Der Alltag mit einem riesen Flauschbaby

Erik Räven, Indianermädchen und Wildfang, Hundefotografie

Seit gestern ist das Flauschbaby 5 Monate alt und damit streng genommen kein Welpe, also auch kein Baby mehr. Groß ist sie geworden.
Richtig, richtig groß.
Auf manchen Fotos wirkt sie sogar so groß wie Emmely und Hazel, aber dazu fehlen ihr noch ein paar Zentimeter – wenn auch nicht mehr viel. Das Flauschfell macht natürlich auch ein bisschen größer und mehr als sie es eigentlich ist. Trotzdem: Die Waage lügt nicht. 14 kg schleppen der Lieblingszweibeiner und ich tagtäglich die Treppen rauf und runter. Da ich selber ja ziemlich klein bin, wird es langsam auch etwas schwierig – bei dem ganzen Fell sehe ich oft gar nicht mehr, wo ich hinlaufe..

Emmely und Hazel haben übrigens eine Schulterhöhe von etwa 51 cm und wiegen um die 17 kg. Viel fehlt da also nicht mehr. Frau Flausch ist auch nur ein, zwei Zentimeter größer und wiegt nur ein paar Gramm mehr. Wir glauben aber, dass Colani ihre Mama überholen möchte – und bisher sieht’s so aus, als würde ihr das auch gelingen. Aber wie gesagt: Die kleine Große hat auch eine Menge Fell. Ich kann meine ganze Hand darin vergraben und manchmal trägt sie sogar schon eine kleine Spange, damit sie besser sehen kann.

Und bereits jetzt macht das Fell eine Menge Arbeit. Die Pflege eines Beardiefelles ist wirklich zeitaufwändig im Vergleich zu dem Fell meiner Plüsch-Aussiemädchen. Klar. Ab und zu muss Colani mal komplett gebürstet werden, aber vor allem im Gesicht häufiger. Zum Einen wegen der Augen und der Befestigung der Spange aber zum Anderen muss der Bart täglich gebürstet werden, weil der ja beim Trinken ständig nass wird und beim Fressen auch mal Reste hängen bleiben. Und dann finden es Emmely und Hazel auch noch ganz toll, ihr an den Augen rum zu lutschen, was aber blöderweise dazu führt, dass das Fell an diesen Stellen schneller verfilzt. Als wäre das aber noch nicht genug, spielt Colani auch sehr gerne mit ihren eigenen Ohren und kaut auf denen herum..Der Lieblingszweibeiner übt aber das Bürsten ganz viel mit ihr und inzwischen bleibt die Zuckerschnute dabei ruhig liegen und genießt es zeitweise sogar – sofern es nicht gerade spannendere Dinge zu erleben gibt.

Hundefotografie, Hundegeburstag, Geburtstag, Indianermädchen und Wildfang

Aber nicht nur im Bart bleibt ständig etwas hängen, ne, auch am Popöchen. Manchmal hockt sie zum Beispiel sich so tief hin, dass sie mit dem Fell in ihrer eigenen Pippipfütze hängt und wenn sie aufgeregt war, bekommt sie schneller mal etwas weicheren Stuhlgang, welcher sich dann auch in das Fell hängt und freiwillig nicht mehr geht. 
Waschen, Abtrocknen und Bürsten sind also alltägliche Dinge, die jetzt dazu gehören.

Australian Shepherd, Indianermädchen und Wildfang, Colani, Erik Räven

Wie ihr ja bestimmt schon auf den Fotos oder den Videos bei Instagram und Facebook gesehen habt: 
Die drei Mädels verstehen sich super.
Drinnen wird viel gerangelt und abgeleckt und beschnuppert, draußen sind Fangspiele sehr beliebt –  wobei da Colani noch ein bisschen an Tempo zulegen dürfte, um richtig mithalten zu können.

