Ich hab’s im Urin – Test4Pet im Test [Anzeige]

Als wir im Januar auf der Doglive in Münster waren, fand ich bei den Ständen der Start-Up Unternehmen eigentlich nur einen wirklich interessant: Den Stand von Petra Kinzl, die dort über ihr Produkt test4pet informierte. Nach einem netten Gespräch hatten wir vereinbart, dass sie mir einige Wochen später einige ihrer Test zukommen lassen und ich einen Blogbeitrag darüber schreiben würde. Ich hatte mir schon überlegt, wie dieser aussehen könnte und dachte eigentlich, dass dies wohl ein kurzer, informativer und nüchterner Testbericht werden würde. So etwas darf es bei uns auch mal geben. Aber es kommt 1. immer anders und 2. als man denkt.

Aber wir beginnen mal von vorn:

Worum handelt es sich bei test4pet?
test4pet sind Urinstreifen*, mit deren Hilfe man sich mal eben beim Spaziergang einen Überblick über Blase, Harnwege, Zucker, Nieren, Blut im Urin und der Leber verschaffen kann. Ganz wichtig dabei: Die Streifen ersetzen selbstverständlich keinen Tierarztbesuch, sondern sind ergänzend dazu, beziehungsweise als Vorsorge gedacht.
Die Teststreifen sind als 2er Set erhältlich und jeweils einzeln verpackt und auch nur einmalig benutzbar. Die Anwendung ist super einfach:
Man öffnet einfach die Verpackung, hält den Teststreifen während des Pullerns einmal unter den Hund, wartet etwa eine Minute und dann kann man mit Hilfe der Farbskala die Werte selbst ablesen und auswerten. Das klingt jetzt nicht wirklich neu oder? Teststreifen für den Urin – auch mit Vergleichskala kann man in jeder Apotheke oder im Internet kaufen – für Zwei- und Vierbeiner.
Doch das Team von test4pet hat weitergedacht und eine App entwickelt. 
Mit Hilfe dieser App lassen sich die Ergebnisse genauer auswerten und speichern. Und zwar nicht nur für ein Haustier, sondern gleich für einen ganzen Bauernhof (Der Urintest ist auch bei Pferden oder andere Tieren anwendbar). Man kann also für jedes Tier ein eigenes Profil anlegen und die gemachten Test vergleichen, beispielsweise um zu überprüfen, ob sich ein Wert verbessert oder verschlechtert hat.
Auf jedem Teststreifen befindet sich ein QR- Code. Man öffnet dann einfach die kostenlose, zuvor installierte App und das Profil des Haustieres, dessen Urin man gerade testen möchte, scannt den QR- Code und schon ist alles gespeichert. Zudem hat die App eine Sprachausgabe und ist daher barrierefrei. Außerdem findet man auch hier noch einmal eine wirklich leicht verständliche und bebilderte Anleitung.
Screenshots der angelegten Profile von Hazel und Emmely
Mir persönlich hat die Idee mit der App besonders zugesagt. Ich bin nämlich absolut kein Listen – Liebhaber und froh, wenn ich darauf verzichten kann. Mit der App bleibt mir das erspart und mein Handy habe ich sowieso immer mit dabei.
An dieser Stelle hätte ich gerne ein kurzes Fazit geschrieben und dann den Beitrag veröffentlicht.

Testen, aber richtig

Nun habe ich selbstverständlich den Urintest mit beiden Mädels durchgeführt. Schließlich wollte ich ja auch etwas zur Handhabung sagen können – wie man das bei einem Produkttest halt so macht.
Womit ich nur absolut nicht gerechnet hatte, war, dass mir die App sowohl bei Emmely als auch bei Hazel zu einem Tierarztbesuch raten würde. 
Schließlich hatte ich einfach nur so getestet. 
Den Mädels ging es doch gut.
Oder etwa doch nicht? 
Um Anwendungsfehler auszuschließen, wiederholte ich den Test einen Tag später (was auch so vom Hersteller empfohlen wird). 
Doch wieder das gleiche Ergebnis:

Bei Hazel waren die Werte für Blase, Nieren und Leber nicht in Ordnung und es befand sich Blut im Urin.
Und bei Emmely zeigte der Test an, dass die Werte für die Leber nicht dem Soll entsprachen und sich ebenfalls Blut im Urin befand. Wenn auch deutlich weniger, nämlich nur ca. 10 Eurythrozyten (rote Blutkörperchen) pro Einheit statt wie bei Hazel ca. 250 Ery pro Einheit.

