Vermenschlichung der Hütehundmädchen

Die Vermenschlichung von Hunden ist ein Thema, mit dem man ganze Bücher füllen könnte. Je nachdem wen man fragt, bedeutet dass das Paradies für Hunde oder die absolute Hölle. Und je nachdem was man unter Vermenschlichung versteht, befinde ich mich an dem einen oder den anderen Standpunkt. Aber es soll in diesem Beitrag gar nicht um eine Grundsatzdiskussion gehen, sondern um ein Projekt von einer lieben Bloggerkollegin, an dem wir zu einer Zeit teilgenommen haben, als das Indianermädchen noch ein Einzelkind war.
Zack – vermenschlicht.
Die liebe Mara hatte damals Hunde nach den Beschreibungen der Besitzer als Menschen illustriert. Und eben auch das Indianermädchen.

Ihre Idee möchte ich ein gaanz bisschen aufleben lassen – nur kann ich halt nicht zeichnen, aber zumindestens schreiben. Und dank eurer Fantasie könnt ihr Euch die Illustration dann selbst in eurem Kopf ausdenken oder wer zeichnen kann, auch zu Papier bringen, an mich schicken und damit diesen Beitrag vervollständigen.

Zumindestens für Emmely gibt es ja aber noch Beides – Illustration und Beschreibung.

Emmely – vermenschlicht

Emmely ist ein albernes, ungeduldiges und sehr schlaues Hundemädchen. Man kann den Schalk in ihren bunten Augen glitzern sehen, aber wenn es merkt, dass es jemandem nicht so gut geht, wird es plötzlich ganz ruhig und weicht demjenigen nicht mehr von der Seite.
Wenn das Indianermädchen ein Mensch wäre, so wäre sie trotz ihrer fast-3-Jahre ein kleines Mädchen mit wildem rotem Lockenkopf und strahlenden Augen. Sie würde in einem hübschen Kleidchen zwischen ihren feinen Tanten am Kaffeetisch sitzen und ganz artig, freudestrahlend und plappernd ihr Schokoladeeis essen. Doch sobald die Tanten sie auch nur einen Augenblick nicht beachten würden, würde sie sich davonschleichen und kichernd mit ihren viel zu großen Gummistiefeln von einer Pfütze in die Nächste hopsen.
Währenddessen würde sie sich die Gesichter der Tanten vorstellen, wenn sie bemerken würden , dass sie die Zuckerdose mit Salz aufgefüllt hätte. In der Schule säße das Indianermädchen natürlich in der ersten Reihe. Sie wäre eine ziemlich gute Schülerin, auch wenn sie immer am Lautesten “Ich weiß das! Ich weiß das! Bitte! Nehmen Sie bitte mich dran!” rufen würde. Sie wäre bei ihren Klassenkameraden sehr beliebt und raufe in der Pause am Liebsten mit den Jungs. Wenn das Indianermädchen ein Mensch wäre, dann hätte sie nicht nur Schabernack im Kopf. Ihren besten Freund, ein kleiner schmächtigen Jungen, würde sie immer beschützen und ihn trösten, wenn er traurig wäre. Und abends könnte sie nicht ohne ihren Teddy gar nicht einschlafen.

So beschrieb ich Emmely vor fast genau drei Jahren und Mara illustrierte sie darauf hin in diesen zwei Varianten.

Und ich finde ja, dass Mara meine Beschreibung wunderbar umgesetzt hat.
Jetzt ist es nur so: Die Beschreibung ist drei Jahre alt. Und inzwischen ist Emmely nicht mehr drei sondern eben schon sechs Jahre alt und deshalb natürlich kein bisschen erwachsener, aber trotzdem irgendwie älter geworden. Daher braucht sie eigentlich eine akutelle Beschreibung und die soll sie (und ihr daher auch) bekommen.

Wenn Emmely ein Mensch wäre, so wäre sie ein pubertierender Teenie ohne Pickel. Mit ihren Kurven, ihrer charmanten Art und ihren glänzendem Haar könnte sie jedem Jungen den Kopf verdrehen. Sie wäre die älteste und einzige von drei Schwestern, die sich für Jungen interessiert und ihr ständiges Gekicher und Geflirte fänden die jüngeren Schwestern meist ziemlich seltsam. Emmely, am Rande des Erwachsenseins würde natürlich wie viele Teenager ihre Grenzen austesten – nicht immer würde sie zur verabredeten Zeit nach Hause kommen, ließe sich manchmal extra viel Zeit mit allem und das Aufräumen ihrer Brocken hätte auch schon mal besser geklappt. Selbstverständlich wäre sie auch ziemlich emotional. Oft säße sie stundenlang in ihrem Zimmer und dann würde man nur ziemlich laute Musik hören, die nach ziemlich kurzer Zeit ganz schön nerven würde. Aber ganz erwachsen wäre sie noch nicht. Es würde zwar keiner mitbekommen sollen, aber sie würde unsere Familienauszeiten, bei denen wir alle gemütlich auf dem Sofa kuscheln, sehr genießen.

In der Schule wäre sie eher eine mittelmäßige Schülerin. In den Fächern, die sie nicht interessieren, würde sie meist auch gar nicht mitarbeiten, wäre dann oft patzig, wenn sie vom Lehrer doch zur Mitarbeit gebeten würde. In ihren Lieblingsfächern, bei denen man in die Handlung kommen würde – wie zum Beispiel in Sport wäre sie immer begeistert dabei. Sie wäre zwar nicht die Klassenbeste, aber ihr Ehrgeiz wäre dafür umso ausgeprägter. Dass sie oft im Schatten ihrer jüngeren Schwester Hazel stünde, fände sie zwar manchmal doof, aber dafür würde sie ihr das bei Wettkämpfen mit fiesen Tricks heimzahlen. Ansonsten würde sie ihre Schwestern aber eigentlich sehr gern mögen und ließe nur selten das „große-Schwestern-Gehabe“ raushängen.

