Indianermädchen 007 auf fast geheimer Mission ** Klein – Ole **

Ole ist schon 6 Jahre alt und gerade eingeschult worden. In den Therapiestunden spielt er wahnsinnig gerne mit der Eisenbahn, allerdings lieber alleine. Wenn ich Buntstifte und Papier bereit lege, mal er meistens das Haus wo der Blitz einschlägt aus „Zurück in die Zukunft“.
Etwas zusammen zu spielen macht Ole eigentlich viel Spaß, strengt ihn aber merklich an, weshalb es immer mal wieder Phasen gibt, in denen er eine Pause braucht.
Um seine Bedürfnisse mitzuteilen nutzt er nur manchmal Sprache, stattdessen zeigt Ole zum Beispiel auf die Gegenstände, mit denen er spielen möchte.

Einige Worte spricht er aber und benutzt sie meistens auch im richtigen Moment. Manchmal spricht er auch einfach nur etwas nach.
Dafür versteht Ole ganz schön viel und versteht auch was ich meine, wenn ich „stop“ sage. Das ist super wichtig für die Arbeit mit Emmely, denn Ole ist außerdem ein ziemlich flinkes und bewegungsfreudiges Kind, dass gerne klettert, rennt und tobt.

Ole ist übrigens mal von einem Hund gebissen worden, deswegen findet er es immer etwas unheimlich, wenn Emmely ihm mit dem Kopf sehr nahe kommt. Seine Neugier ist aber viel, viel größer weswegen wir gelegentlich zu dritt die Stunde verbringen.

Unsere Stunde beginnt häufig mit der Fütterung des Raubtieres. Emmely bekommt dann nämlich erst ihr Frühstück. Während Ole immer ein Brocken vom Trockenfutter aus dem Beutel nimmt, muss Emmely mit etwas Abstand zu uns warten. Das ist für beide manchmal schon eine Herausforderung. Für Emmely, weil sie ziemlich hungrig ist und ihr das alles nicht schnell genug geht. Und für Ole, weil er auch viel lieber eine ganze Hand voll Futter werfen oder noch besser den ganzen Beutelinhalt verteilen würde. Auf sein eigenes Kommando „Los!“ wirft Ole dann das Futter von sich weg und Emmely rast wie der Blitz hin und verschlingt es. Ole findet das Spiel total toll – denn er macht, dass das Indianermädchen sich bewegt.
Nach ein paar Würfen wird er dann oft mutiger, legt das Futter ziemlich nah bei sich hin und ruft „Los!“ . Während Emmely dann kommt und frisst – verdeckt Ole seine Augen mit den Händen und schielt nur noch so durch die Finger hindurch. Und wiederholt das Ganze.

Zur Mitte der Stunde traut sich Ole dann Emmely zu streicheln, am Allerbesten findet er es, sich mit ihrem Schwanz durch das Gesicht zu kitzeln. Emmely liegt dabei mit dem Gesicht zu mir und verdient dabei einen Keks nach dem anderen. Ich glaube, sie findet die Kekse leicht verdient *kicher*. Ein paar Mal hat Ole sogar seinen Kopf auf ihren Bauch gelegt und an ihrem Fell gerochen — aber wenn das Indianermädchen dann mal ihren Kopf dreht, um zu gucken, was er da macht – ist ihm das dann doch nicht mehr so geheuer.

Nun kann ich Ole nicht gut erklären, dass man diese Dinge zwar bei Emmely machen darf, aber bei anderen Hunden nicht. Darum gibt es eben das „Stop“, da weiß Ole nämlich, dass er sein Tun unterbrechen soll. Das klappt zwar noch nicht immer sofort, aber deswegen machen wir das ja.

Manchmal setzte ich Emmely auch bei geöffneter Tür in den Flur und dann rufen wir gemeinsam „Emmi, komm“ – ab und zu ruft Ole das auch schon alleine.

In diesen Stunde muss Emmely sich sehr konzentrieren und viel auf meine Körpersprache und Handzeichen achten. Anschließend hat sie sich eine Pause verdient.
Und was das Indianermädchen so zwischen den Therapiestunden treibt, erzähle ich euch nächste Woche.

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