[Zusammenarbeit mit AIGLE | Beitrag enthält Werbung]
Über ein Jahr ist der schwarze Tag nun her und noch immer trägt Hazel einen Maulkorb wenn wir unterwegs sind. Also hat sich seit dem letzten ausführlichen Beitrag nichts verändert?
Auf den ersten Blick mag das so wirken. Ich leine Hazel in der Regel an, wenn fremde Hunde in Sicht sind (dass ich Ememly und Colani ebenfalls zu mir rufe und nicht einfach zu den fremden Hunden hin laufen lasse, versteht sich ja von selbst). Und bei Hunden, die ungefragt auf uns zulaufen, fühle ich mich an manchen Tagen nicht so souverän und gelassen, wie ich es mir wünschen würde.
Ja, es gibt weiterhin die Tage, die nicht so gut laufen. An denen ich nicht so gut drauf bin, oder Hazel oder auch wir beide und an denen dann Hundebegegnungen sehr unentspannt ablaufen (würden). An solchen Tagen meide ich Hundebegegnungen nach Möglichkeit, dann gehen wir lieber zu Zeiten, wo kaum jemand unterwegs ist. Wir machen große Bögen um Alle und spielen lieber eine kleine Runde vor dem Haus.
Wenn Hazel schon unentspannt ist, dann reagiert sie viel schneller und stärker auf Artgenossen. Manchmal kann ich sie dann mit meiner ruhigen Art (für die ich mich echt anstrengen muss, denn ich bin ja selbst nicht gerade die Ruhe in Person) anstecken, aber manchmal funktioniert es eben nicht. Wenn ich gestresst bin, dann ist auch Hazel meist aufgedreht und dann traue ich Hazel insgesamt weniger zu, bin bei Hundebegegnungen hektischer und dann läuft es einfach nicht.
Es muss ja nicht immer und überall perfekt klappen.
Positive Momente sammeln
Aber ich möchte Euch viel lieber von den tollen Tagen erzählen.
Zum Beispiel von dem Tag, wo Hazel unangeleint neben mir lief und uns ein Ehepaar entgegenkam, deren Hund ebenfalls ohne Leine hinter ihnen lief. Sie gingen dann mit etwa 3 Meter Abstand an uns vorbei und Hazel lief ganz entspannt neben mir weiter. Der andere Hund schien mir total uninteressiert an Hazel, Hazel war entspannt und ich auch – also bin ich einfach an denen vorbeimarschiert. Ohne meine Mädels anzuleinen.
Oder als Hazel sich plötzlich für einen Hund bei einem der Social Walks interessierte und ganz entspannt an seinem Po schnupperte.
Von dem Tag, als ich mich das erste Mal traute an einem angeleinten Hund mit dem Fahrrad vorbei zu fahren, während Hazel angeleint neben mir lief. Vorher war ich nämlich immer frühzeitig abgestiegen und bin mit einem aufgeregten lauten Wildfang vorbei gegangen. Aber da klappte es wunderbar und Hazel ignorierte den anderen Vierbeiner einfach.
Sogar unangeleint mit dem Fahrrad haben wir eine Situation schon recht gut hinbekommen. Den anderen Hund hatte ich leider zu spät gesehen, aber Hazel bellte nur einmal in seine Richtung und folgte mir dann – weg von dem fremden Hund.
Einmal trafen wir uns mit der Züchterin von Colani und ihren Beardies, wo ich Hazel später aus dem Auto dazu holte. Und es lief sofort richtig, richtig gut. Die Beardies schenkten ihr kaum Beachtung und Hazel brauchte nur einen kleinen Moment um zu verstehen, dass nur einer von den flauschigen Hunden Colani ist. Und ab da war die Situation entspannt.
Der beste Moment ist jetzt!
Wie ich dahin gekommen bin, wollt ihr vielleicht wissen?
Ich kann und will Euch keine Anleitung geben und keine Trainingstipps – das wisst ihr bestimmt bereits.
Falls ihr neu auf unserem Blog seid:
Ich bin keine Hundetrainerin und teile nur meine Erfahrungen.
