Apartment, während ich quatschend mit Stephie, ihrem Mann, Steffi und ihrem Cocker Stimpy sowie Nora und Kalle auf der Terrasse verbrachte. Irgendwann in der Nacht kamen dann auch Marion und Momo im Hotel an und früh morgens nahm ich den ziemlich müden Lieblingszweibeiner in Empfang, der erst gegen Mitternacht von Zuhause los gefahren war.

Der Sound unseres Abenteuers: Hazel und Emmely

Da wir erst am frühen Nachmittag starteten, nutzen wir morgens die Zeit für eine kleine Runde mit den Hunden. Erwartungsgemäß war Hazel zu Anfang sehr laut und aufgeregt, aber nach verhältnismäßig kurzer Zeit konnten wir mit ein bisschen Abstand auch still neben/ hinter/ vor den anderen Schlammrabauken gehen. So ist das bei Hazel eigentlich immer: Ihre Aufregung sinkt sobald ihr klar wird, dass man jetzt eine Gruppe ist und der Spaziergang zusammen stattfindet. Nur Enki fand sie irgendwie doof, weil der nämlich seiner Aufregung zwischendurch auch lautstark mitteilte und scheinbar glaubt Hazel, dass nur sie das Privileg habe. Das sähe ihr jedenfalls ähnlich.

Und dann war es soweit: Zuggeschirre an die Aussies, Bauchgurte an uns, Handschuhe an den Mann und dann ging das Team Schlammrabauken an den Start. Übrigens ganz wagemutig ohne Rucksack mit Wasser für die Vierbeiner und ohne Proteinriegel oder andere Gels.
Wenn schon Abenteuer, dann richtig.

Mit Gebrüll starteten Hazel und ich vorne weg. Emmely schimpfend hinterher, den Lieblingszweibeiner hinter sich her schleifend. Im Vorfeld hatte ich mir das insgeheim so vorgestellt, weil Emmely zwar gerne Erste ist, dann aber keinen Sinn mehr darin sieht weiterhin nach vorne zu ziehen. Besser als Erste sein geht ja schließlich nicht. Und Hazel kann nicht leise und auch nicht langsam starten. Ersteres zu mindestens noch nicht und zweiteres ist bei unserem Sport ja auch nicht sinnvoll. 

Die Wirklichkeit sah dann aber doch sehr ähnlich wie in meiner Vorstellung aus, nur das Erik natürlich nicht von Emmely mitgeschliffen wurde. Unser erstes Hindernis war gleich ein Abhang, bei dem man sich mithilfe eines Seils herunter hangeln konnte. Da wir noch nicht viel bis dahingelaufen waren und die Aussiemädchen noch sehr viel Energie hatten, sah ich Erik und mich schon mit einem Rutsch unten liegen. Gerade bei Emmely kann man nicht an ihre Vernunft appellieren und ihr erklären, warum es wichtig ist, dass auch der Mensch hinten dran heil unten ankommen sollte.

Aber ich muss sagen, wir alle meisterten diese erste Aufgabe allesamt ohne Zwischenfall. Jeder kam zusammen mit seinem Hund unten an an und dann ging es weiter. Übrigens war Hazel bereits so im Arbeitsmodus, dass sie die anderen vierbeinigen Teammitglieder akzeptiert hatte und nicht ein einziges Mal angespannt reagierte, egal wie nahe ihr die Anderen kamen. Sogar Enkis Flirtversuche ließen sie kalt – etwas schade für Enki.

Das nächste Hindernis strahlte so viel Abenteuerpotenzial aus, dass wir uns sofort einig waren, die lange Wartezeit dafür in Kauf zu nehmen. Denn davor hatte sich eine sehr lange Schlange gebildet und wir mussten tatsächlich fast eine Stunde warten bis wir feststellen konnten, ob sich die Warterei tatsächlich gelohnt hat.

Drei Schlauchboote, die miteinander verbunden waren und ein Seil, dass über einen Tümpel voll mit Entengrütze gespannt war. Wir mussten also erstmal alle die Boote hinein und uns dann selbst am Seil ans andere Ufer ziehen. Um ins Boot hinein zu kommen, wurden wir bereits das erste Mal richtig nass- zumal Emmely und Hazel nebenher schwimmen auch ganz großartig gefunden hätten, aber sobald wir sie erstmal ins Boot gehievt hatten, blieben sie auch drin. Als alle Teammitglieder dann in den Booten verteilt waren, kamen auch schon die Handschuhe von Erik zum Einsatz. Ruckzuck waren wir am anderen Ufer und hatten wieder festen Boden unter den Füßen. Stimpy sah übrigens ganz zauberhaft aus, weil sie in ihrem Fell überall die Wasserlinsen hängen hatte und ich war ein bisschen froh, dass wir Colani nicht mithatten.

