miDoggy Academy Beitragsreihe: Darum ist eine Kombination aus Ruhe, Bewegung und Kopfarbeit für deinen Hund wichtig

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„Du hast zwei Australian Shepherds? 
Mit denen musst du doch bestimmt viel laufen, um sie müde zu bekommen oder?“
 
Solche oder ähnliche Fragen werden mir häufig gestellt.
Doch ist nur ein müder Hund ein zufriedener Hund? Was die Leute eigentlich fragen wollen, ist, wie ich Emmely und Hazel auslaste. Und Auslastung hat meiner Meinung nach nichts damit zu tun, dass ich dafür sorge, dass sie sich so lange bewegen bis sie vor Müdigkeit umfallen. Für mich bedeutet Auslastung, dass ich für eine Balance zwischen Ruhe, Bewegung und Kopfarbeit sorge, mit der sie ausgeglichen sind.
Vielleicht fragt ihr Euch, warum ich die Kombination aus den drei Bereichen so wichtig finde?
Das möchte ich Euch gerne erklären:

Ruhe

Leider ein viel zu wenig beachteter Bereich. Wenn in Facebook- Gruppen oder diversen anderen Hundeforen ein Hundebesitzer um Rat bittet, weil sein Hund sich auffällig verhält, zum Beispiel die Wohnungseinrichtung zerstört, dann wird oft Unterforderung vermutet. Viele Leser raten dann zu mehr Bewegung, mehr Beschäftigung. Gerade bei arbeitswilligen Rassen wie zum Bespiel dem Australian Shepherd kommt es jedoch vor, dass die Besitzer eher zu viel als zu wenig machen, auch, weil die Meinung weit verbreitet ist, dass diese Rasse extrem viel Beschäftigung benötigt. Doch Hunde wie Emmely und Hazel benötigen ebenfalls Ruhephasen. Erwachsene Hunde ruhen sich etwa 12- 14 Stunden am Tag aus, wobei ein Großteil davon nur gedöst wird – sofern man sie denn lässt. Nur etwa 10 % davon verbringen unsere Hunde in dem intensiven Traumschlaf (bei uns Menschen sind das etwa doppelt so viel). Gerade nach anstrengender körperlicher Aktivität oder nach Lernphasen braucht der Körper, beziehungsweise das Gehirn Zeit, um sich zu regenerieren und das Erlebte zu verarbeiten. Dies gilt nicht nur für Welpen und Junghunde. Bei arbeitswilligen Hunden kommt es häufiger vor, dass es ihnen schwer fällt von selbst zur Ruhe zu kommen. Dann kann es sein, dass sie immer auf der Suche nach Beschäftigung sind und zum Beispiel ihrem Besitzer in der Wohnung permanent hinterherlaufen und seine Aufmerksamkeit fordern. Ich finde das vergleichbar mit Kindern, die zwar übermüdet sind, aber zu aufgedreht um ins Bett zu gehen. Manche Hunde brauchen da unsere Unterstützung und Anleitung, denn natürlich bietet unser Alltag eine ganze Reihe von spannenden Reizen.  Für Hazel zum Beispiel war das von Anfang an kein Problem, sie kommt auch ohne meine Hilfe gut zur Ruhe. Für Emmely hingegen war es ein Lernprozess über mehrere Monate, in dem sie lernen musste, dass nach einer gemeinsamen Aktivität nicht gleich die nächste Aktivität folgt und sie nicht rund um die Uhr von mir bespaßt wird. Mit Ruhephasen meine ich übrigens nicht nur stundenweise Ruhe, sondern auch, dass es auch mal einen oder mehrere Tage geben kann, an denen ihr zum Beispiel „nur“ spazieren geht. Solltet ihr nämlich mal über einen längeren Zeitraum krank sein, dann fällt eurem Hund die Umstellung sicherlich leichter, wenn ihr solche Pausen einbaut, als wenn er ständig einen vollen Terminplan hat.

