Schaut mal – hier nieselt es

Am Dienstag hatte die Zweibeinerin von Queen vom Blog dietutnichts einen äußerst amüsanten Beitrag gepostet (Ihr solltet ihn wirklich unbedingt jetzt gleich sofort lesen! – aber dann bitte wieder zurück kommen – bis gleich : ) *klick* )

Ebenso aufmerksam habe ich die vielen Kommentare darunter verfolgt und bin besonders bei dem von Ricarda alias Lilly’s Frauchen hängen geblieben:

Wenn ich so schaue, was ich für Blogs lese, dann sind das in der Regel fast ausschließlich Schönwetter-Blogs. 
Schönwetter-Blogs auf denen manchmal auch eine Regenwolke durchzieht.

Und das hat mich tatsächlich eine Weile beschäftigt. Ich möchte nämlich gar nicht den Anschein erwecken, als gäbe es bei uns nicht auch mal einen lauwarmen Sommerregen.

Denn natürlich haben auch wir Baustellen. Aber warum schreibe ich dann nicht darüber?
Vermutlich weil ich unsere Baustellen als sehr kleine Baustellen empfinde. Gerade, wenn ich bei anderen Hundebesitzern höre oder eben auf anderen Hundeblogs lese, womit ihr so zu kämpfen haben. Emmely ist verträglich mit anderen Hunden, es gibt bisher nichts, wovor sie große Angst hat, sie beißt und schnappt nicht. Ich jammere sozuagen auf hohem Niveau (*hier* findet ihr ein schönes Beispiel dazu). Nichts davon beeinträchtigt uns wirklich im alltäglichen Leben.
Emmely ist nun etwas über zwei Jahre alt und damit haben wir – würde ich jetzt mal so sagen- die Flegelphase überstanden. Rückblickend gab es bei uns durchaus die ein oder andere größere Baustelle – besonders prägnant war das Thema „Zur Ruhe kommen“ ( falls ihr nicht wisst wovon ich spreche, schaut doch mal *hier* ). 
Ergänzend möchte ich dazu am Rande erwähnen, was passierte, wenn Emmely früher – probeweise- alleine ohne Box bleiben durfte. Von PVC- Boden in kleine Stücke schreddern über Tapete abreisen, über zerrissene Kleidung, ausgeräumte Taschen, gefressene Husenbonbons und Lippenstifte – das Indianermädchen hat so einiges auf dem Gewissen.
Auch wir hatten die Phase – die wohl jeder von uns kennt – wo Emmely plötzlich ihren Namen nicht mehr wusste – und das Anspringen bei der Begrüßung war bei uns auch lange ein Thema (und noch immer springt sie sowohl ihren Lieblingszweibeiner als auch mich an).
Im Moment haben wir zwei Langzeit- Baustellen und zwei Übergangs- Baustellen.
Schon laaaaaaaaaaaaaaange arbeite ich daran, dass Emmely nichts ohne Erlaubnis vom Boden aufnimmt. Ich muss an dieser Stelle gestehen, dass ich da auch nicht kontiuierlich trainiere, aber immer mal wieder – mit nur wenig Erfolg. Das Indianermädchen war noch keine Woche bei mir, da haben wir schon das „Nein“ geübt – das klappt auch hervorragend. Wenn ich Essbares mit Nein belege, lässt sie das links liegen – und verlässt manchmal sogar den Raum. Das sitzt also – Anders ist das, wenn sie das Essbare beim Spaziergang vor mir entdeckt: Früher hat sie es wenigstens noch in aller Seelenruhe gefressen, so das ich ihr das auch noch abnehmen konnte – heute weiß sie natürlich, dass sie das nicht darf und rennt damit weg und schlingt es in Windeseile herunter. 1:0 für Emmely.
Tja und dann hätten wir noch den Jagdtrieb. Wer bislang manchen Büchern und Artikeln glaubte, in denen der Australian Shepherds als Familienhund ohne Jagdtrieb angepriesen wird, wird gleich eines besseren belehrt. Ja, Emmely jagt. Mäuse, Katzen, Vögel, Kaninchen und Rehe. Das hat sich in dem letzten Jahr so eingeschlichen – während sie in ihrem ersten Winter noch Respekt vor den großen Rehen hatte – läuft sie jetzt auch mal einem ganzen Rudel von 8 Rehen hinterher. 
Anfang des Jahres wäre sie fast überfahren worden, weil sie einen Hasen über eine Straße hinweg gejagt hat. Gut, dass die Autos so schnell reagiert haben.
Wir machen durchaus Fortschritte: Wasservögel werden weitestgehend ignoriert (dafür haben wir bei einer Vogelauffangstation geübt – *hier* gibt es ein Trainigsvideo vom Sommer ’14) und Tauben in der Stadt sind überhaupt kein Problem mehr. In den letzten Wochen konnte ich sie sogar ein paar Mal von Hasen oder Eichhörnchen abrufen. 
Einige Male mehr häufiger ist sie aber trotzdem hinterher gelaufen (sobald der Hase allerdings ein Loch gefunden hat, kommt sie im Schweinsgalopp zu mir zurück – trotzdem soll sie natürlich anderen Lebenwesen nicht so einen Schrecken einjagen).
Ich weiß zwar, was da hilft – nämlich entweder Schleppleinentraining oder kontinuierliches Heranrufen und Bespaßen von Emmely.
Für Beides fehlt mir aber im Moment die Lust. Vielleicht gehen wir das im Herbst an- dann werden wir euch davon berichten..
Und dann sind da noch die Übergangs- Baustellen.
Emmely ist ja zur Zeit läufig und begleitet mich daher nicht zur Arbeit. Nun muss sie wie viele, viele andere Vierbeiner dieses langweilige Leben fristen und warten, bis das Frauchen zurück kommt. Von 4 Arbeitstagen plötzlich auf 0. Das scheint das Indianermädchen richtig blöd zu finden und so musste bisher mein Regenschirm und meine Regenjacke daran glauben ( oder meint ihr, sie wollte einfach wieder mehr Sonne haben?).  Nun muss also alles wieder penibel auf- und weggeräumt werden – wie zu Welpenzeiten .
Eine weitere Begleiterscheinung der Läufigkeit ist das unglaublich große Verlangen nach Aufmerksamkeit. Sobald ich zuhause bin, werde ich in Beschlag genommen. Es wird sehr viel gejammert, ich werde angestupst, egal ob ich sitze, liege oder laufe- und wenn die Tür zum Flur offen ist – wo die Spielzeuge verstaut sind – kommt das Indianermädchen permanet mit einer Spielaufforderung zu mir. Und nun verpasst sie auch keine Gelegenheit mehr, mich auch in der Wohnung auf Schritt und Tritt zu verfolgen. Zur Ruhe kommen fällt Emmely im Moment wieder sehr, sehr schwer.
Und nach diesem leichten Sommer- Nieselregen bricht hier jetzt wieder die Schönwetter- Periode an 🙂
Habt einen schönen Donnerstag ♥

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9 Gedanken zu “Schaut mal – hier nieselt es”