Zwischen den Hindernissen gingen wir manchmal, manchmal joggten wir auch und zwischendurch kam ich Hazels Drang nach und ließ sie kurz im hohen Tempo laufen. Immer dicht gefolgt von Emmely, die Hazel natürlich in Nichts nachstehen wollte. Eigentlich hätte ich gesagt, dass die Aussiemädchen so auch manchmal die anderen Vierbeiner mit ihrer Motivation mitgerissen haben, aber im Nachhinein mit Stephies Worten im Ohr, dass Emmely und Hazel eher wie Drill-Sergeant waren (jedes Mal wenn wir das Lauftempo erhöht haben, haben die Beiden ihre Freude darüber ziemlich laut mitgeteilt..), kann ich mir auch vorstellen, dass Kalle, Momo, Stimpy und Enki vielleicht ein bisschen Sorge hatten, im Nachhinein noch mit Liegestützen und Kniebeugen bestraft zu werden und deshalb schneller gelaufen sind.

Jedenfalls liefen wir, meisterten Hindernis um Hindernis und liefen und liefen. Ich will Euch gar nicht im Detail jedes Hindernis beschreiben, denn das Abenteuergefühl entsteht ja auch dadurch, dass man nicht genau weiß, worauf man sich einlässt.

Keine Medaille aber wertvolle Erfahrungen

Das Schöne an dem Camp Canis ist aber, dass es keinen Zeitdruck gibt und man im Team die Aufgaben löst. Im Team heißt eben auch im kleinen Mensch-Hund Team und man eben gucken kann, wie man seinem Hund das soviel Vertrauen geben kann, dass er über einen wackligen Untergrund läuft oder durch einen dunklen Tunnel. Und wenn man selbst oder der Hund das nicht machen möchte, dann ist das auch völlig okay und niemand hat dadurch einen Nachteil.
Emmely und Hazel sind eigentlich zwei ziemlich taffe Mädels, von daher hatte ich tatsächlich im Vorfeld kaum Bedenken, dass Hindernisse, bei denen sie sich auf uns verlassen müssen, schwierig werden könnten. Besonders stolz bin ich daher auf Emmely, dass sie durch den Schweineohr Wald gegangen ist, ohne sich daran zu bedienen und bei einer Schnüffelaufgabe zusammen mit Stimpy den Mörder einwandfrei gefunden hat. Für Hazel lag die Schwierigkeit eher darin auch mal abzuwarten und an den Hindernissen immer wieder auf andere Hunde zu treffen (ohne näheren Kontakt, aber in Sichtweite), auch das hat sie für ihre Verhältnisse super gemacht.
Nach gut drei Stunden und deutlich mehr als 5 km kamen wir gemeinsam ins Ziel.

Wir hatten es geschafft.
Hazel hat sich toll in der Gruppe eingefügt, Emmely hat die Aufgaben gemeinsam mit dem Lieblingszweibeiner gemeistert, der als Nicht-Läufer einfach mal 8 km mit uns bezwungen hat, der eher ängstliche Kalle hat sich Dank Nora ganz viel getraut (Und ich fand es toll, dass Nora da sehr einfühlsam war und ihm immer die Wahl gelassen hat, welche Hindernisse er machen möchte oder eben nicht), Stimpy hat ganz großartig gezogen und Enki war trotz abgelehnter Flirtversuche total motiviert und hat sich mit Hazel das ein oder andere kleine Wettrennen gegönnt.

Tja und Momo? Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, was Momo und Marion außer viel Spaß aus dem Abenteuer mitgenommen haben. Momo ist mir jedenfalls als unglaublich kuscheliger und sehr freundlicher Teddy in Erinnerung geblieben!
Würde ich nochmal an einem Event von Camp Canis teilnehmen?
Definitiv- und dann auf jeden Fall die 15km.
Mit Hazel oder Emmely?
Mit beiden natürlich – und mit meinem Mann.
Hat mir irgendwas bei dem Event etwas nicht gefallen?
Die Versorgungsstation mit Wasser für Zwei- und Vierbeiner kam erst nach etwa 6 km. Ein bisschen eher wäre schön gewesen. Auch weil die Strecke statt der angegeben 5 km gut 3 km länger war. 
Aber das ist Meckern auf hohem Niveau.

Es gibt auch noch einiges an Videomaterial, denn Erik und ich hatten beide jeweils eine GoPro dabei, aber bisher sind wir nicht dazu gekommen Euch einen Zusammenschnitt zu zaubern.
Habt also noch ein wenig Geduld mit uns.

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