Wie Frauchen kurz ihren Optimismus verlor

Also mein Frauchen ist der optimistischste Zweibeiner, den ihr euch vorstellen könnt. Wirklich. Aber alles hat schließlich Grenzen. 

Zuhause ging es bereits los: Kurz nach Mitternacht sollten wir uns auf den Weg zur Straßenbahn machen und damit dann zum Hbf. Frauchen wollte sich nur eben umziehen. 

Nur mal eben umziehen. Ja klar. 
Die lange Hose war zu warm und keine passende kurze Hose mehr im Schrank, also erst auf den Dachboden – eine von der Wäscheleine geholt. Passendes T- Shirt gesucht. Endlich eines gefunden.
DANN konnten wir tatsächlich los. Und mussten erstmal zur Straßenbahn joggen. Für mich ja kein Problem, aber Frauchen mit dem Backpacker-Rucksack sah, endlich angekommen, ziemlich fertig aus 🙂
Naja wenigstens schafften wir es so pünktlich zum Hbf.
Die angekündigten 5 Minuten Verspätung des Zuges beunruhigten das Frauchen nicht so sehr. Obwohl wir nur 10 Minuten Puffer zum Umsteigen in Hamm hatten. Aber wie gesagt: Frauchen ist Optimistin.
Als die Anzeigetafel 20 Minuten Verspätung anzeigte, wurde sie dann aber schon etwas unruhig und durchforste die Fahrpläne nach alternativen Strecken. Da es wohl keine gab, machten wir uns, samt Gepäck, auf die Suche nach einem DB – Mitarbeiter. Doch die hatten scheinbar alle Feierabend. Also zurück zum Gleis. 40 Minuten Verspätung. In Hamm müssten wir gute 4 Stunden auf einen Anschluss warten. Frauchen wirkte inzwischen doch etwas gestresst.. Dass mit uns eine Menge sehr lauter und pöbelnder Zweibeiner warteten, machte die Sache nicht wirklich besser.
Frauchen dachte schon an Heimfahren. 
Doch weil der Zug dann pünktlich nach den angekündigten 40 Minuten kam, beschloss sie, dass wir in Hamm dann einfach gucken, wie es weiter geht.
Im Zug kündigte eine Stimme an, dass dieser Zug nur bis nach Dortmund fahre. Aufgrund eines Leichenfundes würde bis auf Weiteres nichts nach Hamm fahren. Kam uns doch irgendwie bekannt vor.
In Dortmund fanden wir immerhin noch arbeitende Mitarbeiter der DB. Einer teilte uns mit, dass die nächste Verbindung nach Dresden gegen halb 7 fahren würde.
Wir hatten gerade kurz nach 2 und waren seit über einer Stunde unterwegs und hatten es gerade mal bis zur Nachbarstadt geschafft. 
Frauchens mürrisches Gesicht konnte ich also gut nachvollziehen. 
Der DB Mann wohl auch und so füllte er uns einen Wisch aus, mit dem wir bis nach Bielefeld fahren konnten. Und zwar auf direktem Wege. Mit dem Taxi. Bielefeld war nämlich unser zweiter Umsteige -Ort. Also ging es sehr gemütlich mit einem netten Taxifahrer, zwei weiteren Verspätungs- Opfern und guter Musik nach Bielefeld. Inzwischen war das Frauchen wieder völlig entspannt. Sie hatte nämlich beim spontanen Ticketkauf übersehen, dass fast zwei Stunden Aufenthalt in Bielefeld geplant waren. Trotz der Verspätung waren wir also im Zeitplan.
Von Bielefeld ging es weiter nach Hannover, ganz ohne besondere Vorkommnisse.
Gut, Frauchen hatte ein wenig in der kurzen Hose und dank der funktionierenden Klimaanlage gefroren. Aber sie durfte sich meine neue Decke ausleihen und damit war sie dann auch zufrieden gestellt.
In Hannover haben wir eine kleine Runde vor dem Bahnhof gedreht, ein bisschen die vier Pfoten vertreten und so. Und Frühstück gab’s. Während Frauchen sich ein riesiges Lachs -Rucola- Ei – Brötchen gönnte,  gab’s für mich Möhre. Das schien ihr dann aber auch etwas ungerecht, zumal ich mich ja wirklich vorbildlich benommen hatte bisher, darum durfte ich die Hälfte von ihrem Ei essen *yummi*.

Nun sitzen wir also wieder im Zug – diesmal Richtung Dresden und es scheint, als würde nun nichts mehr dazwischen kommen.
Wenn wir durch Leipzig kommen, winken wir euch mal Abby, Emmi & Sopa 😉
Jetzt wird aber erstmal geschlafen. 

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