Am Ende wird Alles gut [Begleithundeprüfung mit Hazel 1.0]

Und wenn nicht, dann ist es noch nicht das Ende..

Letzten Samstag war es also so weit. Hazel und ich hatten unsere erste gemeinsame Prüfung.
Im Juni hatte ich ja darüber berichtet, warum ich die Begleithundeprüfung überhaupt mit Hazel machen möchte, was das ist und wie wir dafür trainieren (hier könnt ihr den Beitrag nochmal lesen).

Die Prüfung fand ja nicht auf „unserem“ Hundeplatz statt, sondern bei einem anderen Verein, daher waren wir dort  2x um den Platz besser kennen zu lernen und auch die anderen zwei- und vierbeinigen Prüflinge. Beide Male hat Hazel den Streber hoch10 raushängen lassen und dafür gab es viel Lob.
Ich selbst bin ja immer ziemlich kritisch und weiß durch die Turniere mit Emmely, dass das Training großartig laufen und es in der Prüfungsituation ganz anders werden kann, sicherlich auch bedingt durch meine Aufregung, die sich durch die Erfahrungen mit Emmely eher noch gesteigert hat..

Also haben das Hazelkind und ich in den Wochen vor Samstag immer mal wieder geübt. Nicht lange und auch nicht immer das komplette Laufschema aber doch regelmäßig. Und nach jedem Training im Wald, auf der Wiese oder sonst wo beim Spaziergang war ich zufrieden, wirklich sehr zufrieden und auch ein bisschen beruhigter.
Dcoh Freitagmorgen vor der Prüfung auf dem Hundeplatz von unserem Verein beim letzten Training sagte der Trainer ganz ehrlich zu mir, dass er uns das Okay für die Prüfung nicht gegeben hätte, wenn er nicht wüsste, dass wir es viel besser können. Uuups..
Tatsächlich hätte man meinen können, Hazel wäre stocktaub. Sie achtete während des Laufens kaum auf mich, hörte mir nicht zu und sprang mir beim Hereinrufen fast auf die Schulter statt prüfungsgemäß rechtzeitig abzubremsen und sich gerade vor mich hinzusetzen.

Chipkontrolle

Man sagt ja immer, dass die Generalprobe schlecht sein muss, damit die eigentliche Vorführung oder Prüfung dann klappt. Ich glaube daran ja nicht. Ja vielleicht hatte sie einen schlechten Tag. Aber es könnte eben auch eine Phase sein – zu viel trainiert oder eben die Pubertät – so genau weiß man das ja leider nie.

Anmeldung zur Begleithundeprüfung

Und dann war Samstag. Und ich aufgeregt. Gut, dass der Lieblingszweibeiner dabei war und Emmely zu hause. Die ist nämlich ein absolutes Nervenbündel, wenn es auf einen Hundeplatz geht, aber diesmal ging es ja nicht um sie und ein Nervebündel ist schließlich ein Nervenbündel zu viel.

Nach dem gemeinsamen Frühstück ging es dann los und eigentlich war ich da noch ziemlich ruhig. Wie ich ja schon sagte, es ist im Grunde genommen nur eine Prüfung. Man kann sie bestehen oder nicht. Und wenn nicht, macht man sie halt nochmal – kein Weltuntergang. Und ich weiß schließlich, dass wir das Laufschema gut können. Mehr Sorgen bereitete da eigentlich der Wesenstest und der Straßenteil, denn obwohl ich die Mädels ja wirklich überall mit hinschleppe und es eigentlich nichts gibt, was sie nicht kennen, kann es bei Hazel ja doch mal noch vorkommen, dass sie etwas komisch findet und dann bellt.

Aber den Wesenstest meisterte sie ganz toll, es hätte wohl nicht viel gefehlt, da wäre sie dem Prüfer auf den Schoss geklettert..

Und dann ging es auf den Hundeplatz – zuerst waren wir mit der Ablage dran, während das andere Mensch-Hund-Team das Laufschema lief.

