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Wer unseren Storys bei Instagram folgt, dem ist wohl in den letzten Wochen das neonpinke Ding nicht entgangen. Seit einem Monat wohnen wir nun alle unter einem Dach in Gelsenkirchen und ziemlich genauso lange begleitet Hazel nun der Maulkorb beim täglichen Spaziergang.
Wer uns nur auf Facebook folgt oder nur hier die Beiträge liest, wird wahrscheinlich große Augen machen und sich fragen „Wie konnte es nur so weit kommen??“ Der letzte ausführliche Blogpost ist ja schon einige Monate her und so gibt es vielleicht das ein oder andere zu erzählen, um Euch auf den neuesten Stand zu bringen.
Vorwärts und Rückwärts
Ich muss zugeben: In den Wintermonaten habe ich Hundebegegnungen zum Teil gemieden – einfach, weil ich nach einem langen Arbeitstag oft einfach nicht die Nerven hatte, mich mit der Motzerei auseinander zu setzen. Dafür haben wir aber im November ja mit dem Geländelauf begonnen – und trainieren seit dem auch regelmäßig mit 3 anderen Mädels und ihren Hunden. Hier habe ich schnell feststellen können: Im Zug ist Hazel so im Trieb, dass sie fremde Hunde – auch wenn diese unangeleint mitten im Weg stehen – einfach ignoriert. Auch auf Turnieren ist das kein Problem – selbst die 5 km Walk bei den Winterläufen im Dezember, Januar und Februar in einer sehr großen Hundegruppe (angeleint) meisterte sie ganz wunderbar.
Dafür waren die Erfahrungen, die sie beim alltäglichen Spaziergang machte, nicht immer so positiv. Und dabei ist es nicht so, dass wir ständig auf „böse“ Hunde trafen, aber auch die lieben und netten Hunde wollte und will Hazel nicht in ihrer Nähe haben.
Seit vielen Monaten ist es nun schon so, dass ich Hazel – sobald ich einen anderen Hund sichte – anleine. Hazels Leine ist aus Tau, ziemlich dick und orange- durchaus ziemlich sichtbar. Da ich nicht immer gleich auf dem Absatz kehrt machen möchte, gehen wir dann entweder an den Wegesrand und lasse Hazel neben mir sitzen oder liegen – oder aber wir gehen am äußersten rechten Wegesrand weiter, während Hazel ebenfalls rechts bei mir im Fuß läuft.
Im besten Fall erkennt unserer Gegenüber mit Hund „Aha, die Frau hat ihren Hund gerade angeleint (und die anderen zwei Hunde auch), sie geht ganz außen – dann will sie wohl keinen Kontakt zu meinem Hund oder mir“. Ob man dann seinen Hund ruft und anleint oder ihn ruft und neben sich laufen lässt – das ist mir nun wirklich egal. Es wäre jedenfalls wünschenswert, wenn jede Begegnung in etwa so ablaufen könnte.
Manchmal kommt aber eben keine Reaktion von dem entgegenkommenden Zweibeiner, während der Vierbeiner uns aber sehr wohl schon gesehen hat und vielleicht freundlich schwanzwedelnd auf uns 4 Mädels zukommt. Ein freundliches „Könnten Sie bitte ihren Hund anleinen“ sorgt leider auch nur manchmal dafür, dass Frauchen oder Herrchen seinen Vierbeiner zu sich ruft – oder sich zu mindestens bemüht, dass der Hund dem auch nachkommt.
Diskutieren statt Rücksicht nehmen
Oft schon habe ich, aber vor allem Hazel – die ist nämlich dabei die Leidtragende – erlebt, dass Hundebesitzer alle Zeichen und auch meine Bitte ignorieren. Entweder reagieren sie gar nicht und lassen ihren Hund trotzdem zu uns laufen oder aber sie diskutieren.
