Ähnlichkeit zwischen Mensch und Hund

© Moritz Möller
Mit einem Schmunzeln habe ich vor ein paar Tagen den Artikel von Nicole und Moe bei Moe&Me gelesen, in dem Nicole mal nach den Gemeinsamkeiten und Unterschieden zwischen ihr und Moe gesucht hat. Auch Rebecca von vermopst*  und Sabrina von dietutnichts haben sich die Frage gestellt, wie ähnlich sie eigentlich Molly bzw. Queen sind.
Inspriert von den Dreien, Verzeihung, von den Sechs habe ich ebenfalls darüber nachgedacht, ob es überhaupt Gemeinsamkeiten zwischen dem Indianermädchen und mir gibt.
Und ich habe mehr gefunden, als ich es zunächst angenommen hatte.


Auf den ersten Blick

ist das Indianermädchen ein bunter Hund. Mitmenschen kommentieren entweder zuerst ihre blau- braunen Augen oder ihr auffällig gepunktetes geflecktes Fell.
Nun kann ich zwar weder mit zweifarbigen Augen noch mit Fell dienen  – aber ich bekomme gelegentlich Komplimente für meine blauen Augen – immerhin 🙂
Und auch wenn ich keine grau – schwarz- braunen Flecken habe -so  könnte man meine Haut doch als bunt bezeichnen – ich habe nämlich das ein oder andere bunte Tattoo.
Ein Blick dahinter zeigt, dass es noch mehr Gemeinsamkeiten gibt.
*albern*
Wann immer ich das Indianermädchen beschreiben soll, fällt unausweichlich das Wort „albern“ oder „Clown“ . Emmely hat den Schalk im Nacken sitzen und ganz besonders, wenn der Schwanz tief hin und her wedelt, sollte man sich in Acht nehmen. Dann ist kein Zweibeiner, kein Vierbeiner und erst recht kein Spielzeug mehr sicher.
Auch mir sagt man eine nicht gerade kleine Portion Albernheit nach. Zusammen mit dem Lieblingszweibeiner vom Indianermädchen kann ich mich stundenlang über sinnfreie Quatschthemen unterhalten. Albern sind wir also beide, nur zeigt sich das in unterschiedlicher Form.

© Björn Ruschinzik

*furchtlos*

Das sind wir beide. Spinnen werden hier gefressen oder zum Fenster hinausbefördert, Waldspaziergänge sind auch nachts gern gesehen und Gewitter finde ich gemütlich – und dem Indianermädchen ist es egal. Okay, zugegeben: Wenn uns dann nachts noch jemand im Wald begegnet klopft mein Herz schon bis zum Hals und Emmely hat sich ihrem ersten Schneemann, der da plötzlich auf der Wiese stand mit äußerster Vorsicht genähert.
* aufgeschlossen*
Ein neues Wasserloch? Andere Prärie? Ein neues Abenteuer? Etwas ausprobieren?
Wir sind dabei. Emmely liebt es neue Gegenden zu erkunden und ist auch immer mit Feuereifer dabei, wenn ich etwas Neues ausprobieren will. Egal ob Such- oder Apportierspiele, ob Tricksen, Tunierhundesport oder Longieren – Emmely macht erstmal alles mit. Essen gegenüber sind wir beide übrigens auch sehr aufgeschlossen 🙂  
*Quasselstrippe*
Nun ja. Ich erzähle halt gern. Was ich so gesehen oder gehört oder gefühlt habe. Und bitte möglichst ausführlich. Und dabei vergesse ich den roten Faden ebenso gern wie den Punkt am Ende. 
Das kann schon mal anstrengend und nervig für meine Mitmenschen sein – meistens lassen sie das aber einfach über sich ergehen …  Das Indianermädchen hat ihr hohes Mitteilungsbedürfnis von ihrer Mama geerbt – die teilt sich nämlich auch gerne mit. Emmely lässt mich mit Jammern, Seufzen und Schnauben an ihrer Gefühlswelt teilhaben. Besonders das Jammern gibt es in zahlreichen Höhen und Tiefen, auch die Lautstärke ist variabel. Gejammert wird bei jeder Gelegenheit: Wenn Madame beim Tricksen nicht gleich weiß, was von ihr verlangt wird, wenn Aufmerksamkeit gewünscht ist, wenn Frauchen sich wagt, ohne sie auf den Hundeplatz zu gehen,  wenn sie irgendwo liegen bleiben soll und und und.. Auch das kann anstrengend und nervig sein. Ich bin da allerdings nicht so tolerant wie meine Mitmenschen und schimpfe auch mal..

*Nachteule*
Die Nachteule bin definitiv ich. Wohnung aufräumen, Berichte oder etwas für den Blog schreiben – all das passiert meist nach Mitternacht. Während das Indianermädchen schläft. Es sei denn, ich bekomme plötzlich Lust einen neuen Trick zu üben oder so — dann ist Emmely blitzschnell hellwach und genauso aktiv wie ich. 
*kinderlieb*
Da ich mit Kindern arbeite, könnte man fast davon ausgehen, dass ich Kinder mag 🙂
Auch hier findet sich eine Gemeinsamkeit. Emmely tut sich schwer damit, besonders an kleinen Kindern einfach vorbei zu gehen. Und obwohl sie ja, wie schon ein paar mal erwähnt, bei Fremden häufig reserviert ist und sich nicht gerne streicheln lässt, ist das bei Kindern etwas anderes. 
Sie schmeißt sich zwar nicht gleich auf den Rücken und hält ihren Bauch hin, aber sie weicht nicht aus und bleibt geduldig stehen. Und die meisten Kinder muss ich vor einem feuchten Kuss bewahren.
Und wenn ich sie morgens mit zur Arbeit nehme, vergisst sie auch mal schnell ihre guten Manieren und was sie so zur Leinenführigkeit gelernt hat und zieht mich förmlich zur Praxis.