Und Hazel blieb brav liegen. Ein bisschen jammernd. Aber sie blieb an Ort und Stelle. Die ersten 4 Minuten etwa. Dann stand sie auf, blieb stehen und legte sich von alleine wieder hin. Um dann kurze Zeit wieder aufzustehen und gaaaaanz langsam ein paar Schritte auf mich zu zuschleichen. Ich stand zwar mit dem Rücken zu ihr, aufmerksame Zuschauer am Rand gaben mir aber diverse Handzeichen, so dass ich mich dann umdrehte und ihr nochmals das Kommando „Platz“ gab.

Platzablage mit Ablenkung

Damit waren dann natürlich von der Platzablage schon wertvolle Punkte weg, aber auch dann kann man so eine Begleithundeprüfung noch bestehen. Kann man. Wenn man es besser als wir gemacht hätte…

Beim Laufschema merkte ich eigentlich schon sofort: Das klappt nicht annähernd so gut wie sonst. Wieder war Hazel schnell abgelenkt, schaute durch die Weltgeschichte und zog an der Leine.. Nun ist das ja so, dass man eigentlich mit dem Hund nicht sprechen darf – Hörzeichen geben und gut ist. Aber was der Prüfer nicht hört, sagt man auch nicht. Aber selbst mein leises Gebrummel lies Hazel nicht hellhörig werden und nach gefühlten 2 Minuten brach ich die Prüfung ab.

Ja, ihr habt richtig gelesen: Ich habe sie auf meinen Wunsch hin abgebrochen. Ja, vielleicht hätten wir noch genügend Punkte gesammelt, dass es für ein Bestehen gereicht hätte. Ohne Leine läuft sie ja meist besser und die Sitz und die Platzübung hat sie eigentlich immer korrekt ausgeführt.

Wie auch immer: Wir hätten die Prüfung vermutlich – wenn überhaupt – gerade so bestanden.
Und das wollte ich nicht. Dafür gibt es so einige Gründe, welcher jetzt der ausschlaggebende ist, kann ich gar nicht sagen.

Einmal geht es bei der Begleithundeprüfung ja darum, dass geschaut wird, ob es ein harmonierendes Mensch-Hund-Team ist. Und ehrlich gesagt, glaube ich nicht, dass wir für Außenstehende wie ein harmonisches Team aussahen. Dabei sind wir das doch.
Aber irgendwie konnten wir das diesmal nicht zeigen. Und wir brauchen die Prüfung ja nicht diesen Monat. Oder in diesem Sommer. Und warum eine schlechte Prüfung abliefern, wenn man es doch viel besser kann?
Und dann ist da noch dieser wunde Punkt mit Emmely: Die im Training beim THS immer spitze war und mir im letzten Jahr auf den Turnieren auf der Nase rumgetanzt ist. Nun darf man aber während einer Prüfung nicht korrigieren, jedes zusätzliche Kommando kostet Punkte. Und ich will nicht, dass Hazel lernt, dass sie auf dem Hundeplatz einfach ihrer Wege gehen kann und mich durch die Gegend zerrt nur, weil ich in der Prüfung ihr nicht sagen darf, dass sie das mal schön lassen soll.

So bitte nicht..

Also habe ich die Prüfung abgebrochen, bin aber das Laufschema weiter gelaufen. Auch weil das andere Mensch-Hund-Team noch die Platzablage fertig machen musste und die ja auf uns angewiesen waren. Aber auch weil ich nun – außerhalb der Wertung –  Hazel jetzt dran erinnern konnte, dass sie doch „Fuß“laufen sollte.

Wir wollen es beim nächsten Mal besser machen.

Wir haben also die Begleithundeprüfung noch nicht. Im Herbst kann man die bei unserem Verein machen. Vielleicht klappt es dann da. Jetzt war jedenfalls nicht der richtige Zeitpunkt. Aber der wird kommen. Und dann sind wir bereit zu zeigen, dass wir gut zusammen passen und aufeinander acht geben. Und nicht jeder seinen eigenen Weg geht.
Hazel ist noch sehr jung und die fiese Pubertät schaut immer mal wieder phasenweise vorbei. Vielleicht war es aber auch einfach zu warm, zu aufregend, ich zu aufgeregt oder was auch immer. Macht nichts – beim nächsten Mal klappt es. Bestimmt.

Wesenstest bestanden

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6 Gedanken zu “Am Ende wird Alles gut [Begleithundeprüfung mit Hazel 1.0]”