Euer Hund zeigt vielleicht ein ähnliches Verhalten bei Hundebegegnungen wie Hazel, dennoch können die Gründe dafür anderer Natur sein, als es die von Hazel sind.
Lösungswege müssen individuell auf das Problem angepasst sein sowie zum Hund und Halter passen. Das ist nichts, was ich Euch bieten könnte – daher sucht Euch bitte einen kompetenten Hundetrainer, bei dem ihr Euch aufgehoben und ernst genommen fühlt.
Bei uns ist es eigentlich ein Zusammenspiel aus mehreren Dingen gewesen: Zum einen hatte ich die Schnauze voll von dem Theater, dem getrennt spazieren gehen, von den Einschränkungen, die ich uns selbst auferlegt hatte. Wann immer ich mit Emmely und Colani unterwegs war und gemerkt habe, wie sehr mit das entspannt, habe ich es wirklich bedauert, dass es mit Hazel einfach nicht so entspannt ist. Zudem wollen wir ja irgendwann unsere 5köpfige Familie mit etwas Zweibeinigem vergrößern, aber wenn Hazel dann immer noch so in Anspannung gerät, nur weil da irgendwo ein Hund lang läuft – puh – so will ich das nicht.
Hinein ins Abenteuer „Hundebegegnungen“
Seit Anfang des Jahres nehmen wir häufiger an einem Social Walk einer Hundeschule teil, wo wir an unterschiedlichen Orten gemeinsam mit einer kleinen Hundegruppe spazieren gehen. Dabei machen wir auch kleine Übungen wie auf Baumstämmen balancieren oder Slalom laufen.
Anfangs hat Hazel jedes Mal ein riesiges Theater gemacht und während der 1,5 Stunden häufig gebellt. Vor allem dann, wenn ein Hund ihr zu nah kam oder sie – für ihren Geschmack – zu lange von einem angeschaut wurde. Beim letzten Mal gab es keinen einzigen Mucks, als sie aus dem Auto ausstieg, an der Leine nebeneinander laufen klappt in Gruppen nach kurzer Eingewöhnungszeit auch immer besser. Und wie schon oben erwähnt, nahm sie sogar selbst schon Kontakt zu den anderen Hunden auf – angemessen, neugierig und freundlich.
Außerdem waren wir im Januar mit einer Freundin und ihrer Hündin Nura joggen, die wir regelmäßig von unserem Geländelauftrainings kennen.
Aber Hazel im Zug arbeitet und konzentriert sich auf ihre Aufgabe, im Freilauf ist das eben was Anderes.
Nura im Freilauf, Hazel im Freilauf – 6 km, die mir unglaublich viel Mut gegeben haben. Wir waren abends laufen, trafen keine anderen Hunde und Nura war an Hazel nicht sonderlich interessiert und so konnte auch Hazel entspannt mit uns laufen. Mit Maulkorb gesichert, aber an den haben wir uns schon ganz gut gewöhnt. Er gibt mir nach wie vor Sicherheit und Vertrauen.
Im Frühjahr nahm Hazel und ich an einem Mini-Seminar zum Thema „Leinenpöbeln“ teil. Mitgenommen habe ich daraus, dass ich Hazel bei Hundebegegnungen ruhig schon eher ansprechen kann, als ich es bis dahin gemacht habe und dass RUHE bei uns großgeschrieben werden sollte. Lieber einmal mehr durchatmen, langsamer gehen. Davon profitiert Hazel am Meisten.
Es folgte ein Turnier, bei dem wir einige andere Hunde überholen mussten und viel Gegenverkehr von anderen Läufern hatten. Der Wildfang meisterte es absolut profimäßig und ließ mich gleich mal 2cm wachsen. Was im Training mit bekannten Hunden gut klappt, muss schließlich nicht automatisch bei Turnieren mit fremden Hunden klappen.
Inzwischen treffen wir uns häufiger mit der Züchterin von Colani und ihrer Beardiebande – und da kann ich Hazel inzwischen ohne Sorgenfalten mitnehmen, denn das Miteinander funktioniert richtig gut. Mit richtig gut meine ich nicht, dass Hazel ausgelassen mit den anderen spielt, aber das ist auch nicht mein Ziel oder mein Herzenswunsch für Hazel. Sondern sie kann entspannt mit ihnen in einer Gruppe laufen.