*Namensträger* 
Während das Indianermädchen „Emmely“ sprichwörtlich trägt, trage ich „Emmely“ wortwörtlich. Und zwar auf dem Fuß in Form eines Tattoos. Außerdem beinhalten unsere Namen jeweils ein L, einen Doppelbuchstaben und enden auf y. Das ist übrigens ein Zufall, denn die Züchterin hat dem Indianermädchen ihren Namen gegeben.
*ungeduldig*
Ich warte nicht gerne, darum mag ich auch Unpünktlichkeit nicht – besonders, wenn ich nicht weiß, wieviel sich derjenige verspätet. Und ich komme gerne schnell ans Ziel. Weswegen ich nicht gerne jogge- ich bin mir einfach selbst zu langsam. Bei einem neuen Nähprojekt möchte ich gerne zeitnah Ergebnisse sehen, also bin ich auch mal schluderig und ungenau – nur damit ich bald fertig bin. Und ich esse auch häufiger mal eben etwas unterwegs, weil ich mit Hunger einfach zu ungeduldig zum kochen bin – dabei koche ich eigentlich gern. Emmely ist auch ungeduldig. Warten findet sie mindestens so doof wie ich. Und auch ihr ist es lieber, wenn sie ihr Fressen direkt in die Schnute geschoben bekommt, als wenn ich da ewig rumhantiere. Und mit dem Leckerchen vor Augen, nimmt sie es dann auch nicht mehr ganz genau mit Sitz Platz Bleib – erstmal irgendwas machen oder so halb hinlegen – vielleicht reicht das dem Frauchen ja aus.
Und damit kommen wir zur

*Beharrlichkeit*
Denn damit kommt Emmely dann nicht durch. Da bin ich ziemlich konsequent und setze mich durch – und im schlechtesten Fall schicke ich sie zum xxx- Mal auf ihren Platz. In manchen Dingen bin ich also stur . Und das ist ja auch gut so – sonst wäre das Indianermädchen nämlich gar nicht bei mir. 
Wie ihr anhand des xxx- Mal sicher schon erahnt habt – auch Emmely kann hartnäckig und stur sein. Wenn sie etwas nicht will, dann will sie halt nicht. Und wenn sie etwas will, gibt sie alles, um es zu bekommen. Sie kann zum Beispiel sehr lange sehr hungrig gucken und so lauter Köstlichkeiten von meiner Mama oder meinen Großeltern erbetteln.

 *Ohrenverfallen*

Ist vorallem Emmely. Zum Einen liebt sie es hinter dem Ohr gekrault zu werden. Wie eigentlich viele Vierbeiner. Besonders finde ich aber, dass sie mit einer unglaublichen Hingabe sich meinen Ohren widmet. Da wird geleckt, gestupst und ganz vorsichtig meine Ohringe rausgeknabbert
(Keine Sorge, sie spuckt auch noch den kleinsten Stecker sofort wieder aus). Und da ich es irgendwie ganz niedlich finde, darf sie das auch.
 *Wasserratte*
Kein Wasserloch ist vor Emmely sicher. Wenn sie auch nur schon Wasser riecht, ist sie hin und weg. Im wahrsten Sinne des Wortes. Und mit Wonne wird hineingesprungen und geplanscht. Egal ob im Sommer oder Winter.
Ich bade auch wirklich gern. Allerdings bin ich da etwas wählerischer. Pfützen und Tümpel finde ich zum Schwimmen eher ungeeignet und obwohl ich nichts gegen kaltes Wasser habe – im Winter kriegen mich keine 10 Pferde in einen See – und auch kein Indianermädchen.
*verliebt* ♥
Emmely ist verliebt. Da gibt es diesen einen Menschen – den Lieblingszweibeiner- , dem sie seit der ersten Begegnung verfallen ist. Befindet er sich in der Nähe, läuft sie unruhig umher und jammert vor lauter Vorfreude.
Und ist er erstmal da, kennt sie kein Halten mehr. Wie ein Flummy springt sie dann auf und ab und versucht jeden Zentimeter seines Gesichtes abzuschlecken (An dieser Stelle hat meine Beharrlichkeit und Konsequenz im Traing einen Aussetzer – es ist einfach zu schön anzusehen, wie sich die Beiden freuen). So manchen Kratzer hat er nach einer Begrüßung schon davon getragen. Ihre Liebe geht sogar soweit, dass sie Menschen, die von Weitem Ähnlichkeiten haben, unbedingt begrüßt werden wollen – bis sie dann feststellen muss, dass er es gar nicht war – und entäuscht den Rückzug antritt. 
Und ich bin es auch. Verliebt in ihren Lieblingszweibeiner. Meinen Lieblingsmenschen.
Wie meine Art Begrüßung ausfällt erspare ich euch an dieser Stelle, aber ich kann euch verraten, dass ich ohne Brille durchaus auch mal Menschen verwechsle und erst beim Näherkommen merke, dass ich diese gar nicht kenne.
Wer sucht, der findet. Und so habe ich mehr Gemeinsamkeiten gefunden, als ich zu Beginn gedacht hatte.
Wie sieht es bei Euch aus? Sucht doch mal.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

5 Gedanken zu “Ähnlichkeit zwischen Mensch und Hund”