Ihr Hund sei ja ein Rüde. Oder eine Hündin. Oder schon alt. Oder er tue nichts. Oder er sei noch jung. Oder er interessiere sich eh nicht für andere Hunde. Oder man dürfe hier (im Naturschutzgebiet) seinen Hund ohne Leine laufen lassen. Oder es sei mein Problem, wenn meine Hunde an der Leine sind. Oder Hazel ist schlecht erzogen. Schlecht sozialisiert. Die klären das unter sich.
Da stehen wir dann also da. Manchmal wir vier Mädels, während das eine erst die Nackenhaare aufstellt, die Lefzen hochzieht, knurrt und wenn der andere Hund trotzdem näher kommt, dann kommt noch ein ohrenbetäubendes Motzen dazu. Mein „schlecht sozialisierter“ Wildfang signalisiert mit allen erdenklichen und ihm zur Verfügung stehenden Mitteln, dass sie keine Nähe möchte. Und der freundliche Hund ignoriert das.
Und was mache ich? Ich fühle mich wütend und oft hilflos – ich möchte Hazel Sicherheit geben, ihr zeigen, dass sie das nicht regeln muss. Ich möchte ihr sagen, dass es okay ist, sich seine Freunde auszusuchen und sie nicht jedem Hallo sagen muss, wenn sie das nicht will. Ich will ihr sagen, dass der andere Hund doch freundlich ist – dämlich und ignorant ja – aber freundlich und ihr nichts tun wird.
Es ist ein wahnsinniger Balanceakt dafür zu sorgen, dass ein fremder Hund nicht näher kommt, während man selbst drei Hunde an der Leine hat. Dafür zu sorgen, dass der Wildfang nicht nach vorne schießt, weil ihr der Geduldsfaden nach der zweiten, dritten oder vierten blöden Hundebegegnung innerhalb eines Spazierganges einfach reißt.
Hilft es, seinem Gegenüber deutlich und direkt zu sagen: „Bitte sorgen Sie dafür, dass ihr Hund nicht näher kommt, meine beißt!“?
Nein leider auch nicht immer. Richtig sprachlos hat mich eine Frau gemacht, die seelenruhig in einem Schneckentempo auf uns zu kam und ihren Hund bei uns einsammelte, während Hazel total austickte und dann meinte: „Dann wird meiner halt gebissen. Dann lernt er, dass er nicht einfach zu jeden Hund gehen soll.“
Mal abgesehen davon, wie schrecklich ich das für den anderen Hund finde, wenn sich sein Frauchen so über ihn äußert, so ist es auch absolut nicht Hazels Aufgabe einen anderen Hund zu „erziehen“ (mal abgesehen davon, dass man gar nicht vorher weiß, wie ein Hund so eine Auseinandersetzung überhaupt bewerten würde und daraus dann vielleicht auch Angst oder/und Aggression entwickelt) und schon gar nicht möchte ich, dass Hazel lernt, dass sie mit Beißen ihren Willen – nämlich dass der andere Hund abhaut – bekommt!
Viele Male hatten wir solche Situationen – mehrmals wöchentlich – und irgendwann ging es dann einfach schief. Meine Anspannung stieg, sobald ich das Gefühl hatte, dass sich ein freilaufender Hund für Hazel oder einen der anderen Mädchen interessierte, und der dazugehörige Besitzer nicht oder nicht schnell genug reagierte. Und ich gebe zu, ich habe selbst angefangen zu fluchen und zu motzen, weil so jeder kleine Trainingsfortschritt den wir erzielten – jedes Vorbeilaufen an anderen Hunden ohne Knurren oder sogar ohne aufgestellte Nackenhaare – gleich zunichte gemacht wurde.
Der schwarze Tag
An der einen oder anderen Stelle habe ich schon mal von unserem schwarzen Tag gesprochen. Der ist nun schon einige Zeit her und noch immer beschäftigt er mich sehr. An dem Tag hab ich sehr viel an mir gezweifelt, sehr viel geweint und echt nicht weiter gewusst. Und ich habe lange überlegt, ob ich darüber schreiben soll. Ich schreibe darüber, obwohl es fällt mir sehr schwer fällt. Aber ich hoffe einfach wenigstens ein paar Menschen mehr zum Nachdenken und weniger Abstempeln bewegen zu können.
