So langsam wird es wärmer und wir verbringen wieder mehr Zeit draußen, außerdem hat die Turniersaison begonnen. Genug Gründe für eine neue Hundedecke und ich hatte bereits vor einigen Wochen schon bei Facebook und Instagram angekündigt, dass ich für das Indianermädchen eine Hundedecke für Unterwegs nähen möchte. Inzwischen ist die auch fertig geworden und nun gibt es für euch auch das DIY dazu. Diese Version ist übrigens für Nähanfänger und Hausstaubmilben – Allergikerhunde geeignet, da ich auf Knöpfe oder Reißverschluss verzichtet habe und man zumindestens das Innere bei 60° Grad waschen kann.
Welche Stoffmaße ihr braucht, ist natürlich von der Größe eures Hundes abhänging. Ihr könnt euch da zum Beispiel an dem Hundekörbchen/ Hundedecke zuhause orientieren. Denkt aber daran, dass ihr mindestens 1,5 cm Nahtzugabe braucht, also schneidet den Stoff etwas größer zu.
Unsere Decke ist 85cm x 110cm groß und bietet damit genug Platz für einen Bonjo (Landseer), einem ganzen Rudel Lolas (Italienisches Windspiel) oder aber zwei bis drei Indianermädchen.
Im Nachhinein wäre eine etwas kleinere Decke sicherlich ausreichend gewesen, aber so passe ich wenigstens auch noch mit drauf.
Material:
- wasserabweisender Stoff für die Unterseite (z.B. Wachstuch, Kunstleder, beschichtete Baumwolle)
- einen Stoff für die Oberseite (z. B. Baumwolle, Leinen, Frottee, Fleece, Leinen – man kann aber auch wieder einen wasserabweisenden Stoff verwenden)
- Füllmaterial (von Größe und gewünschter Dicke abhängig: Kopfkissen oder Bettdecken – ich habe einfach die Decke TILKÖRT von Ikea gekauft und geviertelt – nur zusammengelegt )
- Klettband (die Breite eurer Decke – 20 cm = die benötigte Länge Klettband. Achtet darauf eine weiche und eine harte Seite zu kaufen)
- Gurtband zum Zusammenrollen der Decke (ich habe 2 m gekauft, damit kommt man locker hin)
- zwei Steckverschlüsse (Größe entsprechend eures Gurtbandes)
- farblich passendes Garn, Stecknadeln, Schere
- Optional: für einen Tragegurt an der Decke benötigt ihr zusätzlich noch etwa 130 cm Gurtband
Und nun geht’s ans Nähen:
1. Schneidet euch zuerst den Stoff in die ausgewählte Größe zu – denkt bitte daran, dass ihr zu der gewünschten Endgröße 1,5 cm zusätzlich (Nahtzugabe) braucht, um alles zu vernähen.
2. Nun wird der Klettverschluss angenäht. Dafür klettet ihr zunächst das Band zusammen und schneidet es in 3 gleichgroße Stücke, anschließend trennt ihr diese wieder. Jetzt müsst ihr die Seite, an der der Klettverschluss später sein soll, erstmal versäumen, d.h. ihr schlagt jeweils eine der kürzen Seiten einmal nach innen ein, steckt diese fest damit nichts verrutscht und näht die Seite mit einem geraden Stich fest. Dann könnt ihr die Klettstreifen regelmäßig auf der Innenseite der versäumten Naht verteilen, feststecken und annähen. Genauso verfahrt ihr mit dem anderen Stoff, achtet aber unbedingt darauf, dass die Abstände der Klettstreifen gleich sind, so dass diese beim Übereinanderlegen des Stoffes auch zusammenkletten können.