Ansonsten klappt zum Beispiel das gemeinsam – getrennte Fressen auch schon gut.
Meistens füttern wir die Plüsch- von den Flauschmädels getrennt, dass heißt die Einen müssen warten, während die Anderen fressen. Im gleichen Raum.
Emmely und Hazel bekommen zur Zeit einen Teil ihres Futters im Napf, da bei Hazel ja Struvitkristalle im Urin gefunden worden sind und sie daher ihr spezielles Futter immer mit viel Wasser bekommt. Viel Trinken schadet ja nicht und daher bekommt Emmely ihr Futter ebenfalls mit viel Wasser gemischt
Colani und Frau Flausch haben zum Beispiel immer Futter zur Verfügung – dass heißt ihre Näpfe sind gefüllt und wenn der kleine Hunger kommt, dann können die Beardiemädchen einfach was fressen. Das geht natürlich nicht, wenn die Aussiemädels kommen, denn dann kommt auch gleich der große Hunger und leert die Näpfe in Sekundenschnelle..
Lustigerweise fressen Colani und ihre Mama auch gleich: Sie nehmen sich meistens ein bisschen Trockenfutter aus dem Napf und gehen damit irgendwohin, fressen es auf und holen sich das nächste Stück. Das dauert manchmal ewig und wäre für Emmely und Hazel mit Hunger auch überhaupt nicht auszuhalten.
Zumal Hazel ja immer sehr stark speichelt, wenn sie auf ihr Fressen warten muss und sich ganze Pfützen auf dem empfindlichen Laminat bilden.
Deshalb dürfen die Aussiemädchen meistens zuerst fressen, dann fällt es ihnen  anschließend leichter zuzugucken.

Natürlich will so Junghund gerne viel spielen – das ist ja sowieso die schönste Beschäftigung.

Colani hat da auch ihre ganz besondere Art und Weise: Sie kugelt sich auf dem Rücken herum oder legt sich auf ihren Bauch, drückt den Kopf auf den Boden und zuckt mit dem dicken Flauschpopo bis sie dann irgendwann los stürmt. Dabei sieht sie mit ihren dicken, flauschigen Pfoten oft wie ein wild gewordenes Fohlen aus. 

Doch wenn wir dann zum Beispiel abends nach der Arbeit zum Lieblingszweibeiner kommen, wollen wir nicht immer, dass die Mädels dann noch wild toben.
Gerade nach dem Fressen ist Toben ja sowieso strengstens verboten.
Inzwischen klappt es auch immer besser, dass wir einfach entscheiden, ob gespielt werden darf oder nicht.
Wobei das nicht nur ein Lernprozess bei Colani war und ist, sondern auch bei Emmely und Hazel. Denn auch wenn das zwischen den beiden Aussiemädchen super klappt, so ist eine lustige Colani nochmal eine ganz andere Herausforderung. Da zu widerstehen, fällt Emmely und Hazel wirklich nicht leicht, denn oft haben sie ja selbst Lust zum Toben.
Und bei drei so verrückten Hühnern hat wirklich immer einer Lust..

Wenn es gar nicht klappt, geht es für ein oder zwei Mädchen in die Box (die stellt übrigens keine Strafe oder so da und wir schicken die Mädels da auch nicht rein, wenn wir gerade geschimpft haben, sondern sorgen immer dafür, dass sie es positiv verknüpfen, indem wir sie dort füttern oder ihnen dort etwas zum Spielen oder Kauen geben) oder es gibt etwas zum Kauen. Das hilft dann auch nicht nur für die Dauer des Kauens, sondern die Mädels beruhigen sich insgesamt etwas leichter
Das mit der Leinenführigkeit klappt natürlich auch noch nicht zuverlässig, vor allem wenn man mit allen drei gehen möchte, dann ist das echt eine Herausforderung. Gerade weil Hazel ja auch noch viel Aufmerksamkeit benötigt – besonders wenn uns andere Hunde entgegen kommen. Daher ist es auch eher die Ausnahme, dass einer von uns mit allen Mädchen geht.
Und wir haben ja sowieso die Aufteilung, dass ich vorrangig mit Emmely und Hazel arbeite und der Lieblingszweibeiner mit Colani übt.

