Das Indianermädchen – ein Mamakind?

Vor ein paar Tagen hat sich Ricarda vom Hundeblog Und dann kam Lilly Gedanken darüber gemacht, ob Lilly eher ein Mamakind oder Papakind ist. 

Schmunzelnd las ich den Beitrag und dachte zunächst nicht weiter drüber nach. Denn eigentlich stellt sich die Frage bei uns nicht.

Das Indianermädchen und ich bilden seit – schon immer – ein 2er Rudel. Also ein Mamakind ohne Zweifel. Zwar hatte ich bei Emmely’s Einzug einen Freund, dennoch war es von Anfang an mein Traum einen Hund zu haben und so wurden alle wichtigen Entscheidungen von mir getroffen. Und obwohl das Indianermädchen diesen Freund auch wirklich gern mag, stand ich immer an erster Stelle. 

Doch nun gibt es sie doch. Diese Momente, wo das Indianermädchen anders als bei mir reagiert. 
Freudiger. Verrückter. Verliebter?

Ein Beispiel.

Ich komme nach Hause:
Ich schließe die Wohnungstür auf, betrete den Flur. Die Tür zur Küche ist geschlossen. Man hört keinen Mucks.
Ich ziehe die Schuhe aus, hänge die Jacke auf den Hacken und öffne die Küchentür.
Da liegt es. Das Indianermädchen mit neugierigen Augen. Erst jetzt erhebt es sich, um mich zu begrüßen. Leise winselnd und mit kleinen Hospsern.
Der Lieblingszweibeiner kommt:
Plötzlich und ganz unvermittelt wird Emmely unruhig. Die Fenster der Küche sind gekippt. Das Indianermädchen spitzt die Ohren. Hat da nicht gerade das Auto geparkt? Wurde da nicht soeben die Autotür geschlossen? Vorsichtshalber versucht das Indianermädchen aus dem Fenster zu gucken. Sie kann nichts sehen. Mist. Schnell zu mir, schaut mich fragend an. Hofft auf Bestätigung. Oh, da ging doch die Haustür! Das Indianermädchen saust zur Wohnungstür. Was dauert das so lang?? Sind doch nur zwei Stockwerke. Ungeduldig läuft es auf und ab. Da! Der Schlüssel im Schloss. Die Tür öffnet sich einen Spalt und das Indianermädchen quetscht sich durch und beginnt im Freudentaumel, begleitet von brummeln und jaulen, wie ein Flummi auf und ab zu springen. Es versucht mit aller Macht das Gesicht des Lieblingszweibeiners zu erreichen und feucht- fröhlich zu reinigen. Es vergehen Sekunden. Minuten. Ich schaue mir das Schauspiel an. Irgendwann werde auch ich vom Lieblingszweibeiner begrüßt.

Tjaaaa.

Wollt ihr noch mehr?

Ich gucke gemütlich im Bett einen Film.
Das Indianermädchen schleicht sich heran. Legt den Kopf auf die Bettkante. Wartet. Schaut mich an. Bekommt die Erlaubnis. Nun kommt sie ganz dicht an mich heran. Ein feuchter Kuss. Ein Moment der Zweisamkeit. Dann verkrümelt es sich ans Ende des Bettes und mir bleibt nur die Schwanzspitze zum Streicheln übrig.

Wir liegen gemütlich im Bett und gucken einen Film.
Das Indianermädchen späht ins Schlafzimmer. Es sieht uns den Lieblingszweibeiner. Es erkennt ihre Chance. Es rennt, sprintet, springt und landet mit einem gewaltigen Satz im Bett. Es nutzt die Verblüffung aus. Stürzt sich auf den Lieblingszweibeiner. Und verteilt Küsschen. Die Pfoten auf seiner Brust, damit er nicht zurückweichen kann. Ich liege daneben. Nur wenige Zentimeter entfernt. Schaue auf einen Plüschpopo. Der Schwanz wedelt durch mein Gesicht. Ich könnte vermutlich stundenlang so liegen. Das zu Beenden wäre nur mit der Verbannung des Indianermädchens möglich.

Was meint ihr? Ist das Indianermädchen nun ein Lieblingszweibeinerkind geworden? Zumindestens zeitweise?

Ich weiß es gar nicht. 
Und es ist mir auch gar nicht wichtig. 
Die Beispiele haben mir nämlich etwas anderes deutlich gemacht: 
Unser Rudel hat sich vergrößert.

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5 Gedanken zu “Das Indianermädchen – ein Mamakind?”