3. Jetzt wird das Gurtband mit dem Steckverschluss am Unterstoff befestigt. Dafür schneidet ihr euch zunächst das Gurtband in zwei Teile (die Länge ist abhängig von der Dicke eurer Decke daher seid ruhig großzügig, am Ende könnt ihr immer noch kürzen), fädelt dann jeweils das „männliche“ Ende auf beide Gurtbänder. Nun faltet ihr euren Unterstoff in der Breite – eure kurze Seite sollte nun also halbiert und mit der Außenseite (also der, die später auch auf dem Boden liegt) vor euch liegen. Nehmt nicht die Seite mit dem Klettverschluss, sondern die Gegenüberliegende.
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das „männliche“ Ende |
Dann legt ihr die Gurtbänder – wie auf dem Foto unten- auf die Außenseite eures Unterstoffes, das kürzere Ende des Gurtbandes nach innen und steckt es, mit etwa 8cm zum Stoffrand fest. Der Steckverschluss sollte dabei ebenfalls einige Zentimeter über den Rand abstehen. Jetzt faltet ihr den Stoff wieder auseinander (ansonsten näht ihr ja den Stoff zusammen) und näht das doppelt gelegte Gurtband fest. Ich nähe dabei immer ein Viereck mit einem Kreuz – dann hält das Ganze wirklich sicher. Um den zweiten Teil des Steckverschlusses kümmern wir uns später.
Wer noch einen Tragegurt anbringen möchte, sollte das als Nächstes machen. Die anderen gehen weiter zu Schritt 4.
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Hier sieht man bereits die fertige Decke |
3.1 Das Anbringen des Tragegurtes:
Ihr nehmt also nochmal 130 cm Gurtband und legt jeweils ein Ende unter eines der schon angenähten Gurtbänder. Jetzt noch festnähen. Ich selbst habe keinen Tragegurt befestigt, aber auf dem Foto unten könnt ihr sehen wie ich das meine. Das Maßband steht stellvertretend für den Tragegurt. Das Ende eures Tragegurtes sollte natürlich nicht heraus gucken, sondern mit dem schon angenähtem Gurtband abschließen.
4. Nun soll der Ober- und der Unterstoff zusammengenäht werden. Dafür legt ihr die beiden Stoffe mit der „schönen“ (bedruckten) Seite nach innen genau übereinander. Ihr solltet die Klettverschlussstreifen jeweils außen, aber auf der gleichen Seite haben. Steckt nun die beiden Längsseiten sowie die Seite, wo ihr das Gurtband befestigt habt, mit Stecknadeln zusammen – das Gurtband legt ihr nach innen, das solltet ihr nicht einnähen. Jetzt könnt ihr beide Stoffe zusammennähen und dann anschließend euren Bezug wenden.
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die schöne Seite innen |
5. Füllt eure Decke mit dem Kissen oder faltet eure Bettdecke auf das entsprechende Maß und legt sie hinein. Mit dem Klettverschluss schließen – Na, sieht schon gut aus oder? Ich lasse die Bettdecke übrigens extra in ihrem Originalzustand, würde ich sie so vernähen, dass sie in Form bleibt, braucht sie sonst länger zum Trocknen.
6. Nun fädelt ihr das „weibliche“ Ende des Steckverschlusses auf das Gurtband. Faltet eure Decke in der Breite und rollt sie ein und schließt nun den Verschluss. Jetzt könnt ihr sehen, wie lang eurer Gurtband tatsächlich sein muss. Wenn nötig, kürzt es und wenn ihr wollt, könnt ihr das Ende des Gurtbandes noch fest nähen. Ich hab das nicht gemacht, da es bei mir so ziemlich gut hält und die Länge des Gurtbandes variabel bleibt, so könnte man zum Beispiel in die Decke noch ein Handtuch oder so einrollen und es wäre trotzdem noch verschließbar.
Ihr habt es geschafft!
Hattet ihr auch ständig euren Vierbeiner im Weg liegen?
Wir würden uns übrigens sehr freuen, wenn ihr uns eure Werke zeigt!
Viel Spaß beim Nähen!
Ein Gedanke zu “Hundedecke to Go [DIY]”
Die Decke sieht super aus, ich wünsche euch schöne Frühlings-Ausflüge mit ihr!