Das Leben mit einem Wildfang: Niemals langweilig.

Nun haben wir hier schon länger nicht von uns hören lassen. Aber wir sind noch immer zu Dritt und gut geht es uns auch. Besonders Hazel führt ein Leben in Saus und Braus, aber dazu gleich mehr *zwinker*

Inzwischen ist der Wildfang 18 Wochen alt, hat eine Schulterhöhe von etwa 38 cm und wiegt nun etwas mehr als 10 kg. Hazel verliert nun auch das Welpenplüsch (nur irgendwie nicht am Kopf) und sieht nun langsam nicht mehr ganz so klein aus – ganz im Gegenteil: Die Beine und der Schwanz sind so lang und dünn für den Rest des Körpers. Was sie nicht weniger niedlich wirken lässt… Ansonsten bemüht sie sich ihrem Spitznamen Wildfang gerecht zu werden und übertrifft sich dabei häufig selbst *schmunzel*

Schandtaten
Klar, so ganz welpentypisch werden hier bevorzugt Socken geklaut und herum getragen. Ansonsten ist die Liste der „Schandtaten“ inzwischen recht ansehnlich. Dreimal wurde bereits während meiner Abwesenheit die Spielzeugschublade ausgeräumt und deren Inhalt großzügig in der Küche verteilt.
Die Mädels verfügen nämlich nur über diesen einen Raum, erstens kommt Emmely dabei besser zur Ruhe und zweitens kann man da nicht so viel anstellen. Eigentlich.
Dann hatten wir ein super tolles Paket von Leckerbiss bekommen, gefüllt mit den feinsten Hundekeksen und Kaustreifen – eine große Auswahl, wo sogar für Emmely mit ihren Allergien eine Menge dabei war. 
Nur leider hat die davon so gut wie nichts abbekommen. Denn während wir arbeiten waren, hatte der Wildfang keine Mühe gescheut, um auch die Schublade über der Spielzeugschublade zu öffnen und sich großzügig an den vielen kleinen Tüten von Leckerbiss zu vergehen. Das Ergebnis war ein Hängebauchschweinbauch. Wirklich – kugelrund war Hazel. Und nicht mal Bauchschmerzen oder nennenswerten Durchfall hatte sie davon – hätte sie nämlich ein bisschen verdient. 
Daraus gelernt hatte sie sowieso nicht und so plünderte sie noch zwei weitere Male die Schublade, obwohl ich diese auf verschiedenen Arten gesichert hatte .. Nachdem davon nun kaum noch was übrig war und ich alles Futter in einen anderen Raum verstaut hatte, kam ich Anfang der Woche nach Hause und fand die Tür zum Arbeitszimmer offen und erneut ein Hängebauchschweinbauch mit einer kleinen Hazel dran. 1 kg Trockenfutter hatte sich das kleine Mädchen gegönnt. Wie gut, dass ich das Futter immer einweiche, weil Madame ja im Zahnwechsel ist.. *schmunzel* 
Auch schon vorgekommen ist, dass der Wassernapf als Swimmingpool umfunktioniert wurde – wie sind sonst die Pfützen um den Napf herum und der nasse Wildfang zu erklären?
Nicht unerwähnt soll auch die Verschönerung meines Küchenbodens bleiben. Oder war es doch ein gemeingefährlicher Angriff des PVC Bodens? Eigentlich bedarf das Bild keiner weiteren Worte. 
Vielleicht noch: Emmely hatte sich auch mal an dem Boden ausgelassen – nur an einer anderen Stelle und erst im Alter von 1 1/2 Jahren..
Training
Hazel hat natürlich nicht nur Flausen im Kopf, sondern lernt auch eine ganze Menge. In den letzten Wochen waren wir ein paar Mal gemeinsam in der Stadt, haben Wildschweine und Rehe besucht und sind zweimal die Woche auf dem Hundeplatz.
Wir üben weiterhin Sitz, Platz und das Laufen an der Leine möglichst ohne Ziehen – aber letzteres fällt dem Wildfang im Moment ziemlich schwer. Inzwischen ist das Kommando Hier und Fuß dazu gekommen, das Vorsitzen und die Grundstellung baue ich inzwischen auch in unsere Übungseinheiten mit ein. Und den ersten Trick kann der Wildfang inzwischen auch – Dreh dich. Dabei wird es auch erstmal bleiben, bis die Grundkommandos gefestigt sind. Was ich ebenfalls viel übe, ist die Einzelarbeit. Also mit Hazel arbeiten, während Emmely liegen bleiben muss und andersherum. Emmely macht das ganz toll und hält auch mehrere Minuten aus. Hazel schafft natürlich noch nicht so lange, aber doch schon die Dauer von 2- 3 Tricks, sofern ich mit Emmely nur leise spreche oder mit Handzeichen arbeite.