Detailansicht der test4pet App bei Hazel

In meinem Kopf tauchten eine Menge Fragezeichen auf und ein besorgtes Gefühl beschlich mich. Noch in der gleichen Woche statteten wir also unserer Tierärztin einen Besuch ab und ich schilderte die Situation:

Zwei augenscheinlich quietschfidele Aussiemädchen und ein Urin- Teststreifen, der uns zu einem Tierarztbesuch riet. 

Unsere Tierärztin bot an, den Urin erneut mit einem ihrer Teststreifen zu checken. Gesagt, getan und wenige Momente später war das Ergebnis – ernüchternd. Ja, ein wenig Eiweiß im Urin von Emmely und auch Hazel, aber nicht besorgniserregend. Wenn ich ganz sicher gehen wollte, dann könne man die Urinproben ja ins Labor schicken – so der Rat der Tierärztin. Normalerweise vertraue ich ihr. 

In diesem Fall wollte ich aber ganz sicher gehen, denn mit dem Ergebnis hätte ich die Teststreifen für untauglich erklärt.

Fast eine Woche mussten wir auf die Laborergebnisse warten. Nach einem kurzen Telefongespräch mit unserer Tierärztin fanden wir dann erneut im Behandlungszimmer vor.

Laut dem Labor waren beide Urinproben auffällig:

Laborbefund Hazel

Laborbefund Emmely

Wie ihr sehen könnt, waren die Werte von Emmely zum Teil stark abweichend vom Soll. Vorallem der ph-Wert, eine stark erhöhte Menge von Protein sowie Bakterien. Und dann noch die Struvitkristalle.

Gegen die Bakterien sollte sie nun erstmal 10 Tage Antibiotika bekommen und zusätzlich spezielles Futter, um den ph – Wert zu senken und die Kristalle aufzulösen. 
Hazels Urin war zwar auch auffällig, aber noch in einem Bereich, in dem wir erstmal nichts unternehmen mussten – aber im Auge behalten sollten.
An dieser Stelle könnten wir nun unser Fazit einfügen und sagen: Wie gut, dass wir die Teststreifen ausprobieren durften und daher diesen Zufallsbefund hatten.
Ihr werdet aber vielleicht bemerkt haben, dass die Ergebnisse der Teststreifen von den Ergebnissen des Labors abweichen:
Denn die Testergebnisse von test4pet zeigten bei Hazel deutlich höhere Werte an als bei Emmely.
Doch ich weiß ganz, ganz sicher: Ich habe die Teststreifen von Emmely und Hazel nicht vertauscht, weil ich sie nämlich zu unterschiedlichen Zeiten gemacht habe und sie direkt mit der App im entsprechenden Profil gespeichert habe.
Eine Verwechslung im Labor hingegen konnte ich nicht ausschließen.

So sieht der Urinstreifen von test4pet aus – allerdings einige Stunden nach der Verwendung

Die Suche ging weiter

Also musste ein erneuter Urintest her.
Diesmal fuhren wir zu einem befreundeten Tierarzt, der in seiner Praxis die Möglichkeit hat, den Urin direkt vor Ort auf Struvitkristalle zu untersuchen. Wieder mussten die Mädels in ein Becherchen pullern und diesmal war ich nicht nur dabei, als beide Proben beschriftet wurden, sondern durfte mir auch das Ergebnis unter dem Mikroskop anschauen. 
Und konnte mit eigenen Augen die Struvitkristalle sehen.
Bei Hazel. Nicht sehr viele, aber doch deutlich zu sehen.
Beim Emmely hingegen nicht ein einziger.

