Heute brauchen wir zunächst einmal ein Vorwort:
Denn seit dem letzten 007 – Post sind schon gut 2 1/2 Monate vergangen. Dabei hatten wir euch doch schon eine Geschichte mit Jonte angekündigt. Stattdessen ist einfach viel bei uns passiert – aber keine Sorge, dass Indianermädchen arbeitet natürlich noch mit mir. Es hatte sich ja Ende Oktober irgendwie den Rücken verknackst und sollte daher eine lange Zwangspause einlegen [Wer mag, kann das hier nochmal nachlesen]. Tja und als diese dann endlich vorbei war, war es bereits Anfang Dezember und wir hatten Urlaub. Einen ganzen Monat lang und daher überhaupt keine Lust über die Arbeit zu schreiben.. Aber nun hat auch uns der Arbeitsalltag wieder eingeholt und daher gibt es auch wieder Einblicke in unsere Arbeit. Allerdings wird das nun nicht mehr wöchentlich sein, sondern einfach immer dann, wenn wir uns an etwas Schönes zurück erinnern oder etwas Neues zu berichten gibt.
Doch die Geschichte von Jonte heben wir uns für ein anderes Mal auf.
Heute möchten wir euch von Lotta erzählen.
©Björn Ruschinzik |
Das ist Lotta. Lotta ist nur 2 Monate älter als das Indianermädchen und ebenfalls ein Hütehund. Genau genommen ein Australian Kelpie. Emmely und Lotta kennen sich schon seit Emmely’s Einzug bei mir. Und Lotta’s Frauchen kenne ich seit meinem Praktikum bei meinem jetztigen Arbeitsplatz. Warum ich euch davon erzähle? Na, weil nicht nur Lotta’s Frauchen und ich Arbeitskollegen sind, sondern auch Lotta und das Indianermädchen.
Lotta ist wie Emmely bereits von Anfang an auf diesen „Job“ vorbereitet worden: Sie sammelte schon vorher Erfahrungen mit anderen Kindern, die eine Beeinträchtigung haben und wuchs in ihre Aufgabe langsam hinein. Während Emmely mich bei meinen Therapien erst seit so ziemlich genau einem Jahr begleitet, ist Lotta schon etwas länger dabei.
Nun gibt es also zwei Hunde in unserer Praxis, die manche unserer Klienten in der Therapie begleiten. Das Tolle daran ist, dass Emmely und Lotta vom Wesen ziemlich unterschiedlich sind.
Lotta ist noch schneller in ihrem Handeln als Emmely, sie ist anderen Menschen gegenüber wesentlich aufgeschlossener und absolut verschmust. Wenn man nicht aufpasst, hüpft sie einem gleich auf den Schoß. Auch Lotta kann natürlich einige Tricks, auch manche, die Emmely nicht kann – und andersrum.
Wir haben also eine Lotta, die direkt auf Kinder zu geht und gerne kuschelt, und das Indianermädchen, welches lieber erstmal etwas Distanz wahrt und Zeit braucht, um aufzutauen (wobei das hauptsächlich für das Streicheln gilt, Futter nimmt es (leider) auch von Wildfremden).
Nun kommt es, gar nicht mal so selten, vor, dass Gruppen entstehen. Dann möchte das eine Kind mit dem Anderen spielen und so entstehen Therapiestunden mit zwei Kindern und zwei TherapeutInnen, manchmal sind wir auch zu sechst oder gar zu acht.
Und so ergab es sich, dass ich häufiger eine Gruppe mit meinem Klienten und dem Klienten von Lotta’s Frauchen hatte. In den Einzeltherapiestunden war gelegentlich das Indianermädchen dabei. Und auch dieser eine Klient von Lotta’s Frauchen durfte ab und zu mit Lotta arbeiten.
Also was lag näher, als eine gemeinsame Therapiestunde mit beiden Kindern und beiden Hunden zu machen?
Ich kann euch sagen, ich war vorher schon ein bisschen aufgeregt. Emmely und Lotta begegnen sich innerhalb der Praxis nur selten, da Lotta ihre Box in einem anderen Gebäude hat oder ihr Frauchen sie nur für die Therapiestunde von Zuhause holt. Außerhalb der Praxis ist für die beiden Hundemädchen dann aber immer Toben bis zum Umfallen angesagt. Und genau das sollten sie ja jetzt nicht tun.
Zwei spielende Hunde können außerdem ganz schön furcherregend aussehen – und gerade bei Lotta und Emmely geht es immer sehr wild zu.
Deswegen durfte erst die Eine, dann die Andere mit einem Kind arbeiten. Es wurde getrickst und gespielt, während ein Hund jeweils immer zuschauen musste. Was für beide Hund wohl wesentlich mehr Arbeit war, als das Tricksen oder Spielen. Trotzdem hat es wirklich schön geklappt und die beiden Kinder hatten die Möglichkeit, Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Emmely und Lotta zu finden.
Bislang fand zwar nur diese eine gemeinsame Stunde statt, aber bestimmt wird es nicht die Letzte gewesen sein.
Mit zwei Hunden in einer Therapiestunde muss sich ein Kind nämlich auf zwei verschiedene Charakter einstellen und sogar auf verschiedene Arbeitsweisen mit dem jeweiligen Hund. Und dadurch kann es gleich mehrere positive Lernerfahrungen sammeln. Sozusagen doppelt so viele.
Nun haben wir Euch schon die verschiedensten Einblicke in unsere Arbeit gegeben. Vielleicht gibt es aber Etwas, was Euch total interessiert und ihr uns schon immer zu dem Thema fragen wolltet? Dann schreibt uns das doch einfach in die Kommentare oder per Mail an indianermaedchen-emmely@freenet.de. Wir sind gespannt!
2 Gedanken zu “Indianermädchen 007 auf fast geheimer Mission *Therapie im Doppelpack*”
Das ist Mega spannend ! Auch wie unterschiedlich die Hunde daran gehen, für Suk wäre das nichts. Sie ist zu unsicher und mag nur schüchterne Kinder, aber bei schüchternen ist sie toll, weil sie so zart ist :). Jussi liebt alle Kinder und blüht bei Ihnen völlig auf.
Fast wäre er sogar ein Therapiehund geworden 🙂 Sein Bruder macht sogar gerade die Ausbildung 😉
Ich bin auf weitere Berichte gespannt!
Liebe Grüße Lily, Suki und Jussi
Ich liiieeebe die Indianermädchen 007 Berichte! 🙂
Absolut spannend und auch bewundernswert, was Lotta und Emmely da leisten! *Daumen und Pfote nach oben*
Arbeitet ihr ausschließlich mit Kindern und Jugendlichen, oder ab und an auch mit Erwachsenen?
Ganz liebe Grüße und ich freu mich schon sehr auf den nächsten Therapiebericht! 🙂
Jule