Hazel war gerade mit ihrer Läufigkeit durch, Emmely und Colani gerade mittendrin. Für alle Mädels ein Durcheinander der Hormone^10 – zumal es ja auch Colanis erste Läufigkeit war. Wir wollten eigentlich nur mal eben im Park eine Pipirunde drehen. Der Park ist nicht sehr groß und von daher konnten wir den anderen Hund schon von weitem sehen. Unangeleint schlenderte er hinter seinem Frauchen her. Sah uns, kam auf uns zu. Ich rief der Frau zu, dass sie doch bitte ihren Hund zurück rufen möge – zugegeben: Vielleicht hat sie mich gar nicht richtig verstanden, denn sie war wirklich einige Meter (etwa 80m) von uns entfernt – im Gegensatz zu ihrem Hund. Und Hazel motze inzwischen ohrenbetäubend, vielleicht hatte sie auch nur deswegen reagiert und ihren Hund gerufen. Damit schien die Sache für sie erledigt zu sein und sie ging weiter ohne sich nochmal zu vergewissern, ob ihr Hund auch wirklich folgte. Währenddessen kam der – das konnten wir inzwischen sehen – unkastrierte Rüde weiter auf uns zu.
Im Prinzip ging es dann ganz schnell. Der Hund war plötzlich da und Hazel schoss trotz Leine vor und schnappte einmal. Schnappte einmal und weil der arme Kerl nur ein kurzes Fell hatte und sie ihn an einer wirklich blöden Stelle am Oberschenkel erwischte, hatte er eine Wunde, die beim Tierarzt anschließend genäht werden musste.
Danach war für mich der Tag gelaufen. In meinem Kopf waren 1000 Gedanken. Ich war wütend auf den anderen Hund, auf die Frau, die ihren Hund lieber unangeleint lies, weil er an der Leine sonst so zieht, auf mich, auf Hazel. Ich wusste nicht, ob ich ihr trotzdem weiterhin vertrauen kann und ob ich überhaupt die Richtige für sie bin.
Aber: Ich liebe Hazel. Und jeder, der uns schon mal gesehen hat kann erkennen: Sie liebt mich.
Wir machen Fehler. Sie und ich auch. Wir lernen dazu. Aber wir sind auch nicht alleine an der Situation schuld. Viele Faktoren haben dazu geführt, dass Hazel so geworden ist – und einen gewissen Anteil haben eben die Hundebesitzer, die rücksichtslos und gedankenlos waren und ihre Hunde eben nicht zurück gerufen haben, obwohl ich sie drum bat.
Ohne Gelassenheit kommen wir nicht an Ziel
Seitdem haben wir ein paar Einzelstunden bei einer Hundetrainerin gehabt. Wir üben an Hazels und meiner Gelassenheit. Nur ist meine Gelassenheit eine wichtige Voraussetzung, damit Hazel gelassener sein kann. Und natürlich treffen wir auch weiterhin auf Hundebesitzer, denen die Gründe, warum Hazel bei Hundebegegnungen an der Leine bleibt, egal sind. Ganz ehrlich, wie sollte ich nach dem schwarzen Tag gelassen reagieren?
Seit unserem Umzug wohnen wir in einer traumhaften Natur. Wirklich wunderschön und viele Möglichkeiten zum Spazieren gehen. Und natürlich finden nicht nur wir das, sondern ganz viele andere Hundebesitzer auch. Um Hundebegegnungen zu meiden, dürften wir nur noch sehr früh oder sehr spät gehen. Will ich aber nicht. Will ich nicht für Hazel, will ich nicht für Emmely, nicht für Colani, nicht für uns. Und meiden bekämpft kein Problem.