Tja. Nun bin ich etwas schlauer und Dank des Tests kann nun auch das richtige Aussiemädchen gegen die Struvitkristalle behandelt werden.

Warum nun aber der Teststreifen von test4pet bei Hazel einen so hohen Wert an roten Blutkörperchen angezeigt hat und das Labor bei beiden Mädels keine fand, weiß ich nicht.
Kurz nachdem wir die Laborergebnisse bekamen, wurde Hazel allerdings läufig, vermutlich zum ersten Mal. Das Zyklussekret kann den Test beeinflussen und man darf nicht vergessen, dass Hazel nun gerade erst die Pubertät abgeschlossen hat und der Hormonhaushalt sicherlich ziemlich durcheinander ist. Das könnte mit ein Grund für die unterschiedlichen Ergebnisse sein.

Selbiges vermutete übrigens auch Petra, die Gründerin von test4pet, die ich zwischenzeitlich etwas ratlos über die Ergebnisse informierte und die mir immer sehr nett und hilfsbereit zur Seite stand. 

Trotz der unterschiedlichen Ergebnisse ändert es nichts daran, dass wir Dank der Teststreifen von test4pet zum Tierarzt gegangen sind und daher nun von den Struvitkristallen wissen.
Und darüber bin ich schon ziemlich erleichtert, denn aus Struvitkristallen können auch Struvitsteine werden und dann steht recht schnell eine Operation an..

Unser Fazit: 
  • Der schnelle Gesundheitscheck von test4pet ist  geeignet, um Veränderungen im Urin festzustellen. Die Werte können Hinweise auf mögliche Erkrankungen geben, der Test möchte aber keinen Tierarztbesuch ersetzen, sondern zusätzlich Sicherheit im Alltag schaffen. Auch wenn er bei uns erstmal viele Fragen aufgeworfen hat, so hat sich bei Hazel ja leider doch bewahrheitet, dass ein Tierarztbesuch angebracht war.
  • Es wird auf der Homepage aber auch in der App darauf hingewiesen, dass bestimmte Umstände wie „körperliche Belastung, Fieber, Krankheit, Zyklussekret oder direkt nach einer kohlenhydratreichen Nahrungsaufnahme zu falschen Ergebnissen führen können“ (siehe Homepage) und wie Anwendungsfehler vermieden werden können. Das sollte man auf jeden Fall berücksichtigten und nicht gleich in größter Sorge ausbrechen, wenn die Werte vom Soll abweichen.
  • Die kostenlose App ist im Moment nur für Android Smartphones mit Kamera erhältlich, ist aber meiner Meinung nach sehr, sehr nützlich. Gerade für Mehrhundbesitzer oder wenn ein Hund zu Blasenentzündungen oder Ähnlichem neigt.
    Verbesserungswürdig ist sie aber: Denn kurz vor dem Verfassen dieses Beitrages ist mein Handy kaputt gegangen und ich musste die App neu installieren. Scheinbar ist es aber nicht möglich, dass die bereits gespeicherten Testergebnisse und angelegten Profile wieder hergestellt werden.
  • Mit knapp 14 Euro für 2 Teststreifen ist das Produkt im Vergleich zu anderen Urinstreifen leider recht teuer. 
  • Insgesamt ist die Anwendung verständlich erklärt und dank der App auch für Menschen mit einer Sehbeeinträchtigung geeignet. 

Übrigens: Ich habe die Mädels nochmal auf die Streifen von test4pet pullern lassen (seit dem Laborbericht sind nun eineinhalb Monate vergangen und auch die Läufigkeit von Hazel ist seit knapp zwei Wochen beendet und inzwischen sind nur noch 2 Werte auffällig, aber auch diese sind deutlich geringer als bei unserem ersten Test. Wir sind also auf dem Weg der Besserung, auch wenn die Mädels zu keinem Zeitpunkt krank wirkten.

Quietschfidele Aussiemädchen

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