Unsere Spaziergänge beschränken sich sowieso meist darauf, dass wir zusammen in den Park laufen und die Mädels dann da toben und wir wieder zurück gehen. Manchmal fahren wir auch woanders hin, aber lange Spaziergänge sind ja noch nicht drin. Der Lieblingszweibeiner achtet da auch drauf, dass die Kleine noch nicht zu viel macht. Ich sehe das manches mal ein wenig lockerer, aber schließlich hat Erik hier das letzte Wort (und meistens auch Recht).

Wo wir gerade beim Üben sind:
Bestimmt interessiert es Euch, was das Beardiemädchen bis jetzt so kann oder zur Zeit lernt, stimmt’s?
Natürlich in erster Linie die grundlegenden Begriffe wie „Nein“ bzw „Aus“, der Rückruf, „Sitz“, „Platz“ und „Bleib“.
Wir üben auch, die Mädels einzeln abzurufen, was aber noch nicht zuverlässig klappt.
Aber Colani hat inzwischen auch schon einige Tricks auf Lager und so kann sie beide Pfoten geben (was sie übrigens sehr sanft macht – wie Frau Flausch auch), ihren Kopf ablegen und mit der Nase gegen die Hand stupsen.
Jetzt gerade übt Erik mit ihr, dass sie sich auf die Seite legt.

Drinnen ist Colani eine totale Schmusebacke mit ziemlich niedlichen Schlafpositionen. Genau wie ihre Mama liegt sie gerne in der Ritze zwischen Bett und Wand und vergräbt dabei ihre Nase auch gerne unter den Kissen. Auf dem Rücken liegen beide Beardies auch sehr gerne und präsentieren dabei ihr Bäuchlein.

An viel befahrenen Straßen ist das Flauschbaby noch ziemlich schreckhaft, Autos generell findet sie ziemlich blöd. Aber dafür klappt das Autofahren an sich inzwischen gut – ganz ohne Übergeben – am Anfang ist ihr nämlich immer ziemlich schlecht geworden. Andere Hunde findet sie natürlich super und auch Menschen begrüßt sie immer sehr freundlich.

Ein bisschen witzig finde ich, dass Colani immer, wenn Emmely und Hazel miteinander rangeln, schlichten möchte und sich einmischt. Also ansich finde ich das nicht gut, aber wenn sich dieses kleine Flauschbaby dann da so zwischen die wilden Aussiemädchen stellt und dann vielleicht auch noch bellt, dann sieht sie aus wie eine kleine Frau Flausch. Die macht das nämlich ganz genauso.

Außerdem kann sie ein totaler Sturkopf sein. Wenn sie aufs Bett will, aber gerade nicht soll, probiert sie es immer wieder. Mal, indem sie einfach drauf hüpft, wenn man es gerade nicht erwartet oder sie legt den Kopf auf die Bettkante und guckt dich mit ihren dunklen Knopfaugen an. Oder sie patscht mit einer Pfote aufs Bett und macht so auf sich aufmerksam. Da ist sie wirklich kreativ und hartnäckig.

Jetzt gerade ist sie im Zahnwechsel und sieht super lustig aus, weil ihr fast alle Zähne im unteren Kiefer fehlen. So langsam kommt sie also in das Flegelalter und ich bin mal gespannt, ob sie der Bezeichnung auch gerecht wird.. Bis jetzt stellt zuhause nix an, weder wenn wir da sind – und erst Recht nicht, wenn sie alleine bleibt.
Im Gegensatz zum Wildfang und auch dem Indianermädchen braucht Colani die Box nicht fürs Alleine bleiben. Sie ist einfach immer artig. Nur wenn sie mit Emmely gemeinsam alleine bleibt, kann es mal sein, dass ihr noch ein Malheur passiert – Spielen ist einfach immer noch so aufregend, dass sie anschließend besser noch mal zum Pippi machen raus gebracht werden muss. Aber ich weiß, bei Emmely hat es gut 6 Monate gedauert, bis sie auch in fremden Wohnungen nicht mehr alle zwei Stunden raus musste.

Nun wisst ihr also Bescheid, wie unser Zusammenleben mit dem Flauschbaby so läuft.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

2 Gedanken zu “Der Alltag mit einem riesen Flauschbaby”