Also trägt Hazel nun ein Maulkorb. Eigentlich mal aus einer Kooperation entstanden, mit der Idee, dass wir ihn für Urlaube und Zugfahrten nutzen könnten – nie hätte ich gedacht, dass wir mal an diesen Punkt kommen würden. Aber jetzt, nach vier Wochen Maulkorb, werde ich langsam ruhiger, sicherer, gelassener. Ja, ich leine Hazel noch immer an, wenn ich andere Hunde sehe und ich ärgere mich auch darüber, wenn jemand seinen Hund zu uns laufen lässt, obwohl der Wildfang an der Leine ist und einen Maulkorb trägt – aber immerhin kann ich mir sicher sein: Dem anderen Hund kann nichts passieren. Wobei – nichts stimmt auch nicht, denn sollte Hazel mal versuchen mit Maulkorb zu beißen, so würde es trotz Biothanemaulkorb sicherlich ein paar blaue Flecke geben. Fragt mal Emmely, wie es sich anfühlt, wenn Hazel spielen möchte, während sie den Maulkorb trägt…
Jedenfalls machen wir langsam Fortschritte: Es gibt Tage, da können wir an 5 angeleinten Hunden vorbei gehen und Hazel schafft es ohne Murren an ihnen vorbei. Es gibt Tage, da schafft sie es nicht ganz so gut, kugelt sich aber im nächsten Augenblick wieder durch die Wiese und ist gleich wieder entspannt, obwohl der fremde Hund noch in Sichtweise ist. Und obwohl ich für mich am schwarzen Tag beschlossen hatte, dass Hazel nun erstmal kein THS mehr machen soll, sondern wir uns jetzt auf eben dieses eine Riesenproblem konzentrieren, trainieren wir nun mehr denn je auf dem Hundeplatz mit Geräten. Weil wir auch da mehr zusammenwachsen, weil sie mir da zeigen kann, dass sie auch im Trieb mit mir arbeitet – auch wenn 6 andere Hunde drum herum sind, mit denen sie eigentlich nichts zu tun haben will.
Inzwischen bin ich wieder ich selbst und optimistisch. Wir kriegen das hin. Erstmal mit Maulkorb, weil mir die Hunde der rücksichtslosen Hundebesitzer nämlich nicht egal sind. Natürlich wäre es schöner ohne. Mit Maulkorb kann man kein Frisbee spielen, kein Apportieren. Man kann nicht trinken und die Leckerchen müssen immer von der Seite reingeschoben werden. Und Emmely mag dann mit Hazel nicht spielen, weil sie den Maulkorb durch ihr Fell spürt – im Gegensatz zu Colani, der das scheinbar gar nichts ausmacht.
Das ist also der aktuelle Stand zum Thema Wildfang, Gruseln und Motzen.
Bis ganz bald.
Übrigens: Hazel ist natürlich nicht die ganze Zeit an der Leine. Und wir verzichten auch nicht komplett auf Frisbee und Apportieren, aber das geht zurzeit eben nur noch, wenn keine anderen Hunde in Sicht sind. Und wir schauen, dass wir auch getrennt mit den Mädels laufen – Emmely und Hazel sollen ja weiterhin Kontakte zu anderen Hunden haben.
24 Gedanken zu “Vom Gruseln, Motzen, Manieren und Maulkorb”
Ich kann dich sooo gut verstehen! Wir haben eine kleine Hündin, welche schon häufig überrannt wurde etc und die einfach keinen Wert auf andere Hunde legt die sie nicht kennt..völlig ok. Aber wir stossen auf die gleichen Probleme wie du mit anderen Hundebesitzern..und ja, sie regelt das dann auch selbst wenn der Hund zu nahe kommt. 🙁 zu viele Erfahrungen dass ihre Zeichen von ach so lieben Labbis und Co übergangen werden..naja. Wir üben auch..aber es ist manchmal wirklich nicht einfach und ja es fliessen auch Tränen. Sie liebt mich, ich sie..und doch hatte ich auch schon den Gedanken: bin ich die Richtige für sie? JA. Wir schaffen das..wie auch immer. Und vielleicht wird die Welt ja auch wieder etwas rücksichtsvoller 😉 Kopf hoch! Du bist nicht die einzige..und ja, wir haben Gioia auch seit Welpe. Sie ist auch sozialisiert etc..das liegt alles nicht an dem. 🙂 auch wenn andere so klugscheissen wollen 😀
Hallo Sandra – obwohl es so schade ist, dass nicht nur wir solche Erfahrungen machen, ist es irgendwie erleichternd das zu hören, dass man da nicht alleine mit steht..