Am Mittwoch durfte Hazel nun auch mal mit beim Sportteil vom THS Training mitmachen. Natürlich kein Springen oder so, aber über den Steg und die A Wand laufen, einen Slalom mit mir machen und über die am Boden liegenden Geräte gehen.
Und sonst so?
Ansonsten klappt es mit den Mädels weiterhin total gut. Ich gönne Emmely zwischendurch Pausen, gerade ist sie läufig, da findet sie den Wildfang manchmal schon anstrengend – aber dafür ist das die erste Läufigkeit seit Längerem, wo sie kein Hormeel braucht, sondern halbwegs ausgeglichen wirkt. Ein bisschen zugenommen hat das Indianermädchen auch – und zwar Muskeln. So ein Wildfang hält nicht nur mich auf Trab *zwinker* 
Jedenfalls wird sowohl zu hause als auch draußen immer wieder getobt oder sich zärtlich an den Ohren gekaut.

Inzwischen haben wir auch das ein oder andere Mal Freunde in ihren Wohnungen besucht – und anders als bei Emmely schleppe ich nun nicht mehr die Box mit. Hazel schafft es von sich aus eigentlich ziemlich gut zur Ruhe zu kommen – da ist Emmely eher diejenige, die dann für Unruhe sorgt. Aber es klappt tatsächlich so gut, dass wir die erste Übernachtung auch ohne Box gemeistert haben – da bin ich jedenfalls sehr stolz auf meine kleine Hazel.
Die Sache mit der Box ist bei Hazel aber auch eh anders als bei Emmely. Hazel geht da zwar freiwillig rein und bleibt da auch ein Weilchen ruhig drin, aber sobald ihr langweilig wird, jammert sie. Und wer mich kennt, weiß: Jammernde Hunde sind absolut nicht meins. Ich komme gut damit klar, wenn einer mal bellt oder so – aber dieses jammerige, aufmerksamkeitssuchende Jammern raubt mir in Sekundenschnelle den letzten Nerv. Auch bei Emmely kann ich das nicht gut aushalten und ignorieren – und nun habe ich gleich zwei davon .. 
Aber wie gesagt, ohne Box klappt es ja ganz gut – und wir bleiben dran mit dem Boxentraining, denn für Turniere usw ist das schon wichtig. Wobei beim Autofahren oder eben auf dem letzten Turnier war die Box überhaupt kein Problem – na mal sehen, was sich der Wildfang da noch so einfallen lässt.
Tagsüber ist Hazel übrigens genau der lustige, vorwitzige Welpe, wie ihr ihn euch sicherlich vorstellt. Wenn es dunkel wird und besonders, wenn wir ohne das große Indianermädchen unterwegs sind, ist Hazel doch recht unsicher. Da werden schon mal komische Geräusche, Schatten oder Menschen angebellt oder angeknurrt. Sie lässt sich aber ziemlich schnell davon überzeugen, dass das okay ist und ich das schon selbst regeln kann. Auch hier bin ich gespannt, ob Hazel wohl einen Beschützerinstinkt entwickelt, Emmely hält davon ja überhaupt nichts *zwinker*
Lange haben wir auch schon nicht mehr von Turnieren berichtet. Unser Letztes war ja das Landesverbandsmeisterschaftsturnier im Juni und leider war da der Teil mit der Unterordnung trotz intensiven Trainings – und dort mit super Leistung – wirklich nicht schön  und auch der Sportteil nicht so, wie ich es auch dem Training kenne. Daher haben wir beschlossen jetzt erstmal einige Wochen mit den Turnieren auszusetzen und vermehrt mit Ablenkung zu üben, denn vermutlich ist genau die Wettkampfsituation das, was Emmely zum Einen ablenkt, zum Anderen wahrscheinlich auch ausnutzt, weil ich sie da nicht korrigieren kann – und das schlaue Mädchen weiß das. Im August geht es dann aber wieder los und ich freue mich schon darauf, denn wir haben viel an Kleinigkeiten trainiert und ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, noch in diesem Jahr mit Emmely in VK3 aufzusteigen. Das Potential hat sie nämlich auf jeden Fall.
Jetzt seid ihr wieder auf dem neusten Stand. Demnächst zeigen wir euch auch mal ein paar Videos – davon gibt es nämlich eine Menge. 
Kommt gut ins Wochenende. Bis ganz bald.

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