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Auch ein Wildfang schläft viel

Bewegung

Natürlich möchten sich unsere Hunde auch mal austoben und rennen. Und es gibt viele Möglichkeiten dies mit ihnen gemeinsam zu tun: Zum Beispiel Spazieren, Joggen, CaniCross, Fahrrad oder Inline Skates fahren. Wenn du deinen Hund ausschließlich mit Bewegung auslasten möchtest, benötigst du viel Zeit und  Ausdauer. Denn in der Regel haben unsere Vierbeiner sowieso deutlich mehr Kondition und natürlich steigert sich diese, wenn wir ihnen kontinuierlich die Möglichkeit dazu geben. Das bedeutet aber auch, dass wir das Bewegungspensum immer wieder neu anpassen müssen – und da erreichen wir als Mensch schnell die zeitliche Grenze. Schließlich müssen wir ja auch mal Arbeiten und uns um den Haushalt kümmern. Ich kenne Hundebesitzer von Hütehunden, die täglich mindestens 2- 3 Stunden mit ihrem Hund spazieren gehen und meiner Meinung nach spricht auch nichts dagegen. Es ist jedoch nicht so, dass jeder Hund – auch nicht jeder Hütehund oder andere arbeitswilligen Rassen dieses Pensum benötigt, um ausgeglichen zu sein.

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CaniCross mit Hazel

 

Kopfarbeit

Wie für uns Menschen auch, ist es für eure Hunde wichtig, dass sie auch geistig beschäftigt werden. Dazu gehört zum Beispiel die Nasenarbeit, wie Mantrailing, Ziel-Objekt-Suche und die Beschäftigung mit verschiedenen Intelligenzspielzeugen, bei denen euer Hund Futter suchen darf. Bei Aktivitäten wie Agility, Turnierhundesport, Longieren und Treibball, aber auch beim Dummytraining kann man die Kopfarbeit mit Bewegung verbinden. Natürlich zählt Tricksen ebenfalls dazu.
Ich unterscheide übrigens zwischen Unterordnung und Tricksen.
Dinge wie der Rückruf oder Stop-Signale sind Kommandos, die unbedingt gut funktionieren müssen. Im schlimmsten Fall können sie das Leben eures Hundes retten. Daher bin ich dabei stets bemüht, so konsequent wie möglich zu sein.
Beim Tricksen geht es mir ausschließlich um den gemeinsamen Spaßfaktor – wenn einer der Mädels mal keine Lust hat, ist das nicht schlimm und Fehler werden nur mit einem „Schade“ bewertet und nicht mit einem „Nein“ korrigiert.
Viele Tricks eignen sich auch für Junghunde sowie für kranke oder alte Hunde. Kleine Kunststücke können das Selbstbewusstsein eures Hundes stärken, die Bindung zwischen euch intensivieren, bestimmte Muskelgruppen trainieren und hilfreich in Situationen sein, in denen euer Hund angespannt ist.

Zum Beispiel lässt sich Hazel bei Hundebegegnungen gut mit kleinen Tricks ablenken, weil sie direkt in den „Arbeitsmodus“, wie ich es immer nenne – schaltet und ihre Umwelt besser ausblenden kann.

 

 

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Emmely beim Dummytraining

 

Doch woher weiß man, wie viel Ruhe, Bewegung und Kopfarbeit ein Hund benötigt

Darauf kann ich Euch leider keine Antwort geben, da es keine allgemeingültige Regel gibt, nach der Ihr euch richten könntet. Auch die Rasse sagt nicht zwingend darüber etwas aus, ob ein Hund viel oder wenig beschäftigt werden möchte – jeder Hund hat seine individuellen Bedürfnisse, die man als Hundebesitzer erst herausfinden muss. Wenn euer Hund bereits Verhaltensauffälligkeiten zeigt und Ihr euch unsicher seid, ob er eventuell über- oder unterfordert ist, dann wendet Euch bitte an einen Hundetrainer. Er kann sich vor Ort ein genaues Bild von verschiedenen Situationen machen und das Verhalten eures Hundes besser einschätzen, als zum Beispiel Jemand, der euren Hund nur aus Beschreibungen kennt.
Ihr habt gesehen, dass es viele verschiedene Möglichkeiten gibt, sich mit seinem Hund zu beschäftigen und ihn auszulasten. Im Rahmen des Online Kurses „meinHund“ der miDoggy Academy möchte ich Euch einige Beispiele zur Kopfarbeit ausführlicher erklären.

Insgesamt neun erfahrende Hundeblogger haben sich zusammengeschlossen, um Euch über spannende und wichtige Themen rund um den Hund zu informieren.
Hier findest du mehr Informationen zu dem Kurs und der miDoggy Academy. Dort kannst du dir auch die kostenlose Vorlage für deine eigene Trickliste aus der miDoggy Academy Sammlung herunterladen. Mit ihrer Hilfe vergisst du keinen Trick mehr und kannst dir zum Beispiel notieren, welches Hör- und Handzeichen du verwendest und mit welchem Material du übst.

https://community.midoggy.de/midoggy-academy-sammlung-anmeldung/

 

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