Ganz liebe Grüße auch an Gioia unbekannterweise!
Hey,
nach dem ganzen Chaos bin ich froh, dass es für euch aufwärts geht!Wir können total mitfühlen und ich bin froh, dass wir mit Sky bis jetzt „Glück“ hatten und uns so ein schwarzer Tag nicht erwischte! Wir haben selber auch schon über einen Maulkorb (als Abschreckung für Andere , um ihren Hund eben nicht zu uns zulassen) nachgedacht. Durch unseren Umzug sind die Hundebegegnungen deutlich geschrumpft, vor allem die negativen. Ich gehe davon aus, dass es wieder richtig gut wird bei euch!
Huhu, Ja an Euch habe ich auch schon gedacht und wie es Euch wohl im Moment geht! Wir haben da schon zwei Flitzepiepen.. Ganz liebe Grüße an Euch drei!
Was soll ich sagen….. Ich kenne Dein Problem nur zu gut. Und wenn ich das so lese, könnte man meinen, dass es aus meiner Feder /Tastatur stammt. Unser schwarzer Tag war vielleicht nicht ganz so schwarz, aber für mich war er auch dunkelgrau. Gott sei Dank gab es keine Verletzten. Ich will damit sagen, dass ich sehr mitfühlen kann. Dieser Moment, wenn Du verstehst, dass dein Hund nicht nur „blöfft“, sondern im Ernstfall wirklich vor geht. Und für Dich eine Welt zusammenbricht. Wenn Du die tolle Seite deines Hundes kennst und so liebst, und dann erst mal durch sowas ein Schatten drüber legt, weil das so gar nicht zu der Maus passt. Aber ich denke, es liegt nicht an dir. Und es liegt nicht an einer fehlenden Bindung. Oder, dass Du was falsch gemacht hast. Hunde haben ihre Eigenarten, und manche von ihnen möchten einfach keinen Kontakt. Das muss man nicht begründen und nicht entschuldigen. Sie müssen nicht HALLO sagen oder sich anfassen lassen. Das ist ihr Recht. Und ich könnte (sorry, die Wortwahl) KOTZEN, wenn andere Hundebesitzer meinen, sich darüber hinweg setzen zu müssen. Da fehlen mir die Worte. Mein Retriever würde am liebsten auch allem und jedem HALLO sagen. Aber es geht eben nicht. Punkt. Er verkraftet das ganz gut 😉 Ich wünsche Dir ganz viel Kraft, dass ihr 2 bald wieder (einigermaßen) gelassen spazieren gehen könnt. Das wird wieder…
LG Katja
Hallo Katja – du sagst es: Dieser Moment wenn einem genau das klar wird – der war so furchtbar. Vielen lieben Dank für deine Worte! Und auch Euch alles Gute! Ganz liebe Grüße
So toll geschrieben. Hab so viele Situationen genauso erlebt. Weiß nicht ob du dich an meine Hündin Minou erinnerst? Haben damals das Kind und Hund Projekt bei der Lebenshilfe gemacht. Minou wurde gebissen und ist seit dem wie deine Hazel.
