„Halt mal eben“ (Trick: etwas in der Schnauze halten)

[Trick Halten mit Lebensmittel im Steh]

Im Moment übe ich mit Hazel den Trick „Halten“.

Zum Einen weil sie lernen soll, mir den Dummy zu bringen, sich hinzusetzen und ihn mir dann in die Hand geben, wenn ich das möchte. Zum Anderen soll später sie irgendwelche Gegenständ halten können für andere Tricks. Besonders in Kombination mit Emmely habe ich da so einige lustige Ideen.
Emmely kann den Trick bereits und bewegt sich auch schon eher in der Fortgeschrittenen-Liga. So kann sie mit einen Gegenstand, den sie mag (das ist entscheidend – aber dazu komme ich gleich nochmal) auch die Position ändern. Also zum Beispiel vom Steh ins Sitz, sich um sich selbst drehen und anschließend noch Männchen machen. Außerdem üben wir gerade das Halten von Lebensmitteln, aber da sind wir noch bei A wie Apfel – also am Anfang *zwinker*

[Trick Halten mit Metalllöffel und leckerem Öl. Gleich doppelt schwer]

Bevor ihr so richtig loslegen könnt, müsst ihr erstmal den geeigneten Gegenstand finden. Vermutlich wird euer Hund nicht jeden Gegenstand gerne im Maul halten. Metall findet Emmely zum Beispiel richtig blöd – gut, kann ich auch nachvollziehen, für die Produktfotos von Terra Canis wollte ich es aber trotzdem und daher mussten wir da noch einige Extra-Trainingseinheiten machen bis es klappte. 
Also Metall eignet sich nicht wirklich für Anfänger. Auch mit Holz hat das Indianermädchen so ihre Schwierigkeiten, zu mindestens wenn es darum geht, den Gegenstand ruhig im Maul zu halten. Da neigt sie nämlich dazu, drauf herumzukauen – also auch nicht wirklich ideal. Manche Hunde mögen aber vielleicht genau das, zum Beispiel eben die Apportierhölzer.
Am Besten ihr nehmt ein Spielzeug in einer mittleren Größe, vielleicht eins mit dem ihr sonst auch Zergelspiele macht.

Außerdem braucht ihr:

  • Belohungskekse (möglichst klein, denn manchmal braucht man viele Wiederholungen)
  • und falls ihr damit arbeitet: Clicker
  • Es ist von Vorteil, wenn euer Hund das Kommando „Aus“ beherrscht 
  •  
[Gegenstand interessant machen – hier: Das Spiely von Treusinn]

Und los geht’s:

  1. Lasst euren Hund vor euch sitzen. Futter in Reichweite, Clicker in der einen, Spielzeug oder gewünschten Gegenstand in der anderen Hand. Versucht den Gegenstand für ihn interessant zu machen. Ihr könnt ihn nah an seine Nase halten, ein bisschen damit in der Luft wedeln, den Gegenstand anpusten oder auf dem Boden hin und her bewegen. Sobald sich euer Hund dafür interessiert: Click und Keks. Alternativ loben und bestätigen. Einige Male wiederholen.
  2. Vermutlich wird euer Hund bald nach dem Gegenstand schnappen. Ab jetzt wird nur noch die Berührung mit den Zähnen am Gegenstand bestätigt. Auch das muss möglicherweise erst gefestigt werden, wiederholt es ein paar Mal.
  3.  Nun kommt der wahrscheinlich schwierigste Teil: Das eigentliche Halten.                                 a) Emmely hat es durch Spannung gelernt. Das heißt, sie hatte den Gegenstand gerade im Maul und ich hab ganz schnell und plötzlich „warten“ oder „bleib“ gesagt und dann gleich darauf das Kommando „Aus“ gegeben. Die Belohnung sollte dann sofort erfolgen. Dazu sollte euer Hund natürlich das „Aus“ auch einwandfrei beherrschen – gerade für diesen Trick ist es sehr vorteilhaft, um ihn eben jederzeit aufzulösen und es nicht dem Hund zu überlassen, wann er nicht mehr halten muss.                                                                                                                b) Bei Hazel klappt das so nicht. Daher probiere ich es bei ihr mit Zergeln. Sobald sie nach dem Gegenstand schnappt – in unserem Fall ist das ein Spiely von Treusinn, also ein Tau – ziehe ich daran und zergel kurz mit ihr. Dann lasse ich los und meistens hält sie es dann ja noch im Maul und genau dann wiederhole ich mehrmals das Kommando „Halten“ bevor ich dann mit „Aus“ auflöse. Ob das so klappt, kann ich noch nicht sagen, da wir das erst seit gestern so üben. Aber ich könnte mir vorstellen das es klappt – ist ja auch von Vierbeiner zu Vierbeiner unterschiedlich.
  4. Löst anfangs das „Halten“ bereits nach wenigen Augenblicken aus und steigert laaaangsam die Zeit zwischen „Halten“ und „Aus“. 
  5. Wenn euer Hund dann über einen längeren Zeitraum den Gegenstand halten kann, variiert eure Position. Also stellt oder setzt euch vor ihn hin, entfernt euch ein paar Schritte oder versucht mal auch um ihn herum zu gehen.
  6. Nun könnt ihr die Gegenstände variieren oder aber auch die Position des Hundes – am Besten aber nicht beides gleichzeitig *zwinker*. Übt dann aber erstmal die verschiedenen Positionen seperat, bevor ihr dann zum Beispiel verlangt, dass euer Hund sich mit dem Gegenstand in der Schnute von der Sitz-Position ins Steh oder Männchen machen bewegen soll. 
[Trick Halten und Hase]

Vielleicht noch ein allgemeiner Tipp für Trick-Anfänger: 
Ich beginne jede Trainingseinheit ganz einfach – also oft fangen wir noch mal kurz bei Schritt 1 an. Gerade bei jungen, unerfahrenen, aufgedrehten oder auch unsicheren Hunden finde ich es wichtig, ganz kleine Schritte zu bestätigen. Auf der einen Seite motiviert das, auf der anderen Seite hilft es, nicht so schnell hochzufahren und verhindert Frust. Bei uns ist auch die Wahl der Belohnung entscheidend: Manchmal darf es nicht zu toll sein, weil sich zum Beispiel Emmely dann nicht mehr richtig konzentriert. Manchmal muss es aber auch ganz, ganz super sein, damit sie motiviert genug ist – zum Beispiel um einen Metalllöffel zu halten. 
[Trick Halten im Sitz – die Pfote ist nur vor Ungeduld oben]
Wenn ihr andere Ideen habt, wie man den Trick einem Hund beibringen kann, schreibt es doch ruhig in die Kommentare, dann nehmen wir gerne eure Variante in den Beitrag auf. 
Wenn es bei euch mit unserer Hilfe geklappt hat, verlinkt oder markiert uns doch – wir würden uns freuen!
Bei Hundekind Abby gibt es übrigens eine neue Blogreihe „Trick für Trick zum Trickdog„. 
Die Idee finden wir super und machen da auch mit – schaut doch auch mal vorbei – vielleicht habt ihr ja auch Lust.
    „Halt mal kurz“  [Trick Halten im Sitz, auf Distanz und bei Wind]

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