Schubladendenken [das Frauchen vom Indianermädchen und Wildfang]

Im letzten Post hatte ich mich gefragt, welchen Eindruck ich wohl bei Euch Lesern hinterlasse. Vor allem was ihr anhand der Fotos von den Mädels glaubt, was für ein Mensch ich bin.  

Nur fünf  von Euch haben sich getraut, sich als Hobbypsychologin zu versuchen und mich in Schubladen zu stecken.
Lustigerweise hat es aber keiner von Euch so gemacht, wie ich es mir vorgestellt hatte ..
Dafür waren die Kommentare ganz, ganz furchtbar lieb und nett und ich habe mich wirklich riesig darüber gefreut. 
Bevor ich aber gleich nochmal auf die einzelnen Schubladen eingehe, will ich Euch doch noch zeigen, wie ich es mir eigentlich gedacht hatte.

Fangen wir mal bei den Mädels an: 
Mittlere Größe, Hütehunde, dichtes mittellanges Fell, laut und das im Doppelpack. 
Man könnte daraus schließen, dass ich die Rasse mag, keinen Putzfimmel habe und vermutlich viel Zeit investiere, um die Hunde ihrem Wesen entsprechend auszulasten.
Das stimmt natürlich alles. Vielmehr noch: Ich langweile mich recht schnell und ein Hund, der sehr gemütlich ist und vielleicht gar kein Interesse am Tricksen oder so hat, der wäre nichts für mich. Ich will gerne viele verschiedene Sachen ausprobieren und dass kann man ganz wunderbar mit Emmely und Hazel machen, weil sie sich auch schnell für eine Sache begeistern können.  
Einen Putzfimmel habe nun wirklich nicht, es ist eher so, dass hier oft ein mittelgroßes Chaos herrscht und Besuche bitte bitte angekündigt werden  *räusper*   
Tatsächlich wollte ich eigentlich immer einen kurzhaarigen Hund, Vorstehhunde haben es mir ja besonders angetan – allerdings hauptsächlich äußerlich – und langhaarige Hunde sind eher nicht so meins.. Allein die Fellpflege.. Hier gibt es allerdings eine Ausnahme: Die Marnie, auch Frau Flausch genannt (das Mädchen vom Lieblingszweibeiner) ist ein ja eben so ein Exemplar, nämlich ein Bearded Collie. Die finde tatsächlich auch ich ganz toll. Marnie ist in allem viel sanfter als meine beiden Chaoten, die ja alles über den Haufen trampeln.  Dennoch habe ich von Anfang an die Zucht der Mädels auch nach dem Fell ausgewählt. Ich mag es inzwischen plüschig – aber zu viel muss auch nicht sein. 
Und wo wir gerade bei der äußerlichen Erscheinung sind: Emmely und Hazel werden oft für Geschwister oder Mutter und Tochter gehalten. Obwohl sie überhaupt nicht verwandt sind, sehen sie sich tatsächlich relativ ähnlich. Ich mag halt gerne einen eher schmalen Körperbau und eine kräftige Merle – Zeichnung  – und  *ach du liebe Güte* ich habe sie tatsächlich auch nach dem Aussehen ausgesucht. 
[Halstücher von Zucker und Zimt Design]
Zum Thema Oberflächlichkeit: Das Zubehör der Mädels.
Was Halsbänder, Leinen und Tücher betrifft, sind wir recht gut ausgestattet. Alles irgendwie bunt, mit Muster, Dreiecken, Punkten und meist sehr mädchenhaft und manchmal vielleicht auch ein wenig kitschig
Relativ unwahrscheinlich, dass ich hingegen in schwarzen Gothik Klamotten herumlaufe oder? Tatsächlich gleicht der Inhalt meines Kleiderschrankes farben – und mustermäßig schon ziemlich der Garderobe der Mädels.. Streifen und Pastelfarben sind besonders oft zu finden. Zudem habe ich eine große Auswahl an Lidschatten in allen möglichen Farben. Lippenstifte auch. Und Nagellack. Und wusstet ihr, dass ich Ohrringe liebe? Und von Tüchern, Schals und Mützen kann man ja schließlich auch nicht genug haben stimmt’s.. Kleidchen und Röcke mag ich übrigens auch total gern – nur leider sind die so unpraktisch beim Gassigehen… Aber ich habe sie. Und manchmal bietet sich sogar die Gelegenheit sie anzuziehen. 
Wie ihr vielleicht wisst, nähe ich die Halstücher und Halsbänder manchmal auch selbst. Das sieht man (Gott sei Dank) wahrscheinlich nicht auf den Fotos, aber es spricht womöglich dafür, dass man mich als kreativ bezeichnen könnte (haben ja auch einige von Euch gemacht). Ich denke, ein bisschen trifft das auch zu – ich selbst würde „Kreativität“ jedoch nicht zu meinen Hauptmerkmalen zählen *zwinker*
Was für Spielzeug haben Emmely und Hazel? Und was sagt das vielleicht über mich aus?
Wir haben von Frisbee, über Zergelspielzeuge, Kongs, Futterspielzeuge, Dummys, Plüschtiere mit und ohne Quietschie bis zu ein paar Bällen vermutlich alles, was man so kaufen kann. 
Und in schöner Regelmäßigkeit muss dieser Fundus aufgestockt werden, weil irgendjemand diese ganz aus Versehen in winzige Teile zerrupft.. Man mag mich nun für optimistisch, ein vorbildliches Frauchen oder einfach für beshepherd halten, dass ich trotzdem immer wieder das ganze Zeug erneuere. Ist mir alles recht und stimmt selbstverständlich zu 100% .
Wenn man sich unsere Bettensituation anschaut, mögen mich vielleicht einige aber lieber in die Kategorie „Rabenmutter“ stecken. Denn die Mädels müssen sich ein Bett teilen. Nämlich meins. Und in dem liege ich für gewöhnlich auch noch drin (das hätten ihr nun nicht erwartet oder?). Das andere verdient den Begriff „Bett“ nämlich nicht, denn ansonsten liegt im Schlafzimmer noch ein Bettdeckenbezug, gefüllt mit mehreren Bettdecken, auf dem Emmely und Hazel manchmal schlafen – vorzugsweise aber Knochen oder Kuscheltiere verspeisen. Zu meiner Verteidigung möchte ich am Rande erwähnen, dass Emmely ja eine Haustaubmilbenallergie hat und wir daher etwas benötigen, was man gut waschen kann. Außerdem ist den Mädels recht schnell warm. Und sie schlafen ja doch die meiste Zeit in meinem Bett (wobei das Teilen meines Bettes mich ja wieder zu einer vorbildlichen Hundemutti macht ..)