Wenn du Lust hast können wir uns gerne mal zum trainieren treffen 😊
Hallo Lina, natürlich erinnere ich mich an Dich Minuo und auch deinen anderen Aussie!Durch Minou fiel doch damals erst meine endgültige Entscheidug für einen Australian Shepherd! Sehr sehr gerne!! Ganz liebe Grüße
PS: Und toll dass du meinen Blog liest — wow
Liebe Lizzy,
Das ist ein ganz toller und ehrlicher Beitrag. Ich hab ja auch so ein redmerle Wesen an der Leine und erkenne uns in der einen oder anderen Situation wieder. Auch wir sind auf dem Weg der Besserung. Ich hatte zum Glück jetzt lange frei und bin daher gelassener – ich habe schon etwas Respekt davor, wenn die Arbeit im August wieder losgeht. Ich konzentriere mich bei den Situationen auch nur noch auf uns, weil darauf kann ich wirklich Einfluss nehmen und sehe mittlerweile fast jede komische Situation als Trainingsmöglichkeit. Mein „schwarzer“ Tag war mit einem anderen Hundehalter, der mich übelst beschimpft hat, weil ich das soziale Wesen Hund nicht an der Straße zu seiner freilaufenden Hündin lassen wollte. Mein Hund hat auch deutlich und laut signalisiert, dass sie das nicht wollte. Vorgestern sind wir leise und nur leicht aufgeregt an den beiden vorbeigekommen und ich war so stolz – auf den Hund und auf mich! Denn auch bei uns ist es so, rege ich mich auf, macht mein Hund mit.
Ihr scheint ein tolles Team zu sein, auch wenn es eben nicht immer leicht ist und man mal alles infrage stellt. Ich kenne diese Tage auch und denke dann an die Familie, die meinen Hund wahrscheinlich sonst bekommen hätte und da hätte ich die Befürchtung, dass sie noch ganz anderes Verhalten zeigen würde.
Ich wünsche euch weiterhin viel Kraft, Ruhe, Humor und tolle gemeinsame Erlebnisse.
Liebe Grüße
Rike mit Neela
Liebe Rike, vielen Dank für deinen lieben Kommentar!
Das ist ja wirklich unglaublich, dass du deinen Hund davor schützen möchtest, dass er nicht aus Versehen im Spiel auf die Straße läuft *Ironie aus* Manche Leute… Puh. Es klingt so, als hättet ihr auch schon super Fortschritte gemacht! Ich bin auch immer sehr stolz, wenn andere Hunde bellen und Hazel einfach vorbei geht. Euch wünschen wir ebenso viele positive Erfahrungen und ganz viele weitere Fortschritte. Liebe Grüße
Liebe Lizzy,
mich würde interessieren, welche Maßnahmen du konkret ergreifst, um Hazel Sicherheit zu vermitteln? Sherlock ist ganz selten anderen Hunden gegenüber oder in bestimmten Situationen unsicher, aber wenn es mal passiert, weiß ich nicht so richtig, wie ich reagieren soll. Meist versuche ich, nicht viel an mir (Körperhaltung, Stimme etc.) zu ändern und souverän weiterzugehen. Wenn er aber erstarrt, möchte ich ihn nicht weiterziehen. Ich mache dann kehrt oder stelle mich schützend vor ihn und berühre den Gegenstand bzw. spreche mit dem Menschen oder Hund. Außerdem versuche ich es mit klaren Anweisungen (bei Fuß, Sitz o.ä.). Ablenkung durch Futter oder Spiel hilft meist nicht. Was kann man noch tun? Wäre das eine Idee für einen neuen Post?
Liebe Carolin, du hast Recht – dass wäre bestimmt genug „Stoff“ für einen neuen Blogbeitrag. Ich habe jedoch Sorge, dass andere Hundebsitzer, die ähnliche Probleme haben, dass dann auch in ihrer Verzweiflung (die ich ja nachvollziehen kann) ausprobieren und es dann vielleicht noch schlimmer wird, weil es eben für den einen Hund passen kann – für den nächsten ja aber überhaupt nicht. Daher möchte ich da nicht ausführlich drauf eingehen. Ich versuche den Fokus auf mich zu lenken und belohne das sobald sie sich mir zuwendet mit Futter oder Streicheln. Aber ich benenne auch, wenn ich finde, dass sie gerade übertreibt – also schon knurrt, wenn der andere Hund sie nicht beachtet und wirklich weit weg ist.