Hazel – vermenschlicht

Wenn Hazel ein Mensch wäre, dann wäre sie eines dieser kleinen Mädchen, die immer bei ihrer Mama am Rockzipfel hängen. Schon früher musste Mami immer in ihrer Nähe bleiben – ohne Sichtkontakt brüllte sie immer gleich los. Inzwischen würde Hazel zwar nicht mehr brüllen, aber ohne Mama wäre sie doch sehr emotional und weinerlich.
Beim Spiel wäre Hazel eher etwas ruppig – mit Puppen spielen fände sie blöd – Rennen, Raufen und auf Bäume klettern liebe sie dafür umso mehr. Oft hätte sie blaue Flecke und kleine Kratzer, die sie sich aber nicht anmerken ließe. In der Schule wäre Hazel nicht nur die Klassenbeste, sondern würde auch noch den Tafelputzdienst und das Blumengießen übernehmen, weil die Lehrerin engagierte Schülerinnen häufiger lobt. Streitereien würde Hazel wenn möglich immer aus dem Weg gehen, aber im Ernstfall würde sie eher die Fäuste sprechen lassen, statt sich Hilfe bei einem Erwachsenen zu holen.

Mit ihren Schwestern verstünde sich Hazel sehr gut – fast nie gäbe es den kliescheehaften Zickenkrieg. Was ihre große Schwester Emmely so toll an Jungen findet, verstünde Hazel im Moment zwar nicht, aber sie würde ihre große Schwestern für ihren tollen Musikgeschmack anhimmeln und manchmal würde sie sich sogar heimlich ihre CDs ausleihen.
Wenn Hazel ein Mensch wäre, hätte sie ihr Seepferdchen schon gemacht bevor sie richtig laufen konnte. Und überhaupt wäre sie sehr sportlich und würde später sicherlich mal irgendwas mit Sport studieren. Hazel hätte zwar nicht viele Freunde, aber mit den wenigen würde sie durch Dick und Dünn gehen. Ihre Freunde und Schwestern würden sie für ihre witzige, aber auch sehr direkte Art mögen. Wäre Hazel ein Mensch, dann würde sie kein Blatt vor dem Mund nehmen.

Colani – vermenschlicht

Wenn Colani ein Mensch wäre, wäre sie auf jeden Fall eine Langschläferin. Und überhaupt würde sie, sobald sie zuhause wäre, in ihre heißgeliebte Joggingbuchse schlüpfen und einfach nur chillen. Auf dem Sofa rumgammeln und vielleicht ein bisschen TV schauen, das wäre wohl ihre liebste Freizeitbeschäftigung.
Außerdem wäre Colani eine absolute Diva, was Essen betrifft. Ihre Lieblingsgerichte würden wöchentlich wechseln, sie wäre schnell gelangweilt und müsste ständig neue Kreationen kredenzt bekommen. Selbstverständlich würde Colani nicht selbst kochen, aber das wäre auch besser so, da sie ein ziemlich ungeschickter Mensch wäre. Sie hätte häufig blaue Flecken, weil sie oft stolpern oder irgendwo gegen laufen würde. Auch deswegen hätte sie es im Sportunterricht nicht immer leicht: Sie war stets bemüht würde wohl auf ihrem Zeugnis stehen, weil sie zwar motiviert wäre, aber ihre Reaktionszeit und ihr Grob- und Feinmotorik durchaus ausbaufähig.

In anderen Fächern würde sich Colani nur beteiligen, wenn sie gerade dazu Lust hätte – und dann würde sie manchmal mit dem Stoff nicht ganz hinterher kommen und dadurch auffallen, dass sie die Frage von vor 5 Minuten beantworten würde. Im Zeugnis würde das wohl unter „faul und verträumt“ vermerkt werden.
Von ihren Freundinnen und Schwestern würde sie für ihre lebenslustige, aber auch ruhige Art geschätzt werden. Mit ihr könnte man durch dick und dünn gehen und sie würde sich immer vehement für die Menschen einsetzen, die ihr wichtig sind. Colani wäre ein neugieriger Mensch, aber durchaus mit Ängsten und Sorgen, in die sie sich manchmal etwas zu sehr reinsteigern würde.

1 2 3 – vermenschlicht

Und, hättet ihr Euch die Hütehundmädchen auch so als Mensch vorgestellt? Oder vielleicht ganz anders? Der Lieblingszweibeiner meinte, er hätte sie anders beschrieben und wenn er Zeit findet, dann schreibt er mal seine Vorstellung mal auf, so dass ich sie dann hier mit Euch teilen könnte.

Welcher Typ Mensch wäre denn euer Vierbeiner? Wenn ihr mögt, dann beschreibt doch mal ein bisschen in den Kommentaren.

Im Übrigen finde ich gelegentlich Paralellen zwischen Colani und dem Lieblingszweibeiner und auch manchmal zwischen den Aussiemädchen und mir… Kennt ihr das auch?

Ich bin gespannt, was ihr zu berichten habt.
Bis ganz bald.

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2 Gedanken zu “Vermenschlichung der Hütehundmädchen”