Was sagt denn die Art der Beschäftigung mit den Mädels über mich aus? 
Wie ihr wisst tricksen wir, spielen Frisbee, machen Apportiertraining, joggen oder fahren Inliner, Turnierhundesport (okay, gerade pausieren wir damit) und Unterordnung. Und manchmal machen wir etwas, dass Ähnlichkeiten mit Longieren hat. 
Wie schon oben erwähnt: Ich langweile mich schnell. Ich könnte nie jeden Tag dasselbe machen, ich wäre unzufrieden und unausstehlich. Daher machen wir viele verschiedene Dinge. Vieles klappt aber recht gut und kann sich sehen lassen (hach, endlich kann ich mal so richtig angeben ..), dass spricht womöglich (und entspricht auch dem, was in den Kommentaren stand) für Ehrgeiz und Konsequenz. 
Ich selbst würde mal sagen, dass ich in Maßen ehrgeizig und konsequent bin. Es kommt immer ganz drauf an wo. Turnierhundesport mache ich vorallem gern, weil wir auch Turniere laufen – da bin ich ehrgeizig und habe bei den letzten Niederlagen vor Frust auch geheult. So. 
Bei guten Vorsätzen, die zb. Essen oder Sport betreffen bin ich es auch. So lange bis ich sie einfach wieder vergessen habe – passiert ziemlich oft und bereits nach kurzer Zeit. Ich hatte mir zum Beispiel für dieses Jahr vorgenommen in 10 Wochen 400 km zu joggen. Nach den ersten 8 Tagen hatte ich immerhin 53 km geschafft. Nun ist bereits die 4 Woche angebrochen und .. naja es sind immer noch 53 km.. Aber da stört es mich dann nicht .. dann halt 400 km bis zum Sommer. Oder fürs ganze Jahr. 
Was die Mädels betrifft bin ich aber eben schon recht ehrgeizig – bis zu einem gewissen Punkt. Es muss Spaß machen. Uns allen. 
Und ja: All das kostet Zeit. Viel Zeit. Und daher bleibt im Alltag auch nicht viel mehr, als meine Arbeit und die Zeit mit den Mädels. Wenn ich mich mit Freunden treffe, sind die Mädels fast immer mit dabei – und – irgendwoher müssen die ganzen Klamotten ja auch her kommen – beim Shoppen begleitet mich auch manchmal das ein oder andere Aussimädel – und gelegentlich sogar beide. 
Mich gibt es eigentlich nur im Trio.
Auf den meisten Fotos sieht man nur Emmely und Hazel. Ohne andere Hunde. Und tatsächlich sind wir meistens alleine unterwegs. Natürlich treffen wir auch mal die Nachbarshunde, dann aber nur durch Zufall und nicht geplant oder verabredet. Mit vielen wollen meine Mädels aber auch gar nicht spielen (oder die nicht mit den wilden, lauten Aussies), besonders Emmely reicht der Wildfang als Spielpartner. Hazel hingegen tobt auch gerne mit anderen Hunden, aber davon mache ich selten bis nie Fotos (auch weil so ein Handy keine tollen Fotos von spielenden Hunden macht).  Gelegentlich verabreden wir uns jedoch zu Playdates. Und davon hätte ich auch gerne mehr. Aber oft kommt die wenig vorhandene Zeit dazwischen und manchmal die Läufigkeit. Aber eigentlich finde ich es toll mit jemanden zu quatschen und die Mädels einfach toben zu lassen.
Und zu guter Letzt: Die Fotos
Die meisten meiner Fotos mache ich mit meinem Handy. Einige sind vom Lieblingszweibeiner gemacht und seit zwei Wochen entstehen auch manchmal Fotos, die ich mit der Kamera vom Lieblingszweibeiner gemacht habe. Sie sind nicht perfekt, aber ich zeige nur ungern Fotos, wenn sie nicht richtig scharf sind. Ausnahmen gibt es nur, wenn ich das Bild ansich ganz toll finde und ich das Motiv nicht mehr nachstellen oder so kann. Natürlich hätte ich lieber nur so großartige Fotos von Emmely und Hazel, wie der Lieblingszweibeiner sie macht, aber das geht ohne Spiegelreflex und den entsprechenden Kenntnissen nicht.