Sogar bei einem Beardiespaziergang mit noch mehr flauschigen Vierbeinern habe ich sie mitgenommen und es nicht bereut.Im Mai trafen wir uns mit zwei fremden Aussies, davon ein Jungspund. Nachdem ich mit Hazel geklärt hatte, dass der Welpe nicht von ihr gemaßregelt werden darf, wenn er rennen möchte, war es ein ganz wunderbarer Spaziergang.
Und der gab mir so viel Mut, dass ich mich traute zu einem Walk & Talk mit uns“ aufzurufen“.
10 Hunde (inklusive der Hütehundmädchen) zunächst angeleint und dann im Freilauf – das war für uns eine Premiere seit längerer Zeit. Und Hazel hat es gut gemacht. Nicht richtig gut und an der ein oder anderen Stelle hätte ich – im Nachhinein betrachtet – sie auch mehr rausnehmen müssen. Aber zum Schluss gab es sogar eine vorsichtige Spielsequenz zwischen dem Wildfang und einem anderen jungen Hund. Und das war irgendwie der krönende Abschluss für mich.
Momente wie diese zeigen mir, dass es möglich ist, dass Hazel im Umgang mit Artgenossen wieder entspannter wird.
Ob mit oder ohne Maulkorb ist mir erstmal egal. Also wirklich, wirklich egal.
Und daher versuche ich uns immer wieder in Situationen zu bringen, in denen Hazel positive Erfahrungen mit fremden Hunden machen kann.
Abenteuerbegleitung
Und auf unserem Abenteuer „Hundebegegnungen“ haben mich in den letzten Monaten immer wieder meine neuen Schuhe von AIGLE begleitet. Ich hatte Euch ja versprochen, diese ausgiebig zu testen und genau das habe ich nebenbei auch gemacht. Sie waren in Holland, im Sauerland und auch bei meiner Wanderung in der Eifel dabei und haben immer für einen sicheren Tritt gesorgt. Auch bei den sommerlichen Temperaturen waren sie noch angenehm zu tragen – das kann auch der Lieblingszweibeiner bestätigen.
Der Weg ist das Ziel
Nie fand ich diesen Spruch passender. Denn letztendlich weiß ich nicht, wie genau Hundebegegnungen in Zukunft mit dem Wildfang aussehen werden. Aber wichtig ist mir, dass wir nicht aufhören Hazel zu erklären und zu zeigen, dass von Artgenossen nicht per se eine Gefahr ausgeht. Und Angriff nicht das erste Mittel der Wahl sein sollte. Es gibt so viele wunderschöne Orte und wir möchten den Hütehundmädchen ganz viel von der Welt zeigen. Doch dafür braucht es nun mal eine gewisse Portion Gelassenheit. Der Maulkorb wird uns daher auch noch weiterhin begleiten.
Ja, für Fotos nehme ich ihn manchmal ab, da solche kontrollierten Situationen für Hazel kein Problem sind und mir der Wildfang natürlich ohne Maulkorb viel besser gefällt.
Dennoch wird diesen Monat noch ein weiterer Maulkorb einziehen, denn unser aktueller ist nicht ganz ideal. Das habe ich besonders beim Fahrradfahren und bei den warmen Temperaturen bemerkt. Und so bekommt sie nun doch einen größeren und auffälligeren Maulkorb, der uns aber dafür mehr Freiheit schenken wird. Weil Hazel dann bei kleinen Fahrradtouren und Joggingeinheiten auch im Freilauf mitkommen kann.
Für uns geht es also im Prinzip weiter wie bisher. Kleine Herausforderungen gemeinsam meistern. Kleine Schritte gehen, um nicht zu stolpern und zu stürzen. Und falls doch, aufstehen und weiter machen. Und zwischendurch mal zurück blicken, um besser sehen können, wie weit man doch schon gekommen ist.
[ ** Sponsored Post: Der mit * versehene Artikel ist ein PR-Sample und wurde mir im Rahmen einer Kooperation kostenlos zur Verfügung gestellt]
Ein Gedanke zu “Vom Motzen, Maulkorb und den positiven Momenten”