Uns hat eine Hundetrainerin wirklich geholfen – und ich kann nur das nur weiter empfehlen, weil ja jeder Hund indiviudell ist.
Ganz liebe Grüße
Mich hat das zu lesen eben so wütend gemacht, weil es mich so sehr an das erinnert, was wir Jahre, gefühlt jahrhunderte, tagtäglich erlebt haben. Auch Genki hat ja, leider, Mal zugebissen. (Angeblich sogar zwei Mal, aber beim zweiten Mal war ich nicht dabei, mein Mann will von nichts wissen und ich habe es nur erzählt bekommen…) Im Detail habe ich nie darüber geschrieben, es nur erwähnt, auch wenn ich diesen schrecklichen Moment bis heute bildlich vor Augen habe. Aber es war egal, was ich gemacht habe, es schien einfach absolut unmöglich zu sein uns fremde Hunde vom Leib zu halten. Ignorieren, Vorwürfe, Diskussionen – All das kenne ich zu gut. Zum Glück habe ich für mich die Lösung für Genki im Hochnehmen gefunden. Wenn uns ein fremder Hund zu nah kommt und der Besitzer nicht eingreift, nehme ich ihn hoch, so dass er nicht beißen kann. Die meisten interpretieren das immernoch so, dass ich Angst vor dem fremden Hund hätte, aber das ist mir inzwischen egal. Mir ist mit der Zeit sogar ziemlich viel egal geworden. Für uns funktioniert es so und das ist das wichtigste. Hazel ist dafür ja offensichtlich zu groß, aber immerhin habt ihr dank Maulkorb eine Lösung.
Ich wünsche euch ganz viel Glück und hoffe, dass ihr das tatsächlich wieder hin bekommt. Das Projekt Genki „sozialtauglich“ zu machen habe ich völlig aufgegeben, das wird bei ihm einfach nichts mehr. Manche Hunde sind für ihn ein rotes Tuch
Liebe Monika,
ganz ganz vielen lieben Dank für deine Worte – ich bin überrascht wie vielen Menschen – Hunde Teams es ähnlich geht und erschreckend, wie viele unvorsichtige, unbedachte Hundehalter es offensichtlich gibt. Hochheben wäre – würden wir Hazel fragen – ganz bestimmt eine tolle Alternative sein .. Die ist ja total ein Schoßhund 🙂 Wir haben auch schon erlebt, dass Erik, der uns andere Hunde vom Leib hält, wenn wir gemeinsam unterwegs sind, von denen angeknurrt wurde und die Besitzer weiterhin seelenruhig zu geguckt haben.. Echt krass. Wir hoffen einfach, dass Hazel genug positive Erfahrungen machen kann und es irgendwann schafft, die blöden einfach zu ignorieren. .. Euch auch alles Liebe!
Liebe Lizzy,
danke für Deinen ehrlichen Beitrag! Wir hatten auch mal so einen schwarzen Tag, als der Schutzinstinkt unseres Rüden mit ihm durchging und er eine fremde Besucherin auf dem Grundstück meiner Schwester hinterrücks anfiel. Er biss zwar nicht, aber was Krallen und ein Schubs anrichten können, weiß ich jetzt. 2 Tage konnte ich meinen Hund nicht angucken. Zweifelte an mir, an unserer Lebenssituation und (ver-)zweifelte an meinem Hund. Jeden Tag erarbeiten wir uns wieder ein Stück Vertrauen. Tage an denen sich das Ganze nicht mehr nach Bindung, sondern ausschließlich nach Arbeit anfühlt. Manchmal Tage an denen man echt aufgeben will und an anderen Tagen sein Glück kaum fassen kann so einen bedingungslosen, loyalen und anpassungsfähigen Vierbeiner zu haben. Ich wünsche Euch so sehr, dass ihr in Ruhe und mit Erfolg an Hazels Macke arbeiten könnt, sodass ihr wieder ganz nah zusammenrückt und niemals Eure Stärken vergisst! Alles Liebe Lisa
Hallo Lisa, ganz vielen lieben Dank für deine Worte. Ich glaube, wir sind schon wieder auf dem richtigen Weg. Am Sonntag waren wir auf einer Messe und Hazel hat wieder ganz wunderbar mit anderen Hunden gemacht – auch auf dem Hundeplatz bekommt sie wieder mehr Sicherheit und ich trainiere wieder häufiger ohne Leine.