Liebe Nicole, liebe Maike, liebe Diana, liebe Sarah, liebe Sonja und liebe Patricia, 
ich würde mal sagen, ihr habt mich eigentlich in die richtigen Schubladen gestopft. Allerdings nur in die besonders Schönen *zwinker* . Ich würde mich, wie oben schon erwähnt, nicht als wahnsinnig kreativ oder ehrgeizig bezeichnen. Und konsequent bin ich halt auch nicht immer überall. Ich gebe mir zwar Mühe immer liebevoll bei der Erziehung zu sein, aber auch da habe ich so meine Grenzen. Ich bin super gerne draußen unterwegs, aber wenn es weiße Mäuse regnet, bleibe ich lieber Zuhause. Und überhaupt finde ich es auch total gemütlich im Bett Serien zu gucken. Aber eben nicht den ganzen Tag (außer ich bin ganz furchtbar krank) – und ja, ich bin eine totale Nachteule – zu mindestens an 6 Tagen in der Woche – irgendwann muss ich den Schlaf auch ein wenig nachholen – sonst werde ich nämlich zickig. Und manchmal bin ich auch etwas albern. Vermutlich eher oft.

Tja, und wie beendet man einen solchen Blogpost. Ich hab leider keine Idee (soviel zur Kreativität) und lasse es einfach mal so stehen.

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3 Gedanken zu “Schubladendenken [das Frauchen vom Indianermädchen und Wildfang]”