Vom Gruseln und Motzen [Der Wildfang in der Pubertät]

Ich hatte Euch ja vor kurzem von der Pubertät beim Indianermädchen berichtet, aber ich weiß, dass viele vorallem an der vom Wildfang interessiert sind… Kein Wunder, im Gegensatz zu Emmely gibt’s da ja auch wirklich was zu erzählen – und Hazel ist ja noch mittendrin.

Die ersten Anzeichen bemerkte ich im Januar, also im Alter von 10 Monaten. Jedoch nicht daran, wie es ja meistens so ist, dass sie nicht mehr gut hört, sondern daran, dass sie unsicher wurde. Nun ist Hazel vom Wesen her sowieso kein sehr selbstbewusster Hund, der Neues offen und neugierig begutachtet. Schnell fahrende Autos an der Straße fand sie schon als Welpe blöd – und findet sie noch immer.  
Nun aber findet sie auch manchmal Menschen mit Regenschirmen komisch, Menschen, die langsam laufen. die sich laut unterhalten oder in einer erregten Stimmung sind. Geräusche, die plötzlich und von oben kommen sind gruselig, also zum Beispiel Dachdecker, aufgespannte Sonnenschirme, die sich bei Wind bewegen und rascheln oder auch brummende Hummeln.
Und Gegenstände, die plötzlich auf unseren alltäglichen Runden auftauchen (Müllsäcke oder ein Schneemann auf der Wiese) sind ihr auch nicht so ganz geheuer.
   
Das mit dem Verbellen fing etwa zur gleichen Zeit an. Und das ist ein anderes Bellen, als wenn sie Emmely zum Spiel auffordert bzw sich beschwert, weil sie zum Beispiel das Spielzeug nicht bekommt oder mich anbellt. Denn seit Neustem bellt sie fremde Menschen und Hunde an.
Hunde bellt sie meistens dann an, wenn wir etwas länger an einem Platz verweilen und dann ein anderer Hund dazu kommen möchte. Das Nackenfell wird zu einer Bürste (übrigens ist das der erste Aussie bei dem ich so was gesehen habe – ich glaube, Emmely kann das gar nicht), sie knurrt und wufft erstmal und wenn das nicht hilft – und ich sie nicht stoppe – dann läuft sie auch hin und versucht ihn zu vertreiben. Sie beißt nicht, aber unter Umständen würde sie vielleicht auch zwicken.
Wenn wir uns bewegen, passiert es nur sehr selten – und noch seltener, wenn wir irgendwo spazieren, wo wir vorher noch nie oder nicht so oft waren.
Manchmal ist sie aber bei Hundebegegnungen auch unsicher, dann bellt sie zwar auch, macht dann aber lieber einen Bogen um den anderen Vierbeiner.
Bei Menschen kommt es drauf an: Manchmal stellt sie sich gezielt vor die Person und verbellt diese – wobei das eher selten vorkommt. Manchmal ist sie aber auch unsicher und bellt dann ebenfalls – wie oben schon erwähnt, wenn diese zb. einen Regenschirm haben oder irgendwie laut sind. Dann macht sie aber auch einen Bogen um die Person. Überhaupt werden Menschen deutlich weniger angebellt.
Auch an der Leine knurrt und motzt sie – vorallem bei anderen Hunden. Wenn es dunkel ist, dann ist sie besonders wachsam und zeigt sehr schnell, sehr deutlich an, wenn sich uns etwas nähert. Wenn wir in der Stadt oder im Bus unterwegs sind, sind andere Hunde spannenderweise meistens uninteressant. Auch wenn diese Hazel anbellen, bleibt der Wildfang cool.
Ihr merkt schon, ich beobachte noch viel.

Schwerhörig ist Hazel nun seit ein paar Tagen. Sitz und Platz werden nun öfter verzögert ausgeführt und brauchen manchmal noch eine zweite (oder dritte, strengere) Wiederholung des Kommandos. Beim Rückruf wägt sie nun ab, ob sie lieber noch einen Versuch startet, dem Indianermädchen das Spielzeug abzujagen oder zu mir zu kommen. Früher hatte sie sich immer für mich entschieden. Im Moment zieht sie wieder mehr an der Leine und bekommt nicht immer sofort mit, wenn ich sie anspreche.

Das ist also unser derzeigte Stand. Ein zeitweise verunsicherter und schwerhöriger Wildfang, der gerade seinen Schutztrieb entdeckt. Damit könnte dieser Blogpost nun enden. Tut er auch *zwinker*

Beim nächsten Mal erzähle ich Euch aber, wie ich damit umgehe und wie wir daran arbeiten.

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