Liebe Grüße
Ich kann es so gut nachvollziehen. Ich habe auch einen Aussie. 2 Jahre alt und bei anderen Hunden zeigte er angeleint genau das gleiche Verhalten. Und auch wir treffen auf solche bescheuerten Hundehalter. Wir haben auch unheimlich viel trainiert und schaffen es in der Regel an jeden Hund vorbei angeleint. Mein Hund hat auch zugebissen, die gleichen Gefühle, Zweifel, Angespanntheit. Ich musste unheimlich viel an mir und meiner Austrahlung und Einstellung arbeiten. Aber es hat sich gelohnt. Ohne Leine machen wir auch lieber einen Mauli drauf. Ich wünsche euch noch ganz viel Erfolg. Rückschläge sind normal. Ihr schafft das!
Hallo Ines – vielen lieben Dank für deine – auch sehr aufmunternden Worte. Ich habe auch noch nicht die Hoffnung aufgegeben, dass wir es noch hinkriegen. Hazel ist ja noch jung.
Viele liebe Grüße
Lizzy
Ich kann deinen Ärger über die Leute die ihre Hunde nicht anleinen oder zumindest zu sich rufen total verstehen. Ich habe eine junge Husky-Hündin die sich zwar mit allen Hunden bissher gut versteht aber trotzdem möchte ich ihr auch beibringen das sie nicht einfach zu jedem Hund hinrennen darf. Oft sehen dann Begegnungen so aus das ich sie schön neben mich nehme und notfalls sitz machen lasse damit der andere Halter mit Hund schön an uns vorbei gehen kann. Dieser lässt seinen Hund dann aber erst recht zu uns laufen und auch auf ansprache wird einfach nicht reagiert oder es kommen aussagen wie “ die müssen sich doch kennen lernen “ Mein Hund kann sich dann natürlich auch nicht mehr halten und will dem andern dann natürlich entgegen ziehen. Lernefekt dementsprechend mal wieder gleich Null. Vorallem passiert mir das mit besitzern von sehr kleinen Hunden die dann aber Schiss griegen wenn sie sehen das Ida anfangen will zu spielen. Sowas führt dann oft dazu das ich eher gefrusstet von einem Spaziergang zurück komme anstatt entspannt.
Hazel triffts da natürlich noch viel schlimmer mit ihrer Angst. Hoffentlich bekommt ihr das bald in den Griff.
Liebe Grüße aus Marburg
Jenni & Ida
Ich wollte einfach nur „Danke“ sagen. Danke für diesen herrlich ehrlichen Beitrag. Ich fühle mich manchmal auch einfach schlecht, wenn unser Bub mal wieder pöbelt. Irgendwie ist es schön zu wissen, dass man mit solchen Situationen nicht allein ist.
Liebe Lisa-Marie,
Ach euer Hippo ist so wunderbar niedlich <3 Aber so sind Hunde nun mal - sie haben Ecken und Kanten - wie wir auch.
Danke für deine liebe Rückmeldung!
Das kann ich alles so gut verstehen weil es mir mit meinem kastrierten Rüden und der intakten Hündin ganz genauso geht. Mit ihm konmme ich an keinem abgeleinten Hund vorbei und sie ist die Alarmgeberin. Leider sind viele andere Hundehalter so ignorant.
Wir meiden andere Hunde wo es nur geht. Also ab in die Einöde und Lauden zu unmöglichen Zeiten.
Schade.